Kapitel 29

2.9K 161 23
                                    

Aimee

Ich ließ mich von Jona in das Zimmer von Killian führen, wo ich auch einige meiner Sachen hatte. Ich zog mich schnell an und ging wieder herunter. Unten steuerte ich auf die Tür zu, kam aber nicht weit, da sich Zain in den Weg stellt. „Was soll das werden?" „Ich werde zu ihm gehen." antworte ich ihm. „Wovon träumst du Nachts? Luna hört mir zu, da wird ein Kampf herrschen zwischen zwei Rudeln. Das ist kein Ort für einen Menschen." versuchte er mich zu überreden. „Nur gut, dass ich kein Mensch bin." Verwirrt schaute er mich an. Ich rief meine Kraft und ließ die Ruhe mich durchströmen. „Du wirst mich jetzt durch diese Tür gehen lassen." Ich sah, wie sein Blick kurz leer wurde, bevor er wieder normal wurde. „Netter Versuch Luna, aber ich werde euch daran hindern." Mit einem kleinen Lächeln ging ich auf die Tür zu und durch diese auch hindurch. Zain schaute verwirrt zwischen mir und ihm hin und her. Er konnte nicht fassen, dass er mich wirklich durchgehen ließ. Dann kam er auf mich zu, zusammen mit Zack und wieder hielten sie mich fest. Na das kann ja was werden. Auch die Anderen kamen nun heraus. „Aimee sei doch vernünftig. Es wird nichts bringen, wenn du dort hingehst." versuchte es nun auch Ben. Doch ich ließ mich jetzt nicht mehr beirren. Ich kann diesen Kampf stoppen. Jedenfalls hoffe ich, dass ich stark genug bin, um alle Wölfe zu kontrollieren.

„Es tut mir Leid. Aber ihr lasst mir keine andere Wahl. Ihr werdet mich alle gehen lassen. Keiner von euch wird mich aufhalten. Verstanden?" Der Blick von allen wurde leer, bevor sie gemeinsam „Verstanden" sprachen. Als ihre Blicke sich wieder klärten, ließen Zack und Zain mich los. Ben bekam große Augen, so als hätte er eine Eingebung „Du bist eine Flüsterin." sprach er ehrfürchtig. Ich nickte. Alle anderen schienen aber keine Ahnung zu haben, von was Ben sprach, daher führte ich es kurz aus. „Genau, ich kann jedem meinen Willen aufzwingen." dies schien wohl dazu zu führen, dass auch bei den anderen der Groschen fiel. „Es tut mir Leid, dass ich es bei euch machen muss, aber ich muss versuchen den Kampf aufzuhalten, bevor jemand schwerwiegend verletzt wird." Ben nickte und forderte „Dann lass dich uns begleiten. Du wirst jeden Schutz brauchen." Ergebend nickte ich, hatten wir doch schon viel zu viel Zeit vergeudet.

Tina, Becca und Lola blieben hier bei Hanna und Jona. Die anderen kamen mit mir. Zack und Zain verwandelten sich in ihre braunen Wölfe, Ben in seinen Panther und Tim in einen großen Bären. Zain deutete mir an, auf seinen Rücken zu steigen, was ich sofort tat. Kaum saß ich, rannten sie alle los. Ich musste mich ziemlich festhalten, um nicht von Zain herunterzufallen. Wir liefen in die Richtung, in der Killian verschwunden war.

Nach fünf Minuten hörte ich die ersten Geräusche, wie knurren und bellen. Weitere Minuten verstrichen, bevor sie alle zum halten kamen. Ich stieg herab und schaute durch das Gebüsch, was uns vom Kampf trennte. Was ich sah ließ mich erschaudern. Überall kämpften Wölfe miteinander. Einige lagen bereits leblos auf dem Boden. Wären wir früher gekommen, wäre das nicht passiert.

Ich konzentrierte mich auf meine Kraft. Die Ruhe durchströmte mich. Ich spürte wie sie pulsierte und darauf wartete endlich vollständig genutzt zu werden. Keine Ahnung, wie ich das weiß. Marie hatte es mir so erklärt, dass unsere Kraft so ähnlich wie ein Inneres Tier sei, nur dass wir eben keinen Kontakt dazu aufbauen können. Ich ließ meine Kraft heraus und stellte mir vor, wie sie die gesamte Lichtung einnimmt. Meine Begleiter holten überrascht Luft, als sie meine Kraft berührte. Ich muss sie unbedingt mal fragen, wie es sich für sie anfühlt, wenn meine Kraft sie berührt.

Als ich das Gefühl hatte, dass sich meine Kraft über der Lichtung ausgebreitet hat, ging ich auf die Lichtung, gefolgt von meinen Begleitern. „AUFHÖREN!" Sofort froren alle in ihrer Bewegung ein. Ich war froh, dass wirklich alle einfroren, ansonsten hätte es ziemlich in die Hose gehen können. Ich ging um die ersten Wölfe herum und suchte Killian. Die Augen von den Wölfen folgten mir. Einige ängstlich, andere bewundernd. Ich schätze daran kann ich erkennen, wer zu meinem Rudel gehört und wer nicht. Ich stand jetzt ungefähr in der Mitte der Lichtung und habe Killian immer noch nicht gefunden. „Killian kannst du mir bitte ein Zeichen geben, wo du bist?" sofort hörte ich ein Jaulen. Ich drehte mich nach links und ging zwischen einigen Wölfen hindurch und dann sah ich ihn. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper bei seinem Anblick. Er hatte gegen einen braunen Wolf gekämpft, der sein Maul um den Hals von Killian hatte. Hätte ich nur eine Sekunde länger gebraucht, ich wüsste nicht, ob Killian noch lebte. Der braune Wolf muss wohl ein Alpha sein, sonst hätte er Killian nie am Hals erwischen können. „Killian du kannst dich wieder bewegen." Sofort löste Killian seinen Hals aus dem Maul und kam auf mich zu. Er sah nicht erfreut aus, dass ich hier war. „Wehe du beschwerst dich. Wäre ich nicht hier, hätte er dich bekommen." Resigniert lässt er den Kopf hängen und schmiegt sich an mich.

„Und was machen wir jetzt?" frage ich ihn. Er schaut auf und blickt sich um. „Wir können sie jedenfalls nicht so stehen lassen." erklingt es in meinem Kopf. „Es lösen sich jetzt alle Wölfe voneinander ohne sich zu verletzten. Unser Rudel kommt hier auf die Seite und das andere Rudel auf die andere Seite und dann reden wir." Sofort kam Bewegung in die Wölfe. Neben Killian stellte sich Sunnyboy als Wolf hin und schaute mich anerkennend an. Auch die Eltern von Killian Florian und Anna kamen zu uns. Der Alpha, der Killian bedroht hatte stellte sich auch uns gegenüber und knurrte bedrohlich. Neben ihm stellt sich ein sandfarbener Wolf und knurrt ebenso, aber nicht so enthusiastisch, wie der Alpha. Dies ließ Killian natürlich nicht auf sich beruhen und knurrte zurück. Wenig später knurrten sich zwei Rudel an, nicht fähig wieder zu kämpfen oder zu verschwinden. Ich seufzte, bevor ich sprach „Ruhe." sofort verstummte das Knurren von allen. „Warum greift ihr uns an?" frage ich den Alpha.

(Ich hoffe, ich komme morgen zum weiterschreiben. Wie hat es euch gefallen, dass Aimee sich offenbart hat?)

Die FlüstererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt