Sakura

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Der Gorilla namens Pain bog gerade auf einen holprigen Weg ab, der es eigentlich nicht einmal verdient hatte als solcher bezeichnet zu werden. Mein Magen war leer und zog sich bereits schmerzhaft zusammen, denn meine letzte Mahlzeit hatte ich am gestrigen Abend zu mir genommen. Nur eine Scheibe Brot mit Schinken und Käse, da ich nicht wirklich etwas runter bekommen hatte, was ich der Nervosität zuschrieb. Das rächte sich nun ich fluchte innerlich ausgiebig. Nach Nahrung würde ich nicht betteln – auf gar keinen Fall. Bekomme ich etwas, werde ich schauen ob ich es runter bekomme, ansonsten würde ich stur und verharren. Man wusste ja nie. Niemand würde mich so einfach brechen können, so lang ich bei klarem Verstand war.

Ich versuchte bei der ganzen Schaukelei mein Gleichgewicht zu halten und nicht gegen meinen Entführer zu rumpeln, was mich ungeheure Kraftreserven kostete. Meine Augen fühlten sich an wie Blei, meine Handgelenke schmerzten und ich fühlte mich vollkommen ausgelaugt. Die wenigen Stunden Schlaf und das bisschen Essen forderten nun ihren Tribut. Nach weiteren Minuten ruckeliger Fahrt hielt Pain plötzlich vor einer etwas größeren Hütte und stellte den Motor ab.

„Wir sind da", informierte er mich überflüssigerweise, denn ich hatte durchaus Augen im Kopf und ein funktionierendes Hirn im Schädel. „Dein vorübergehendes Zuhause."
Er grinste mich süffisant an, sprang dann aus dem Auto und schlug die Fahrertür zu, um den Wagen einmal zur Beifahrerseite zu umrunden. Mit Schwung öffnete er die Tür, zog mich grob am rechten Arm aus dem Auto und ich konnte mich grade noch so halten, sonst wäre ich auf die Nase gefallen. Was für ein dämlicher, ungehobelter Lackaffe! Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht spucken und anfangen zu lachen, aber das lies ich lieber sein. Auf Stress konnte ich gerade verzichten und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hatte ich sowieso keine Chance gegen den Riesen. Aktuell wollte ich einfach nur meine Ruhe und nicht mehr von diesem Muli zugequatscht werden.

„Hier ist dein kleines Reich, fühl dich wie Zuhause. Den Schlüssel drehe ich allerdings von außen um, nur damit du dich nicht wunderst. Der Boss wird heute nicht mehr hier auftauchen, denn er hat noch andere wichtigere Termine als dich. Nicht das dir diese Aufmerksamkeit zu Kopf steigt und du Allüren entwickelst. Darauf habe ich keinen Nerv."

Mit einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck nickte ich ihm nur zu, als Zeichen dafür das ich ihn verstanden hatte, hielt ihm meine noch zusammengebundenen Hände entgegen und wartete bewegungslos bis er mich losgemacht hatte. Winkend verlies er das Schlafzimmer und ich hörte wie er den Schlüssel im Türschloss umdrehte. Gefangen mitten im Nirgendwo, wenigstens ungefesselt. Mein Blick schweifte durch den Raum und registrierte umgehend die vergitterten zwei Fenster, was mich nicht großartig verwunderte. Es wäre grobe Idiotie, wenn dort keine wären. Viel zu einfach könnte ich dann fliehen. Bis auf das große Bett, einer kleinen Kommode in Weiß und einem runden bunten Teppich dazwischen gab es hier nichts zu sehen. Vor den Fenstern hingen bodenlange verblichene gelbe Gardinen mit dunkelblauen Vorhängen, welche aktuell geöffnet waren. Einen Artikel in der Zeitschrift Schöner Wohnen würde dieser Ort sicherlich nicht bekommen. Höchstens als Negativbild für vorher.

„Schöne Scheiße", murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und seufzte dann leise.
Müde lies ich mich auf das weiche Bett sinken und rollte mich in Embryonalhaltung zusammen, die Welt innerlich dabei verfluchend. Ich hätte im Keller die geheime Tür suchen und im dahinterliegenden Raum schlafen sollen, bis Sasuke wieder zu Hause angekommen wäre. Ob er das Telefonat wahrgenommen hatte und bereits nach mir suchte? Oder hatte man das Gespräch von Pain und mir nicht richtig hören können? Die Ungewissheit nagte an mir und ich kniff meine Augen zusammen, damit ich nicht anfing zu weinen. Unter keinen Umständen wollte ich diesem Pumpernickel da draußen die Genugtuung verschaffen das ich litt und es auch noch zeigte. Ich würde stark bleiben bis man mich gefunden und hier rausgeholt hatte. Danach, in Sicherheit, würde ich mir die Schwäche erlauben und meinen Tränen freien Lauf lassen.

