Kapitel 24

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Aimee

Erschöpft öffnete ich meine Augen und sah erst mal nur schwarz. Ich blinzelte ein paar mal, bis sich mein Blick so weit klärte, dass ich das Schwarze als Fell von Killian erkenne. Stimmt ja, ich wollte ja zu ihm und wir haben dann zusammen im Freien geschlafen. Der Schlaf war nicht wirklich erholsam. Gut, Killian wärmte mich sehr gut und ich lag weich auf ihm, aber auch in einer komischen Position und eben doch auf dem Boden in meinen Schlafsachen. Vorsichtig versuche ich mich zu strecken, ohne Killian zu wecken. Ich spürte das Kribbeln sofort in meinen Beinen, was mir zeigt, dass sie wieder aufwachen. Uh, das ist unangenehm. Langsam streckte ich meine Beine aus und ließ mich dann wieder zurück auf Killian gleiten. Gedankenverloren beginne ich ihn zu streicheln.

Nach einiger Zeit beginnt auch der große Wolf unter mir, sich zu bewegen. Er schlug seine Augen auf, welche sich augenblicklich auf mich richteten. Leise flüstere ich "Morgen." Der Wolf schaut mich einfach an. Habe ich es schon mal erwähnt, dass es echt schwer sein kann, einen Gesichtsausdruck bei einem Wolf versuchen zu deuten? Nein? Dann mache ich es jetzt. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung, was Killian denkt. Geschlagen gebe ich zu "Es tut mir Leid, wie es gestern geendet ist. Aber das ist ein Punkt, über den wir noch sprechen müssen, in Ruhe." Bei meiner Entschuldigung, verändert sich der Ausdruck des Wolfes und plötzlich ist es ganz einfach zu erkennen, dass er ebenfalls Reue zeigt. Die weiteren Wörter bringen ihn aber zum auf schnauben. "Oh doch mein Lieber, darüber werden wir reden müssen. Wir müssen einen Kompromiss finden, mit dem wir beide einverstanden sind." Killian legt seinen Kopf leicht schräg. „Wie wäre es, wenn ein Wolf aus deinem Rudel heute immer in meiner Nähe ist, wenn du nicht bei mir bist?" Er schaute mich lange an, bevor ich seine Stimme in meinem Kopf höre, daran muss man sich auch erst mal gewöhnen. Zwei. Ich wollte gerade zu meiner Argumentation starten, warum ich nicht so viel Schutz brauche wie er denkt und dass es ja eigentlich eine gute Idee ist, als mir auffällt, dass er mir indirekt zugestimmt hat und es eine doch recht kleine Zahl ist. Hm, zwei Wölfe ständig an meiner Ferse haben? „Na gut. Ist ja nur für heute." Killian schnaubt nur und erhebt sich, wodurch ich auch gezwungen bin, mich aufzusetzen. „Es ist doch nur für heute, oder?" frage ich unsicher nach. Ich schaue zu Killian, doch er beachtet mich gar nicht, wodurch mir klar wird, dass ich von nun an immer zwei Wölfe um mich herum haben werde. Na toll. Wünscht mir Glück.

Wenig später haben wir uns auch voneinander verabschiedet, da wir beide uns noch vorbereiten müssen. So kommt es, dass ich inzwischen in der Schule bin, sogar noch vor den ersten Spielern. Ms. Darbus hatte uns nämlich gebeten gehabt, so früh zu kommen. Wir sollten uns schon fertig machen. Tja, so sitzen wir sechs fertig geschminkt und frisiert in Jogging-Anzügen auf der Tribüne, direkt hinter der Spielerbank von unserer Schule. Mein Dad war inzwischen auch schon da und bereitet alles vor. Die ersten Spieler waren ebenfalls in der Umkleide verschwunden.

Killian war inzwischen auch angekommen, denn er kommt mit zwei weiteren Typen auf mich zu. Auch Jona und Hanna bemerkten ihn. Hanna flüsterte mir leise zu "Weiß du, ab und zu beneide ich dich für das, was du mit Killian hast. Es schaut aus, als wärt ihr für einander geschaffen." Ebenso leise wie sie flüstere ich ihr zwinkernd zu "Wer weiß, vielleicht findest du ja auch so jemanden."

Killian begrüßt mich mit einem Kuss und sieht ziemlich fertig aus. „Was hast du denn gemacht, dass du jetzt schon so fertig aussiehst?" Killian verdreht die Augen und meint „Jayden hat heute Geburtstag und dreht vollkommen durch. Wir vermuten er findet heute seine Mate." Empört blicke ich ihn an „Sunnyboy hat heute Geburtstag und ich weiß nichts davon?" „Sunnyboy?" fragt Killian verwirrt nach. Ups, da habe ich mich verplappert. „Na komm, du musst schon zugeben mit seinen Haaren, den Augen und dem Hautton sieht er aus wie einer." Killian schüttelt grinsend nur den Kopf, bevor er sich den Jungs hinter ihm zuwendet. „Zack kennst du ja schon und das ist sein älterer Bruder Zain. Sie werden auf dich aufpassen." Ich nickte ihm widerstrebend zu und nickte den Jungs zu. Beide hatten schwarze Haare und grüne Augen. Zain war allerdings wesentlich größer als Zack. Zudem hatte er auch sehr viele Muskeln und ich meine wirklich viele. Er gleicht eher einem Baum oder einem Berg. Zack wirkte dagegen richtig dünn, obwohl er auch breite Schultern und Muskeln hat. Aber gegen seinen Bruder sah er echt klein aus.

Die FlüstererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt