13.

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Stumm blicke ich in die goldenen Augen meiner Schwester, die mich überrascht mustern. Ich hätte wissen müssen, dass die Anderen mich hören können. Hier leben acht Vampire und ein Hlabvampir, da ist es sehr wahrscheinlich, dass ich gehört werde. Fest schlucke ich. 

Bella hasst Lügen und ich habe genau das die ganzen drei Monate lang gemacht. Gelogen. Ich weiß nicht, wie Bella jetzt reagieren wird und genau das macht mir Sorgen. Nervös nestele ich an meinem Pullover rum. Als würde genau das mich aus dieser Situation holen. Fehlanzeige. "Wie lange stehst du schon dort?", wispere ich leise. 

Bella tritt in den Raum und schließt die Tür hinter sich. "Die Anderen sind unten und schauen Football. Ich wollte nach dir sehen und habe gehört, dass du mit Alec telefoniert hast. Du hast davon geredet, dass du etwas von ihm hierher mitgenommen hast. Ich war am überlegen, ob ich reinkommen soll, aber ich wollte dir die Zeit mit Alec lassen." 

Bella lässt ihren Blick nach draußen gleiten, wo es immer noch wie aus Eimern schüttet. "Wie ist das möglich? Du bist seit drei Monaten hier. 

Wie kannst du dann schwanger von Demetri schwanger sein? Ich meine, dass mit der Gabe hat ja geklärt, wieso du überhaupt schwanger bist. Aber hätte das Baby nicht schon längst da sein müssen?" Genau das habe ich mich auch gefragt. Bei Bella war Renesmee nach drei Wochen da. Und ich bin jetzt schon drei Monate schwanger. 

Tief atme ich durch. 

"Ich weiß es selber nicht. Das Einzige, was ich weißt ist, dass mein Baby ohne Vater aufwachsen wird und ihn vermutlich auch niemals kennenlernen wird. Zumindest nicht als sein oder ihren Vater." 

"Wie meinst du das?" Ich habe lange darüber nachgedacht. Vermutlich - nein, selbstverständlich werde ich vielen mit dieser Entscheidung wehtun, aber ich weiß, dass ich mir so die vielen Schmerzen erspare. 

Nur so kann ich mich vernünftig um mein Baby kümmern, ohne anderweitig abgelenkt zu werden. Mit entschlossener Miene sehe ich meine große Schwester an. "Ich bin am überlegen nicht zurück zu den Volturi zu gehen. Sondern mir ein eigenes Leben mit meinem Kind aufzubauen." "Was?", ruft Bella hysterisch laut aus. Ungläubig mustert sie mich. "Aber du hast es Caius versprochen und Alec so weit ich weiß auch." 

"Ich weiß. Aber dort werde ich wieder auf ihn treffen. Und ich ertrage es nicht sie zusammen zu sehen. Und nur so kann ich garantieren, dass er niemals etwas über unser Kind erfährt. Wieso soll ich ihm etwas von seinem Kind erzählen, wenn er es sowieso niemals lieben wird? So erspare ich mir und dem Baby eine Menge Schmerz." 

"Du wirst damit aber auch anderen wehtun." "Ich weiß.", murmele ich leise. Ich klinge zwar sehr selbstbewusst, doch das bin ich schon lange nicht mehr. Ohne Demetri fehlt ein großer Teil von mir. Und das ist traurig, dass es so ist. Ich bin verunsichert und gebrochen. Und das nur wegen eines Mannes. 

Hätte ich von Anfang an gewusst, dass das alles so enden wird, hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen. Ich hätte alles getan, um mich nicht in ihn zu verlieben. Ich hätte ihn nicht geheiratet und mich auch nicht in einen Vampir verwandeln lassen. Ich wäre vermutlich gestorben, doch hätte ich mir so viel Leid genommen. "Du weißt, dass die Anderen es auch wissen, oder?" 

"Ich weiß. Carlisle bereitet schon alles vor, um sich das Ganze anzusehen. Wenn du damit einverstanden bist." "Habe ich eine andere Wahl?"  Ein lautes Schnaufen entkommt Bella, was mich einen Blick auf sie werfen lässt. Mit verschränkten Armen steht sie da und sieht mich an. 

"Emily, niemand von uns will dir und dem Baby etwas böses. Wir akzeptieren, dass du zu den Volturi gehörst und auch, dass der Vater deines Kindes einer ist. Wir wollen, dass es euch beiden gut geht und du am Ende nicht so endest wie ich." 

My Heartbreaker / ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt