Aimee
Das Gesagte von Marie beim Stall ausmisten, ging mir nicht aus dem Kopf. Konnte ich wirklich von Glück reden, dass mich ein Werwolf als seine Seelenverwandte erkannt hat? Ein Werwolf der ständig an mir klebt und wissen will, was ich mache? Aber wahrscheinlich werde ich das nur herausfinden, wenn ich ihm eine Chance gebe und ihn kennenlerne. Vielleicht können wir uns ja auch einigen und er ist nicht so besitzergreifend. Belustigt schüttelte ich den Kopf, das wird leider nicht geschehen. Wie hatte Ruby mal gesagt? Ein Werwolf ist schon anhänglich, aber harmlos gegenüber eines Alphas. Und was für ein Glück ich habe, ich habe einen Alpha. Ich verharre in meiner Bewegung Adalid zu streicheln. Es ist das erste Mal gewesen, dass ich an Ruby gedacht habe, ohne das Gefühl zu haben zu ersticken, da mich die Trauer auffrisst. Vielleicht war ich ja wirklich auf dem Weg der Verarbeitung. Ruby und Mom werden immer ein Teil von mir sein. Hier fühle ich mich ihnen, besonders Mom viel näher. Adalid schnaubte auf und verlangte, dass ich ihn weiter kraule. "Das gefällt dir oder? Schade das ich nicht reiten kann. Aber ich verspreche dir, dass ich es lernen werde. Und vielleicht können wir beide dann einen schönen Ausritt machen, wenn ich das nächste Mal herkomme." Ich gab ihm nochmal einen Kuss auf die Stirn bevor ich ging.
Im Haus von Marie schaute ich mich nochmal um, ob ich etwas vergessen hatte. Dem war aber nicht so, weshalb ich mit meinem Gepäck vorne vors Haus trat. Marie wartete schon auf mich am Wagen. Ich verlud meinen großen Rucksack, als ich Gorden sah. Er stand unschlüssig an der Ecke des Hauses. Ich schaute zu Marie, die mich wissend anlächelte. Ich ging zu ihm hin und bevor er etwas sagen konnte, umarmte ich ihn "Du wirst mir fehlen oder eher gesagt deine Sprüche." Er schenkte mir tatsächlich ein echtes Lächeln und schaute kurz sehnsüchtig zu Marie, bevor er seine Maske wieder aufsetzte und wieder verschwand.
Im Auto sprach ich "Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen dir und Gorden?" Marie wurde leicht rot, bevor sie verlegend meinte "Da läuft nichts, leider" Das Leider war so leise, dass ich mich auch verhört haben konnte. "Schade, ihr würdet gut zusammen passen. Vor allem wenn man seine Blicke bedenkt." versuchte ich sie aus der Reserve zu locken. "Blicke? Welche Blicke?" fragte sie neugierig und aufgeregt. Aha. Ich grinste vor mich hin. "Du wünscht dir ein Werwolf zu sein, um deinen Seelenverwandten zu erkennen und er ist eventuell schon vor deiner Nase. Frag ihn doch mal, ob ihr etwas unternehmen wollt." schlug ich ihr vor. "Ein Date?" brachte sie stockend hervor. "Das hast du jetzt gesagt." Marie schien in ihre Gedanken versunken zu sein. Ich hoffe nur, ich liege mit meiner Vermutung nicht daneben, aber sie wären süß zusammen.
