Kapitel 26

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Aimee

Ein Knurren von Killian ließ mich erschrocken zurückweichen. Ben grinste und meinte dann nur "Keine Sorge Alpha, ich werde dir deine Mate schon nicht klauen." Verwirrt drehe ich mich wieder zu Ben um. "Du weißt, dass er ein Alpha ist?" "Ich kann es riechen. Ich hätte es aber nie für möglich gehalten, dass ich mit dir offen reden darf, da nur Mates aufklären dürfen." "Also bist du ein Wolf?" Verlegen kratzt er sich im Nacken "Eher ein Panther." "Oh wow, du musst mir unbedingt deinen Panther vorstellen." fordere ich ihn aufgeregt auf und wende mich an die anderen "Und ihr eure Tiere auch." Sie nicken alle lächelnd. "Können wir dann weiter zum Rudelhaus?" fragt Killian grummelig. Ich drehe mich freudestrahlend zu ihm und gehe zu ihm. Bei ihm angekommen, kuschel ich mich an ihn und meine "Sehr gerne." Er grinste der Umarmung wegen auch und so setzten wir uns wieder in Bewegung. Ben und die anderen folgten uns zum Rudelhaus.

Zum Missfallen von Killian verbrachte ich die meiste Zeit mit Ben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich auf Killians Schoß saß, ich redete nur kaum mit ihm. Viel zu spannend waren die Neuigkeiten der Anderen. Wir hatten uns zwar alle nur durch einen Zufall kennengelernt, aber schnell lieben gelernt. Nur war das recht kurz vor dem Unfall, wodurch wir uns dann doch wieder etwas aus den Augen verloren.
Als Hanna, Jona, Zack und Sunnyboy wiederkommen, richtete ich mich auf und sah die Beiden fragend an. "Jetzt ergibt vieles einen Sinn." sprach Jona als erstes. Ich lächelte sie an. An Hanna gerichtet sprach ich „Jetzt ist dein Wunsch doch schneller in Erfüllung gegangen als gedacht oder?" Hanna errötete, bevor sie nickte.

Plötzlich erstarrte Killian. Bevor ich nachfragen konnte, was los sei, rief er schon Befehle. „Jayden du kommst mit mir. Hole noch weitere Krieger hinzu. Zack und Zain, ihr bleibt bei der Luna. Beeilung!" Sofort folgte jeder seinem Befehl. Ehe ich reagieren konnte, gab mir Killian einen Kuss auf die Schläfe und verschwand. Verwirrt blicke ich zu Zack und Zain, die Einzigen die geblieben sind.

„Sind es wieder die Wölfe, die die Grenze immer wieder übertreten?" frage ich schließlich. Zack schaut zu Zain. Als dieser kaum merklich nickt, fängt Zack an zu erklären „Nein, dieses Mal wurden Rouges entdeckt. Ein kleines Rudel, wie es sich angehört hat. Die Patrouille wurde von ihnen überrascht und schwer verletzt. Killian und die Krieger haben sich jetzt auf den Weg gemacht und werden die Rouges jagen."

Angst machte sich langsam in mir breit. Dies schien auch Zain zu bemerken, denn er sprach beruhigend „Keine Sorge Luna, Killian ist unser bester Kämpfer, ihm und auch den anderen wird nichts passieren." Ich schaute ihn dankbar an. „Warum nennen die dich alle Luna?" fragte Jona flüsternd nach. „Flüstern bringt hier leider nichts. Sie hören dich trotzdem." kläre ich sie gleich auf, damit sie Bescheid weiß und nichts ihr unangenehmes flüstert. Sie wird leicht rot, ich spreche aber schnell weiter, um abzulenken. „Luna ist immer die Mate des Alphas. Sie ist sozusagen die Mutter des Rudels und kümmert sich um alle, die ihre Hilfe benötigen. Da Killian der nächste Alpha ist und ich seine Mate, werde ich die nächste Luna. Habe ich das alles so richtig erklärt?" wende ich mich dann an Zack und Zain, welche beide nicken. „Alles klar. Können wir vielleicht irgendetwas spielen? Ich werde hier sonst noch verrückt, bei dem Gedanken, dass sie kämpfen werden." redet Jona leicht nervös. Ich presse meine Lippen aufeinander, um mein Lächeln zu verstecken. Da mag jemanden den Sunnyboy anscheinend doch lieber, als man zugeben möchte.

Da ich mich dem Wunsch anschloss, dauerte es nicht lange, bis wir etwas spielten, warum auch immer wir uns für Twister entschieden haben. Wir spielten immer in dreier Gruppen, da wir zu 10 doch etwas viele sind. Es war aber sehr lustig, zum einen das spielen selber, als auch das zuschauen und das wichtigste: es lenkte uns ab. Zack und Zain verloren jede Runde, wo sie mitspielten, aber gegen Menschen oder eben auch Wesen, die Tanzen, haben sie mit ihrem massigen Körpern keine Chance.

