Aimee
Es dauerte etwas, bis wir auf einer großen Lichtung ankamen. Zwischen den Bäumen weiter weg konnte ich Häuser erkennen. Killian stoppte aber auf der Lichtung und legte sich wieder hin. Ich rutschte gerade runter, als weitere Wölfe ankamen. Als ich meinen Vater erkannte lief ich auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. "Toll, mich begrüßt sie gar nicht." hörte ich Killian leise flüstern. Er hatte sich inzwischen wieder zurück verwandelt und trug nun eine einfache Jogginghose. Mein Vater stupste mich an, woraufhin ich mich von ihm löste. Sobald auch er eine Hose an hatte, umarmte ich ihn wieder. Jetzt wo all die Anspannung verflogen war, brauchte ich das jetzt. Kennt ihr das, wenn euer Vater euch umarmt und ihr euch einfach sicher fühlt, weil es euer Dad ist? Klar, meine Mom konnte auch super umarmen, aber es ist doch was anderes.
Ich hörte mehr, als das ich sah, "Ist sie das?" fragte eine männliche Stimme, die sehr dominant klingt. "Ja" antwortete Killian zwischen zusammen gepressten Zähnen. "Nun lass sie doch, das war bestimmt erschreckend für sie und uns kennt sie alle nicht." erklang nun eine weibliche Stimme, die sehr liebevoll klang, als Antwort bekam sie nur ein kurzes Knurren. Ich drehte mich etwas in der Umarmung und sah die beiden bei Killian stehen. Es waren unverkennbar seine Eltern. Sein Vater hatte die selben Augen wie er und von seiner Mutter hat er die Haarfarbe. Als seine Mutter bemerkte, dass sie meine Aufmerksamkeit hat, lächelte sie mich an "Hallo meine Liebe, ich bin Killians Mutter Anna. Das mag vielleicht jetzt etwas komisch für dich klingen, aber könntest du bitte meinen Sohn in den Arm nehmen, bevor er wieder ausrastet?" "Mom!?!" klang es nur von Killian, der ungewöhnlich herum zappelte. Aber sie hatte Recht, es klang ungewöhnlich. Ich schaute wieder zu Killian. Er hatte immer noch nur eine Hose an. Also so werde ich ihn sicherlich nicht umarmen, dafür kenne ich ihn nicht lang genug. "Nicht, solange er kein Oberteil an hat." Kaum hatte ich das ausgesprochen, drehte Killian sich panisch auf der Suche nach einem T-shirt. Bei seinem Anblick musste ich schmunzeln. Es dauerte nicht lang und er hatte eins an. In seiner Hektik hatte er es zwar auf links und falsch herum, aber das störte mich nicht, solange er es anhat. Auffordernd hielt er seine Arme auf und schaute mich flehend an. Ich grinste ihn an und löste mich von meinem Vater, der mir einen Kuss auf die Schläfe gab. Kaum war ich in Killians Reichweite, zog er mich an sich und legte seinen Kopf in meiner Halsbeuge ab, wo er tief meinen Geruch einatmet. Zaghaft legte ich meine Arme um seine Hüfte. Als er sich daraufhin entspannte, ging ein Aufatmen durch die Runde, die noch um uns standen. Darunter Killians Eltern, mein Dad und Sunnyboy. "Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?" fragte ich in die Runde und schaute explizit meinen Vater an. "Als du plötzlich weg warst am Telefon, habe ich Alpha Florian Bescheid gegeben. Da es um dich ging und du in Gefahr warst, konnte Killian sich einigermaßen kontrollieren. Wir kamen zeitgleich am Flughafen an, wo wir deinen Rucksack und Handy fanden. Beides ist übrigens in meinem Auto. Wir konnten eine Duftspur entdecken. Killian hier erkannte, zu welchem Rudel es gehörte. Zuerst hatten wir es mit Reden versucht, aber das brachte