Nach über einer Stunde kamen wir am Flugplatz an. Das Flugzeug stand schon startbereit. Ach ja, ich hatte ganz vergessen, in welcher Höllenmaschine ich her gekommen bin. Ich wendete mich Marie zu und zog sie in eine Umarmung "Danke für alles. Du weißt gar nicht, was du alles für mich gemacht hast." flüsterte ich ihr mit Tränen in den Augen zu. "Ich kann es mir vorstellen und würde es immer wieder tun. Du hast meine Nummer, bei jeder noch so kleinen Frage ruf mich an. Aber ruf mich auch an, um einfach mit mir zu reden ja? Und komm mich und Adalid unbedingt besuchen." Ich nickte wild mit dem Kopf. Sie zog mich nochmal in eine Umarmung "Mach's gut Nichte." Ich lächelte "Mach's besser Tante." Damit löste ich mich von ihr und ging auf meine persönliche Folter zu. Mein Rucksack wurde verstaut und ich stieg ein. Ich blickte nochmal zu Tante Marie und winkte ihr zu. Sie winkte zurück und schon setzte sich die Maschine in Bewegung und prompt konnte ich die Schrauben wackeln sehen. Hoffentlich stürzen wir nicht ab.Ich setzte gerade einen Fuß aus dem Flughafen und hatte mein Handy gerade angeschaltet, als mich schon die ganzen verpassten Anrufe und Nachrichten anblinkten. Ach du Schei.. Scheibenkleister. 200 verpasste Anrufe und 137 Nachrichten und nicht alle waren von meinem Vater. Da waren welche von den Theater-Mädels die wegen Six Fragen hatten und dann noch eine weitere Unbekannte Nummer, die ich überhaupt nicht zuordnen konnte. Okay, ich glaube ich werde erst mal Dad anrufen. Gedacht getan. "Aimee? Oh bitte sag mir, dass du das bist Aimee?" fragte mein Vater aufgeregt. "Wer sollte sonst mein Handy haben?" Er atmete erleichtert auf, bevor er anfing "Wie konntest du mich einfach dort stehen lassen? Weiß du eigentlich was du mit deinem Verschwinden angerichtet hast? Eine Nachricht, das es dir gut geht bekam ich auch nicht, nein du verschwindest einfach komplett. Wo bist du?" das letzte fragte er mich ganz erschöpft. "Ich bin gerade angekommen und stehe vor dem Flughafen. Ich wollte mir jetzt ein Taxi nehmen und nach Hause fahren." "Bleib wo du bist, ich komme und bringe dich dann gleich zu Kilian. Hoffentlich kannst du ihn wieder zur Vernunft bringen." Ich hörte eine Tür ins Schloss fallen. Da ich nicht die ganze Zeit stehen wollte, ging ich auf eine Bank zu, wo ich mich niederließ. Inzwischen fragte ich Dad "Was meinst du mit zur Vernunft bringen?" Dad atmete tief ein "Killian dachte, dass du vor ihm davon gelaufen bist. Schließlich konnte ich ihm ja schlecht den wahren Grund nennen, weshalb ich gar nichts sagte. Da hat er sich halt selbst etwas zusammengereimt. Wir mussten ihn zu seinem eigenem Schutz einsperren. Sein Wolf ist durchgedreht und hat alles in seiner Nähe zerstört. Erst Recht, da du nicht auf seine Nachrichten reagiert hast." "Also gehört die unbekannte Nummer Killian?" Als ich den Namen von Killian aussprach, blieben 2 Männer, die nur vorbei gehen wollten, plötzlich neben mir stehen. Leider bemerkte ich dies nicht, da ich mir zu viele Sorgen bezüglich Killian machte. "Keine Sorge Dad, ich werde alles versuchen, um Killian wieder zur Vernunft zu bringen. Es tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ich brauchte das. Es tat..." weiter kam ich nicht, da der eine Mann eine Hand auf meinen Mund hielt und der andere meine Arme verdrehte. Mein Handy fiel neben meinen Rucksack. Ich hörte, wie mein Vater nach mir rief. Meine Versuche zu schreien, endeten in unverständliches Gebrumme, da der eine mir immer noch den Mund zu hielt. Sie packten mich und zerrten mich hinter her. Ich versuchte mich zu wehren, doch sie waren viel stärker, wodurch ich auf Werwolf tippte. Ich biss in die Hand, wodurch ich wieder sprechen konnte. "Lasst mich in Ruhe." versuchte ich ihnen zu befehlen, aber es klappte nicht. Typisch, wenn man es mal braucht klappt es nicht. Bevor ich mich auf die Ruhe konzentrieren konnte, verpasste mir der Kerl, den ich gebissen hatte eine kräftige Ohrfeige. Sternchen blitzten vor meinen Augen auf. Uff, war die fest, die wird einen Abdruck hinterlassen, dass spüre ich jetzt schon. Ich holte tief Luft, um zu schreien, wenn meine Kraft schon nicht kommen kann. Allerdings verpasste mir der Kerl jetzt einen Schlag gegen die Schläfe. Mein Sichtfeld wurde immer kleiner und kleiner. Ich bekam noch mit, wie sie mich in einen Kofferraum stecken und mich gehässig angrinsen, dann wurde alles schwarz und ich verlor mein Bewusstsein.
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Die Flüsterer
ParanormalNach einem Streit mit ihrer Zwillingsschwester, bei dem Aimee etwas sagte, von dem sie sich nie wünschen würde, es würde wahr werden, wurde wahr. Vor dem Unfall bei dem ihre Mutter und ihre Schwester starben, warnte Aimee's Mutter sie, dass sie aufp...