Aber auch Hanna und Jona schieden dann schnell aus. Also waren wir noch sechs, die gegeneinander kämpften. Wir losen wieder aus, wer als nächstes spielt. Ben, Tim und ich waren dran. Wir schauten uns aus zusammengekniffenen Augen an und schüttelten dann jeweils die Hände. Dann fing Hanna auch schon an, zu sagen wer was wohin stellen muss.

Diese Runde wurde eine der längsten. Keiner von uns wollte aufgeben und das, obwohl wir im wahrsten Sinne verknotet waren. Im Prinzip konnte sich keiner mehr von uns wirklich noch bewegen. Anders als Ben und Tim stand ich vornübergebeugt und ich merke wie mein Kopf rot wird. „Gib auf Aimee." fordert Ben leicht verzweifelt. „Im Leben nicht. Gib du doch auf" konterte ich. Als Antwort bekam ich nur ein „Pff". Ich bemerkte aber, wie die Arme von Tim anfingen zu zittern, aber auch verständlich, die Position die er jetzt einnehmen musste war zwischen Ben und mir hindurch zu gelb, in einer Art Brücke.

Bevor ich eine neue Position bekam, ging die Tür auf und Killian und Sunnyboy kamen herein. Sofort löste ich meine Spannung und wollte zu ihnen. Sehr blöder Fehler meinerseits, denn wir drei waren immer noch verknotet und ohne meine Spannung konnten auch die anderen beiden sich nicht mehr halten. So vielen wir alle drei mit einem „Uff" ineinander. Wenn man dann auch noch einen Alpha als Mate hat, ist es eine sehr ungünstige Situation, in der ich mich befinde, dass kann ich euch sagen.

Kaum habe ich den Gedanken zu ende gebracht, da ertönt auch schon ein tiefes Knurren. Ich versuchte mich sofort aus dem Knäuel zu lösen „Tim nimm dein Bein da weg." befahl ich ihm. „Das geht nicht, solange Ben nicht seinen Arm da wegnimmt." gab er nur als Antwort. „Würde ich ja, aber Aimee liegt halb auf mir, wodurch ich mich nicht bewegen kann." Man merkt, eine echt verzwickte Situation. Bevor aber einer von uns weiter meckern kann, wurde ich an den Schultern gepackt und aus dem Haufen gezogen. Sobald ich wieder stand, wurde ich in eine Umarmung gezogen. Allerdings wurden Tim und Ben immer noch feindselig an geknurrt.

Schnell versuchte ich abzulenken. „Wie ist es gelaufen?" frage ich und lege meine Hand auf die Wange von Killian, der sich daraufhin mir komplett zuwendet und auch das Knurren wird leiser. „Wir konnten alle aus dem Rouge-Rudel kriegen. Zum Glück gab es keine großen Verletzungen. Nur die Patrouille hat ordentlich was abbekommen." klärt er mich auf. Ich nicke „Wo sind sie jetzt?" „Auf der Krankenstation." „Bringst du mich bitte dort hin?" frage ich ihn dann. Als Antwort gibt er mir nur ein Nicken und hebt mich hoch. Erschrocken quietsche ich auf und will schon protestieren, als ich Killians Wolf wieder in seinen Augen sehe.

Draußen traue ich mich dann, ihn zu fragen „Muss du mich immer durch die Gegend tragen?" Killian knurrte und stoppt. Er sah zu mir herunter. Sein Gesicht entspannte sich wieder. „Mein Wolf braucht gerade diesen Kontakt. Dich da so zu sehen, war kaum auszuhalten. Am liebsten wären wir ihnen an den Hals gesprungen." „Ich danke dir, dass du das nicht gemacht hast." am Ende gab ich ihm noch einen Kuss. Wir lösten uns wieder und Killian seufzte. Während er in die Ferne schaut sprach er, mehr zu sich selber. „Es wäre so viel leichter, wenn ich dich markiert hätte." „Dann tue es." Blitzartig wendet er mir seinen Kopf wieder zu. Seinen Wolf kann ich auch wieder in den Augen sehen. „Sag so etwas nicht, wenn du nicht sicher bist." knurrte er fast schon. „Okay," fing ich an und Killian nickte und setzte seinen Weg fort. Allerdings kam er nur ein paar Schritte weit, da ich weitersprach „Und wenn ich mir sicher bin?" „Dann will ich, dass es schön wird und es nicht auf offener Straße tun, also bitte provoziere es nicht weiter." brachte er aus zusammengekniffenen Zähnen hervor. „In Ordnung. Aber nur fürs Protokoll: Ich bin mehr als einverstanden." sprach ich unschuldig weiter. „Aimee!" knurrte Killian warnend. „Bin schon still. Sehen wir lieber zu, dass wir zu der Krankenstation kommen. Mal schauen ob ich helfen kann die Verletzten zu versorgen." Anscheinend waren das die richtigen Worte, denn das verschmitzte Glitzern in Killians Augen verschwand und Sorge machte sich breit. Er nickte und beschleunigte seine Schritte.

(Das ist jetzt das letzte vorgeschriebene Kapitel. Nun kommen wir zur Frage: Wie hättet ihr das lieber? Kapitel veröffentlichen, sobald sie geschrieben sind oder erst zu Ende schreiben und dann wieder alle nacheinander veröffentlichen?)

Die FlüstererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt