My Heartbreaker / ABGEBROCHEN

8.

-Demetri-

Stumm blicken wir auf die lodernden Flammen, die die Überreste der Neugeborenen verschlingen. Sämtliche Versuche der Kooperation waren fehlgeschlagen, seit dem Versuch uns anzugreifen. Mein Blick gleitet über das Feuer. Der Auftrag ist erledigt und niemand ist zu Schaden gekommen. 

Wir können also endlich nach Hause und ich kann zu Emily. Morgen ist unser Hochzeitstag, was die Heimreise um so wichtiger macht. An diesem besonderen Tag will ich bei ihr sein und nicht durch Amerika streifen. Jeder andere Ehemann würde mir an diesem Punkt zustimmen. 

Seitdem sie mich angerufen und ohne eine Verabschiedung aufgelegt hatte, mache ich mir Gedanken um sie. Sonst hat sie das nie gemacht. Ich habe das Gefühl, dass wir uns immer weiter voneinander entfernen. Und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich wüsste gar nichts ohne diese Frau anzufangen. In meiner Mantelinnentasche fängt es an zu vibrieren. Verwirrt runzle ich meine Stirn und ziehe mein Handy hervor. 

Die Blicke der Anderen kann ich deutlich auf mir spüren, als ich auf mein Display sehe. "Wer ist es?", fragt Jane, als sie meinen verwirrten Blick sieht. 

"Der Anruf kommt vom Palazzo." 

"Dann geh ran.", drängt Felix. Ich drücke auf 'Anruf annehmen' und halte mir das Handy an mein Ohr. "Hallo?" "Demetri." Das ist Aro's Stimme. Seit wann rufen die Meister uns an? Kurz räuspere ich mich und werfe den Anderen einen Blick zu. "Meister Aro." Jane reißt die Augen auf, ebenso ihr Bruder. "Demetri, wie verläuft der Auftrag?" 

"Der Auftrag ist erfüllt, Meister. Die Neugeborenen sind vernichtet." Am anderen Ende höre ich ihn tief durchatmen. Ich habe das seltsame Gefühl, dass das nicht alles ist, weswegen er anruft. "Wunderbar. Demetri, du musst nun ganz genau zuhören. Emily geht es nicht gut. Vor ein paar Minuten ist sie aus dem Saal gestürmt und hat in eurem Badezimmer Blut erbrochen. 

Sie ist schwach und hat Angst. Wir haben Carlisle informiert. Er reist noch heute von Forks ab. Morgen wird er hier sein und sich um sie kümmern. Ich befehle euch - und vor allem dir - euch auf den schnellsten Weg nach Volterra zu begeben. Sie braucht dich jetzt." 

Die Worte meines Meisters scheinen weit entfernt zu sein.

 Wie festgewachsen stehe ich da und starre vor mich hin. In meinem gesamten Inneren breitet sich ein beklemmendes Gefühl aus. Ich kann nur noch an eines denken. Emily geht es nicht gut. Ich muss sofort zu ihr und für sie da sein. Mit großer Mühe schlucke ich den Kloß in meinem Hals hinunter. "Selbstverständlich Meister." 

Somit ist das Telefonat beendet. Ich lasse mein Handy sinken und drehe mich zu den Anderen um. "Was hat Meister Aro gesagt?", fragt Jane fordernd. Ich muss die neuste Information erst einmal selber verarbeiten. 

"Wir müssen sofort nach Volterra aufbrechen. Befehl des Meisters." Ohne auf sie zu warten laufe ich los. Ich will so schnell es geht bei meiner Frau sein. "Hat er einen Grund genannt?", hakt Felix nach, während sie mir nachlaufen. Am liebsten würde ich sofort losrennen, ganz gleich, ob sie mir folgen würden oder nicht. 

"Emily geht es nicht gut. Sie hat Blut erbrochen. Sie hat Angst und wir sollen sofort nach Volterra." "Wäre es nicht klüger zu warten, bis die Überreste abgebrannt sind?" Abrupt bleibe ich stehen und drehe mich zu Sophia um. Wenn Blicke töten würden, würde sie jetzt bei den Neugeborenen im Feuer liegen. 

So gerne ich unseren Neuzuwachs habe, diese Frage hätte sie sich sparen können. 

"Hier geht es um meine Frau, Sophia! Ich werde nicht länger hier stehen und mir ansehen, wie irgendwelche toten Vampire verbrennen, wenn es meiner Seelenverwandten schlecht geht! Außerdem hat Aro es so befohlen. Willst du dich seinem Befehl widersetzen?"