Vor Erschöpfung war ich wohl irgendwann eingeschlafen und wachte auf, als ich die Tür hörte welche geräuschvoll aufgestoßen und gegen die Wand geknallt wurde. Erschrocken setzte ich mich auf und starrte auf den Kerl in schwarzem Shirt und Camouflage Hose, welcher mich mit funkelnden Augen betrachtete wie ein Stück feinstes Rindfleischfilet beim Metzger in der Auslage. Ich wusste nicht wer er war, aber ich konnte ihn vom ersten Augenblick an nicht ausstehen. Er trat ans Bett heran, stellte ein Tablett mit einer Scheibe Brot und etwas Aufschnitt auf die Matratze und legte eine Flasche stilles Wasser daneben.

„Zimmerservice, Prinzessin", grinste er mich an und ich schaute ihn einfach nur stumm an, weil ich keinerlei Bedürfnis verspürte mich mit ihm zu unterhalten. „Was denn, was denn? So schweigsam? Hast du nichts zu sagen?"
Ich zog demonstrativ eine Augenbraue hoch und verschränkte meine Arme vor der Brust, um ihm zu verdeutlichen das er unerwünscht war und ich nicht daran dachte mit ihm eine Konversation zu pflegen. Sollte er doch denken was er wollte, ich musste mich mit ihm nicht unterhalten, wenn ich nicht wollte. Scheinbar nahm er meine Ablehnung jedoch als Einladung und setzte sich kurzerhand auf die Bettkante neben mich, lehnte sich mir entgegen und schaute mir direkt in die Augen.

„Ich mag kleine Rebellinnen. Du bist bestimmt eine echte Wildkatze im Bett, huh?"
„Und das geht dich was genau an?"
„Uh, du kannst ja doch sprechen. Ich bin entzückt", grinste er sarkastisch.
Er lehnte sich weiter zu mir vor und ich versteifte mich, unfähig mich auch nur aus seiner unmittelbaren Nähe wegzubewegen. Mein Körper fühlte sich an als wäre er gelähmt.  Am liebsten würde ich vom Bett springen und zur offenen Tür stürmen, wusste aber, dass ich nicht den Hauch eine Chance hatte, da er viel schneller und trainierter war als ich. Diesen flüchtigen Gedanken verwarf ich schnurstracks wieder und zog meine Augenbrauen missbilligend zusammen.

„Du solltest dein Gesicht nicht so verziehen, das steht dir überhaupt nicht", informierte er mich und griff dann mit einer Hand in meine Haare, welche ich zum Schlafen immer offen trage, zog mich zu sich heran und ich versteifte mich vollends, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. „Zier dich nicht. Ich werde mich mit dir ein wenig vergnügen, denn es wäre eine echte Verschwendung, wenn nur der Boss von dir naschen dürfte. Die Hörner kannst du dir gern bei mir abstoßen, es wird dich bald kein anderer Mann mehr anschauen oder gar anfassen dürfen. Nutze die einmalige Chance."

Es widert mich an. Er widert mich an. Als sein Griff bereits schmerzhaft wurde löste ich mich aus meiner Starre, entwirrte meine noch verschränkten Arme und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, die er nicht hatte kommen sehen. Mein Handabdruck zeichnete sich feuerrot auf seiner Wange ab und ich war für einen Augenblick vollends zufrieden mit meinem Werk. Sein Gesicht verdunkelte sich vor Zorn und er riss meinen Kopf an den Haaren nach hinten, so dass ich rücklings auf der Matratze landete.

„Kleines Miststück! Was fällt dir eigentlich ein! Nur weil dich der Sohn eines Unternehmers bumst kannst du dir nicht alles herausnehmen. Du bist lediglich eine billige Nutte die ihre Beine breit macht, damit sie schlussendlich in Saus und Braus leben kann und es ihr an nichts fehlt ohne dafür auch nur einen kleinen Finger krumm machen zu müssen", grollte er leise und bedrohlich, beugte sich über mich und umfasste mit seiner freien Hand grob meine linke Brust, um sie grinsend zu massieren. „Ich wusste das du eine Wildkatze bist. Wage es ja nie wieder deine Hand gegen mich zu erheben, sonst wirst du es bereuen. Lass dich von mir anfassen und ficken, so wie du es dem Boss auch erlaubst. Ich reite dich bestens für ihn ein und du wirst mit ihm überhaupt nicht mehr zufrieden sein."

„Lass deine dreckigen Griffel von mir", fauchte ich und versuchte ihn irgendwie zu treten, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war, da er sich, ohne zu zögern, auf meine Beine setzte. „Geh runter, du Hundesohn!"
„Hundesohn?", bekam ich als amüsiertes Echo zu hören. „Süß."
Mit der rechten Hand griff er sich meine Handgelenke und drückte sie über meinem Kopf zusammen auf die Matratze, während er mit der linken Hand unter mein Shirt fuhr und gierig über meine nackte Haut strich. Ekel schwappte in Wellen durch meinen Körper und Panik breitete sich in meinem Brustkorb aus. Er wird mich einfach vergewaltigen und ich konnte nichts dagegen tun. In meinem Kopf blitzten Bilder auf. Bilder, in denen Sai mich im Besprechungsraum bedrängte und meine Bluse zerriss. Mir den Mund zuhielt und mich versuchte zu entkleiden... Sasuke...

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