-Caius-
Noch nie habe ich mich noch nie um die Gefühle anderer interessiert. Schon gar nicht, wenn es ihnen schlecht geht. Ich bin ein Sadist, so etwas bereitet mir eher Freude als Mitleid. Doch meine Tochter zu sehen, wie sie sich an mein Hosenbein festkrallt, laut schluchzt und weint, das zerreißt mir mein Innerstes.
Sie ist neben meiner Frau die einzige Person, die solche Gefühle in mir hervorrufen kann. Ich sage die ganze Zeit, in der ich bei Emily bin, nichts. Ich streiche ihr lediglich beruhigend durch ihre braune Mähne, die ihr verweintes Gesicht verbirgt. Es dauert auch nicht lange bis sie ruhiger wird und man nichts mehr von ihr hört, außer das ruhige Atmen.
Es sollte zwar nicht möglich sein, doch sie ist eingeschlafen. Ihre Gabe ist wirklich ein Geschenk für jemanden wie sie. Gerade jetzt kann sie den Schlaf gut gebrauchen. Ihr Körper braucht diese Ruhe. Sachte schiebe ich meine Tochter in die Mitte des Bettes und decke sie zu, bevor ich meine Gemächer verlasse und mich mit schnellen Schritten auf den Weg zum Thronsaal mache.
Die ganze Zeit musste ich meine Wut unterdrücken. Ich kann gar nicht beschreiben wie sauer ich bin. Niemand verletzt mein kleines Mädchen! Und schon gar nicht auf diese Weise. Demetri ist ihr Seelenverwandter. Er weiß, was auf dem Spiel steht.
Ich habe ihm vertraut. Ich habe ihm meinen Segen gegeben, mit der Bedingung, dass er auf sie aufpasst und ihr niemals wehtun wird. Das hatte er mir vor mehr als einem Jahr versprochen. Dieses Versprechen hatte er nun gebrochen, was mich um so aggressiver macht. Keiner wagt es auch nur ein Versprechen mit Caius Volturi zu brechen. Das geht nie gut aus. Laut stoße ich die Tore zum Saal auf.
"Wo ist er! Wo!", fauche ich sofort laut los. Aro und Marcus sitzen auf ihren Thronen und werfen sich einen Blick zu. "Bruder, du solltest dich erst einmal beruhigen." Aros Versuche mich zu beschwichtigen prallen alle an mir ab. Etwas anderes hätte mich auch gewundert.
"Du sagst mir, dass ich mich beruhigen soll, obwohl du weißt, was er ihr angetan hat? Ich werde ihn in Stücke reißen und verbrennen!"
"Bruder, ich bitte dich." "Ich habe ihm vertraut, Aro. Das weißt du ganz genau. Also wieso im Gottes Namen soll ich mich jetzt beruhigen, wenn ich ihn brennen sehen will! Er hat es nicht anders verdient."
"Weil wir etwas herausgefunden haben, was eigentlich unmöglich erscheint." "Und das wäre?" Ungeduldig lasse ich mich auf meinen Thron fallen und funkele meine Brüder abwartend an. Gerade jetzt sollten sie es sich mit mir nicht verscherzen. Selbst vor ihnen würde ich keinen Halt machen. Nicht jetzt, wo ich alles in Stücke reißen will.
Mit meinen Fingern trommele ich auf das dunkle, edle Holz meines Throns. "Zuerst sollst du wissen, dass wir schon mit Demetri gesprochen haben. Wir haben ihm befohlen, dass er sich von Emily fernzuhalten hat, wenn er keinen Ärger mit dir haben will. Das wird er auch befolgen."
"Und was habt ihr nun herausgefunden?", frage ich drängend weiter. "Das Band zwischen Emily und Demetri ist nicht länger beständig. Stattdessen haben er und Sophia das Band der Seelenverwandtschaft. Demetri kann sich das selber nicht erklären, doch er fühlt nichts mehr für Emily. Es kam mit einem Mal. Wir können es uns nicht erklären."
Aro legt sich einen Finger an seine Unterlippe und starrt starr vor sich hin. "Etwas stimmt da nicht. Seelenverwandtschaft kann sich nicht einfach so von jetzt auf gleich ändern."
"Denkt ihr, jemand hat das mit Absicht gemacht?", frage ich an meine Brüder gewandt. Wenn es wirklich so sein sollte, wird diese Person die schlimmsten Schmerzen zu spüren bekommen, die ich je einem Vampir beschert habe. Hier geht es um meine Tochter. Für sie würde ich immer wieder über Leichen gehen, was kein Problem darstellt. Ich beschütze sie mit allem was ich habe und Sorge für ihr Wohlbefinden. Das tut ein Vater. Und auch wenn sie nicht meine richtige Tochter ist, so werde ich in dieser Aufgabe nicht versagen.
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My Heartbreaker / ABGEBROCHEN
FanfikceFortsetzung von My Soulmate "Er hat sie so fest an sich gepresst und so leidenschaftlich geküsst. Und als er mich gesehen hat, hat er kein bisschen Reue gezeigt. Er- er be-bereut- e-es nicht!" Erneut fange ich an laut zu schluchzen und kralle mich...