nichts, wodurch wir die mitgebrachten Krieger riefen. Tja dann entstand der Kampf und die Jungs haben dich befreit." schloss er. Ich nickte nur. "Aimee, du scheinst das alles ziemlich gut aufzunehmen, ich hoffe du gestattest mir die Frage, wie es dazu kommt?" fragte der Vater von Killian, der anscheinend Florian heißt. Ich schaute kurz zu meinem Vater, der mir traurig zu lächelte. Ich holte nochmal tief Luft "Mein Dad konnte seinen Wolf ziemlich gut verstecken. Doch als meine Schwester sich plötzlich vor meinen Augen verwandelte, erzählte er uns von Werwölfen, auch wenn er mir eigentlich nur von deren Existenz erzählte und Ruby alles erklärte. Naja, aber wie das nun mal bei Zwillingen ist, erzählte sie mir ziemlich viel, auch wenn ich gestehen muss, über Mates hatte sie nie etwas erwähnt." Sie nickten alle, bis Anna sprach "Wo ist deine Schwester Liebes?" Ich versteifte mich sofort, was auch Killian merkte und anfing zu knurren. Hilfesuchend blickte ich zu meinem Vater, aber er war auch erstarrt und schien überhaupt nicht in der Lage zu sein, zu antworten. "Sie... sie sind.. beide.. Es war.. der Grund.. warum wir ... umgezogen sind" brachte ich zwischen Schluchzen heraus und krallte mich Halt suchend an Killian. Er drückte mich noch enger an sich. Die anderen schauten erschrocken, mitleidig und auch bewundernd zu meinen Vater. Er wandte sich ab und verwandelte sich wieder in einen Wolf, bevor er davon rannte. Ich wollte ihm hinterher, aber Killian hielt mich auf. "Lass ihn. Den Verlust seiner Mate zu überleben schaffen die wenigsten. Er braucht das jetzt gerade, das spüre ich." Ich schaute verwirrt zu ihm hoch. "Ist so ein Rudel-Ding. Komm" Ich nickte und folgte ihm und den anderen, wobei er sich kaum von mir löste, was das laufen ziemlich erschwert. Doch plötzlich hob er mich hoch und trug mich im Braut-Style. Empört zog ich die Luft ein "Lass mich runter. Ich kann selber laufen." Er grinste aber nur und lief weiter. "Wie ein altes Ehepaar" gab nun auch Sunnyboy seinen Senf dazu. Wütend funkelte ich ihn an. "Wow, hattest du schon immer zwei Augenfarben? Ich kann mich gerade echt nicht entscheiden, welches mir mehr Angst einjagt. Das Blaue oder das Grüne? Das Meer oder der Wald? Ein süßer Delphin oder ein schwarzer riesiger Wolf, der sich gleich auf mich stürzt, weil ich nicht aufhören kann zu reden." quasselte Sunnyboy, wobei er zum Ende hin eher Killian beobachtete und mehr Abstand zwischen uns brachte. Ich musste über sein Verhalten grinsen. "Aha und da haben wir es wieder meine Damen und Herren. Sie grinst." jubelte er. Wie hieß er nochmal mit Namen? "Jayden" knurrte Killian warnend und beantwortete so auch gleich meine Frage. Moment, aber er kann meine Gedanken doch nicht etwa hören oder? Killian? Hörst du mich? schrie ich ihn in meinen Gedanken an. Er reagierte aber nicht, wodurch ich dies schon mal als ein Nein verbuchen kann.(Wir sind jetzt bei der Hälfte angekommen, ich habe noch 10 vorgeschriebene Kapitel. Wie findet ihr es bisher?)
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Die Flüsterer
ParanormalNach einem Streit mit ihrer Zwillingsschwester, bei dem Aimee etwas sagte, von dem sie sich nie wünschen würde, es würde wahr werden, wurde wahr. Vor dem Unfall bei dem ihre Mutter und ihre Schwester starben, warnte Aimee's Mutter sie, dass sie aufp...