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Ich habe diesen Moment seit Monaten im Kopf gehabt. Ich habe mir sogar vorgestellt, was ich sagen, oder wie ich mich verhalten könnte.

Ich hatte immer einen roten Faden für diese Situation. Und jetzt? Alles ist weg. Verpufft. Zu Staub zerfallen. 

Und das nur, weil ich einen Blick in diese Weinroten Augen sehen musste, die sich erstarrt in meine brennen. 

Wie eine Statue steht er da und regt nicht einen einzigen Muskel. Ebenso wenig wie ich. Nachdem ich die Tür hinter uns geschlossen hatte, um etwas Privatsphäre zu haben, haben wir uns nicht mehr geregt, geschweige denn etwas gesagt.

Wir sehen uns einfach nur in die Augen. An diesem Zimmer hat sich nichts geändert. Alles ist genau so, wie ich es verlassen hatte.

Hat Felix nicht etwas von komplettem Chaos erzählt? 

Demetri hat sich selber auch kein Stück verändert. Er sieht immer noch genauso makellos und unglaublich sexy aus, wie bei unserer letzten - wenn nicht auch schmerzhaften - Begegnung. 

Seine dunkelblonden Haare sind mal wieder sehr stylisch frisiert und sein Modegespür hat auch nicht versagt.

Sein größer und geschmeidiger Körper steckt in einem schwarzen Anzug, der ihn unwiderstehlich aussehen lässt. 

Bei seinem Anblick läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich will nichts lieber tun, als ihm in die Arme zu rennen, doch hat das zu warten.

Ich will es langsam angehen. 

Unschlüssig stehe ich da, weiß nichts mit mir anzufangen. Soll ich anfangen? Soll er anfangen? Was tun wir hier überhaupt?

Ich atme tief durch und straffe meine Schultern. 

"Hallo Demetri.", kommt es mir leise über die Lippen. Nur durch seine verstärkten Sinne konnte er mich vermutlich hören. 

Er sagt nichts. Wie eingefroren steht er mit offenem Mund da und mustert mich, als würde er einen Geist sehen. Das macht es für mich nicht leichter. 

Acht Monate habe ich diesen Mann - meinen Mann - nicht gesehen. Ich weiß selber nicht wirklich damit umzugehen, doch versuche ich das Beste draus zu machen. 

"Lange nicht mehr gesehen, was?" Stille. 

"Hör zu, ich weiß, dass kommt gerade ziemlich plötzlich, ich meine, ich bin wieder da, aber ich weiß gerade selber nicht, was ich tun soll. Oder wie ich mich dir gegenüber verhalten soll. 

Irgendwie habe ich mir diese Situation anders vorgestellt." 

Zum Ende wird meine Stimme immer leise. Ich lasse meinen Blick durch den Raum gleiten und wippe von einen Fuß auf den Anderen. Diese Situation ist so unangenehm. Immer noch schweigt Demetri. 

So langsam halte ich es nicht mehr aus. Flehend sehe ich ihn an. 

"Bitte sag doch etwas. Dieses Schweigen macht es nämlich nicht besser." Stumm atmet Demetri tief durch und sieht zu Boden. 

 

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My Heartbreaker / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt