So sehr ich auch versuchte ihr zu widerstehen – es gelang mir nicht. Die Anziehungskraft nach unserem ersten Kuss war schlicht und ergreifend zu stark. Streng genommen hatte ich mir geschworen niemals etwas mit meinen Zielpersonen anzufangen, wozu auch das Küssen zählte. Trotz allem hielt ich sie nun fest an meinen Oberkörper gedrückt und spürte ihre weiblichen Rundungen an meiner nackten Haut, gleichzeitig unterdrückte ich ein animalisches Knurren, welches mir in der Kehle Aufstieg und aus meinem Mund entkommen wollte.
Bisher hatte ich bei noch keiner Frau einen solchen Drang empfunden wie ein Tier zu knurren und sie nie wieder loslassen zu wollen. Irgendwas rührte Sakura Haruno in meinem Inneren, indes ich mir unsicher war ob ich diese Anomalie gut oder schlecht finden sollte.
Eine Frau an meiner Seite bedeutete zeitgleich, dass ich eine Achillesferse hatte, die offensichtlich nach außen hin zu erkennen wäre. In meinem Berufsfeld nicht unbedingt von Vorteil, denn gleichbedeutend brachte ich meine Partnerin in Gefahr und nicht nur mich selbst. Exakt diese Konstellation hatte ich in der Vergangenheit vermieden, wobei mein Entschluss nun spürbar ins Wanken geriet. Sakura war die Frau, die wie für mich gemacht schien, ohne es selbst zu wissen.Dennoch konnte ich mich nicht dazu durchringen, etwas Ernstes mit ihr anzufangen. Um sie nicht in unnötige weitere Gefahr zu bringen und um mich nicht ablenken zu lassen. Zu gefährlich waren oftmals die Situationen, in die ich mich zum Teil freiwillig begeben musste.
Meine Zunge fuhr sanft über ihre volle Unterlippe, bittet um Einlass in ihren Mund, damit sie noch mehr als nur ihre süßen Lippen erkunden kann. Leise Seufzend kam Sakura der stummen Bitte nach und teilte ihre Lippen, damit ich meine Zunge in ihren heißen Mund gleiten lassen konnte. Sie gab, scheinbar unbewusst, zarte leise Laute der Zufriedenheit von sich und ich umfasste mit einer Hand ihren Nacken, damit sie mir nicht doch noch entwischte. Zu sehr wollte ich in diesem Augenblick diesen Kuss mit ihr.
Nichts anderes war derzeit von Bedeutung, nur ihre Bedürfnisse zählten. Eine ihrer Hände spielten nun zaghaft mit meinen Haaren und ich konnte mir ein leises und zufriedenes Brummen nicht verkneifen.
Nach einigen Minuten des leidenschaftlichen Küssens lechzten meine Lungenflügel nach Sauerstoff und widerwillig löste ich mich langsam von Sakuras Lippen. Innerlich zählte ich rückwärts, von zwanzig auf null, und öffnete dann meine Augen. Was ich sah, brachte mich nur noch mehr an den Rand des Wahnsinns: ihre Lippen waren rot, feucht glänzend und geschwollen von unseren Küssen. Meine Badeshorts wurden vollends ausgefüllt und ich musste mich zusammenreißen, damit ich sie nicht direkt auf dem Jetski nahm, beziehungsweise sie in eine abgelegene Bucht brachte und das tue, was ich mir in meiner regen Fantasie gerade ausmalte.
Tief atmete ich durch und betrachtete weiterhin ihr gerötetes Gesicht, während sie unterdessen ihre Augen geschlossen hielt.
„Bist du okay?", fragte ich besorgt nach und überlegte, ob ich eventuell zu forsch vorgegangen war.
„Ja. Ja, ich bin okay. Alles gut. Ich -", antwortete sie mit belegter Stimme und räusperte sich dezent, bevor sie ihre Augen öffnete und mich aus ihren wunderschönen, hellgrünen Augen ansah.Vermutlich starrte ich sie wie eine Schlange an, welche versuchte ihr Mittagessen zu hypnotisieren, was mir in diesem Moment allerdings schlicht und ergreifend egal war, denn dieser Anblick war das Schönste was ich bisher gesehen hatte. Klang es kitschig, wenn ich jetzt dachte, dass sie die schönste Frau war, die ich jemals gesehen hatte? Wenn ja: es war mir vollkommen gleichgültig.
Mich traf es wie der Schlag, als mir plötzlich bewusst wurde, das ich mich verliebt hatte. In die Frau, die ich beschützen sollte.
Das konnte doch nicht wahr sein!
„Was ist?", wollte sie deutlich verunsichert von mir wissen und ich blinzelte einmal.„Mir ist nur gerade aufgefallen, dass du die schönste Frau bist, die ich in meinem bisherigen Leben gesehen habe, Sakura Haruno", gab ich frei von der Leber zu und schenkte ihr ein halbes Grinsen.
