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 Merlin wartete vor seinen Gemächern auf ihn, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Bei seinem Anblick wurde Arthur leicht ums Herz. 

„Du siehst zufrieden aus.", bemerkte er.

„Es ist ein guter Tag, nicht?"

Arthur öffnete die Tür, Merlin ihm dicht auf den Fersen.

„Kommt wahrscheinlich darauf an, wen man fragt.", meinte er. „Einige scheinen unsere neuen Gesetze nicht zu überzeugen."

Merlin zuckte nur mit den Schultern. „Große Veränderungen. Sie werden sich schon daran gewöhnen."

Er sah zu ihm. „Was denkst du darüber?"

„Du und der Rat habt euch bestimmt viele Gedanken gemacht. Ich vertraue darauf, dass ihr wisst, was ihr tut."

Ungläubig verzog Arthur das Gesicht. „Wirklich?"

„Nein." Grinsend schüttelte er den Kopf. „Aber was bleibt mir denn anderes?"

Arthurs Schultern sackten ein wenig zusammen, als ihm ein kurzer Seufzer entwich. Eines Tages würde Merlin in seinem Rat sitzen. Er musste nur noch einen Weg finden, ihn dorthin zu bringen.

„Was meinst du?"

„Naja, was soll ich schon tun? Ich bin schließlich nur-"

„Nein.", unterbrach er ihn. „Was meinst du zu den Gesetzen?"

„Oh.", ein scheuer Blick huschte über sein Gesicht. „Wie schon gesagt. Kein höherer Lohn, keine freien Tage für mich - kein besonders Interesse."

Arthur musterte ihn, versuchte, irgendeine Regung abzulesen. Doch Merlin wandte ihm den Rücken zu, als er weitersprach. Machte sich daran, die Kissen des Bettes auszuschütteln.

„Es betrifft mich ja nicht wirklich.", brabbelte er weiter vor sich hin. „Ich habe nicht vor, Ritter zu werden. Ich meine, es ist schön, dass ich nach Ealdor komme, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen, aber-"

Arthur hörte nicht weiter zu. Hatte er erwartet, dass Merlin ihm ohne zu Zögern von seinen Zauberkräften berichten würde? Nur, weil er eine Brücke niedergebrannt hatte, hieß es nicht, dass nicht noch weitere zu überqueren waren. Sie hatten Zeit.

„Mir war nicht bewusst, wie dringend du mehr Lohn willst. Wofür, eigentlich?", unterbrach er seinen Redefluss.

Merlin blickte überrumpelt auf. „Viele Dinge."

„So weit es mir bekannt ist, bezahle ich alle deine Rechnungen."

Er hob den Finger, ein verspieltes Lächeln auf dem Gesicht. „Müsstest du nicht, wenn du mir mehr zahlen würdest."

Arthur nahm seine Hand, zog ihn näher zu sich. „Du wirst nicht mehr Geld bekommen, schlag dir das aus dem Kopf. Aber dafür hast du etwas viel Wertvolleres."

„So?" Ein Funkeln in seinen Augen. Merlin legte den Arm um seine Hüfte.

„Meine Dankbarkeit.", sagte er und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Er konnte sein Lachen spüren.

„Zu schade, dass ich mir davon nichts kaufen kann."

Arthur wuschelte ihm durchs Haar. „Scheint mir bis lang ganz gut funktioniert zu haben."

Merlin trat zwei Schritte zurück, streckte die Arme aus, drehte sich einmal um die eigene Achse. „Stell dir nur vor-", sagte er. „- ich in feinen Kleidern."

Arthur lehnte sich gegen den Pfosten seines Bettes. Genoss es, ihn so frei ansehen zu können. „Was ist falsch mit deinen Kleidern?"

„Nichts. Aber stell dir nur vor!"

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt