Aimee
Die Fahrt verlief ruhig. Ich schaute mich neugierig um und versuchte mir den Weg zu merken. Wie hatte ich das heute morgen geschafft?
Als Killian hielt, schaute ich auf und erkannte das Haus. Ich tippte nochmal Danke ein und zeigte es ihm. "Kein Ding, wir sehen uns morgen." sprach Killian. Ich nickte und stieg aus. Bei der Haustür drehte ich mich nochmal um und winkte ihm zu, da er immer noch da stand. Er winkte zurück und startete sein Auto. Als ich im Haus verschwand konnte ich hören, wie er davon fuhr. Ich ging in die Küche und fand einen Zettel von Dad "Heute ist Training der Football-Mannschaft, ich komme also erst später. Habe dich lieb, Dad" Mein Dad ist Coach und hat an meiner Schule den Job bekommen, zusätzlich unterrichtet er Sport.
Da ich nicht wusste, wie lange das Training dauert, machte ich schon das Essen und stellte etwas für meinen Dad zurück. Nach dem Essen ging ich hoch und machte meine Hausaufgaben. Als diese fertig sind, räume ich mein Zimmer weiter ein. Sobald ich damit fertig war, schaute ich mich um. Über meinem Bett an der Wand war eine meiner Lichterketten. Mein Kleiderschrank war komplett eingeräumt, ebenso mein Bücherregal, in dem einige Bilder standen und ebenfalls von einer Lichterkette umrandet wurde. Mein Schreibtisch war noch aufgeräumt und stand unter einem der Fenster. Neben dem Bücherregal steht mein Sessel mit meiner Kuscheldecke, in dem ich stundenlang sitzen kann und lese. Allgemein finde ich mein Zimmer jetzt viel gemütlicher. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich ins Bett gehen sollte.
Ich legte mich gerade müde hin, als ich die Haustür hörte. Eigentlich wollte ich noch mit Dad reden, aber mein Bett ist so gemütlich und ich bin vom einräumen doch ganz schön fertig, weshalb mir die Augen auch immer mehr zufielen. Ich bekam nur noch halb mit, wie meine Tür geöffnet wurde und Dad herein kam. "Es tut mir Leid Schatz, du bist doch jetzt das wichtigste in meinem Leben." flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, wie er es früher immer gemacht hatte, als Ruby und ich noch Kleinkinder waren. Im Halbschlaf grummelte ich ihm eine Antwort und schlief dann komplett ein.Geweckt wurde ich wieder von meinem ach so geliebten Wecker. Ich hoffe, man erkennt die Ironie. Ich stand also auf und machte mich fertig.
Unten traf ich meinen Vater wieder in der Küche. "Guten Morgen Schatz, wie geht es dir heute? Wie war die Schule?" Ich nahm den Block und Stift und schrieb "Es geht. War ganz in Ordnung gestern. Und bei dir?" "Das freut mich. Das erste Training war interessant. Es findet übrigens jeden Tag statt, aber solange wie gestern wird es nicht mehr dauern. Ich kann dich also nur mit nach Hause nehmen, wenn du das Training abwartest. Ach heute morgen kann ich dich leider nicht mitnehmen, da ich noch zum Rudel muss." Ich nickte und machte mich dann an mein Müsli ran.
Ein Blick auf die Uhr ließ mich aufspringen und alles wegräumen. Ich umarmte kurz meinen Vater und schnappte mir meine Tasche. Ich zog die Haustür zu und versuchte im gehen, meine Jacke anzuziehen und meine Tasche zu tragen. Dementsprechend bemerkte ich Killian gar nicht, erst als er anfing zu sprechen, was mich zusammenfahren lässt. "Guten Morgen. Na los spring rein." er hielt mir die Tür auf. Wieso holt er mich ab? Was verspricht er sich davon? Fragend sah ich ihn an. Als wenn er meine Gedanken gelesen hat, sprach er "Ich möchte dich kennenlernen. Kommst du jetzt, sonst kommen wir noch zu spät." Verunsichert ging ich auf ihn zu und ließ mich auf den Beifahrersitz gleiten. Als ich an ihm vorbei ging, zog er die Luft tief ein und ich konnte ein leises Knurren hören. Jetzt war mir jedenfalls klar, er gehört zum Rudel und ist ein Werwolf. Denn nur mein Vater und Ruby hatten je so geknurrt. Einzig die Frage blieb, warum er das bei mir macht?
Killian stieg ebenfalls ein und fuhr los. "Hattest du gestern nicht grüne Augen?" fragte er. Häh? Was meint er? Ich sah ihn verwirrt an. Er schien zu merken, dass ich keine Ahnung habe, wovon er redet. "Ich hätte schwören können, dass deine Augenfarbe gestern noch Smaragdgrün war." führte er aus. Plötzlich machte es klick bei mir. Ohne es zu merken, hatte ich mir meine Haare heute auf die andere Seite gelegt. Es war ein Ding zwischen Ruby und mir. Wir versteckten immer ein Auge hinter unseren Haaren, sodass es aussieht, als hätten wir beide die selbe Augenfarbe und so ähnelten wir uns noch mehr. Je nach Laune hatten wir dann blaue oder grüne Augen. Anscheinend hatte mein Unterbewusstsein heute für mich entschieden, dass ich blaue Augen heute habe und dementsprechend meine Haare auf die andere Seite gelegt, sodass mein grünes Auge verdeckt war. Ich fing an zu grinsen, den eigentlich hat Killian ja Recht, dass ich gestern ein grünes Auge hatte. Seine Verwirrung amüsierte mich. "Was gibt es da so zu grinsen?" fragte er nun auch grinsend nach. Ich holte meinen Block aus der Tasche und schrieb "Da hast du Recht." An einer roten Ampel konnte er es dann lesen. "Wie ich habe Recht? Du hast doch jetzt blaue Augen?!" Wieder schrieb ich und konnte nur mit Mühe mein Lachen unterdrücken. "Wer hat den von Augen geredet?" Da keine rote Ampel mehr kam, konnte Killian es erst auf dem Schulparkplatz lesen. "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr." gab er zu. Ich stand in der Zeit schon draußen vorm Auto und verstaute meinen Block wieder. Killian kam herum und stand nun neben mir. "Verrätst du mir, was du meinst? Bitte" Das Bitte klang so flehend, dass ich mir meine Haare hinter das Ohr strich. Killian zog überrascht die Luft ein und schaute mir in die Augen. "Wunderschön" brachte er flüsternd raus, was mich erröten ließ. Sein Blick war so intensiv, dass ich mich nicht lösen konnte, selbst wenn ich es gewollt hätte. Seine hellblauen Augen standen im starken Kontrast zu seinen fast schwarzen Haaren. Die Schulklingel riss mich zurück in die Realität, wodurch ich den Augenkontakt zu Killian lösen konnte. Ich winkte einmal kurz und machte mich dann auf zu meinem nächsten Raum.
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Die Flüsterer
ParanormalNach einem Streit mit ihrer Zwillingsschwester, bei dem Aimee etwas sagte, von dem sie sich nie wünschen würde, es würde wahr werden, wurde wahr. Vor dem Unfall bei dem ihre Mutter und ihre Schwester starben, warnte Aimee's Mutter sie, dass sie aufp...