Nun blinzelte sie mich überrascht an und ihr Blick huschte zu meinem Mund, bevor auch sie grinste. Ihr Gesicht nahm einen Hauch Röte an und ich beugte mich vor, dabei meine rechte Hand an ihre Wange legend, um ihr einen Kuss auf die Nasenspitze zu hauchen.
„Warum bist du so verlegen?"
„Nun... bisher habe ich selten Komplimente über mein Aussehen bekommen. Ich denke, ich muss mich erst an solche gewöhnen. Und dann ausgerechnet von dir."
„Ausgerechnet von mir? Was genau meinst du damit?", hakte ich mit hochgezogener Braue nach.
„Ich bin lediglich dein Job. Und dann... küssen wir uns und du machst mir Komplimente."Ah. Daher wehte der Wind also. Sie war weder Komplimente gewöhnt, noch verstand sie, warum ich plötzlich auf ihre Nähe aus war und mich offener ihr gegenüber zeigte. Naruto hatte durchaus recht damit, wenn er sagte das ich selten lächelte oder lachte.
Normalerweise war ich ernster und lies Menschen, die in einen Auftrag involviert waren, nicht an mich heran. Sie blieben auf mindestens einen Meter Abstand – es sei denn, ich musste sie körperlich schützen, dann wurde diese Regelung außer Kraft gesetzt. Sakura hatte es geschafft meinen harten Schutzpanzer zu unterwandern und zu meinem weichen Kern zu kratzen, den ich gut versteckt hatte. Mich verwunderte, dass sie meinen Schutzpanzer nicht geknackt, sondern ihn nur wie ein Trojanisches Pferd umgangen war. Jede andere Frau hätte versucht ihn zu zerstören, um an den heiß begehrten Kern zu gelangen.
„Du bist eine ganz besondere Person, die meine Schutzmauern abgerissen, meinen Schutzpanzer unterwandert und mein Innerstes erweicht hat. Herzlichen Glückwunsch", lachte ich leise und sie bekam augenblicklich große Augen.
„Ich? Ich habe doch überhaupt nichts gemacht."
„Findest du nicht? Dann bist du ein noch größerer Ninja, als ich dachte. Ich bin kein sonderlich umgänglicher Mensch, Sakura. In der Regel bin ich der typische Einzelkämpfer, was in meinem Job auch besser ist. Sonst bringe ich unnötig jemanden unschuldiges in Gefahr."„Nicht sonderlich umgänglich? Ich weiß ja nicht von wem du da sprichst: du bist es definitiv nicht", empörte sie sich.
„Nein?"
„Nein! Ich kann mich super mit dir unterhalten und mittlerweile lächelst du mal, oder lachst über unterhaltsame Dinge. Ein großer Schritt in die richtige Richtung, findest du nicht auch?"
„Wenn du das sagst", kommentierte ich ihre Aussage, lapidar mit der Schulter zuckend.
Sie schlug mir leicht gegen exakt diese Schulter und versuchte mich gespielt böse anzuschauen, was ihr deutlich misslang. Irgendwie wirkte ihr böser Gesichtsausdruck eher niedlich.Aber das würde ich ihr ganz sicher nicht verraten. Niemals. Ich stellte sie mir als ein kleines plüschiges gelbes Küken, mit großen Kulleraugen und einem Buttermesser, welches mit dem Flügelchen umfasst wurde vor. Und genau dieses Küken versuchte bitterböse zu schauen.
„Sage ich. Darf ich den Jetski zurückfahren?"
„Klar", gab ich ihr zur Antwort, umfasste ihre Taille mit beiden Händen und drehte sie zwischen meinen Beinen um, damit sie richtig herum am Steuer saß.Ich rutschte näher an ihren Rücken und ihren verdammt sexy Hintern heran, um mich an ihr festzuhalten, während sie schon den Jetski startete und dann ordentlich Gas gab, was mich grinsen lies. In ihr steckte auf jeden Fall eine Abenteurerin, so viel war sicher. Damit mir ihre Haare nicht ins Gesicht peitschten, legte ich mein Kinn auf ihre linke Schulter und genoß ihre Nähe, nebst ihrem süßen Duft, der mir um die Nase wehte.
Ich war mir nicht sicher, ob ich das Wagnis eingehen und mich auf sie einlassen sollte, oder ob ich in den nächsten Tagen wieder ein wenig Abstand wahre, um sie nicht unnötig in zusätzliche Gefahr zu bringen. Das Letzte was ich wollte, war das sie noch mehr durchmachen musste als jetzt bereits.
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Personal Guardian
Fanfic„Ist dir kalt?" „Ein wenig", brachte ich leise und verlegen heraus, obwohl mir nicht wirklich kalt war. „Das kann ich mit Sicherheit ändern", raunte er dunkel und ehe ich überhaupt darüber nachdenken konnte was er meinte, hatte er mich mit einem Arm...