Kapitel 14 - Die Stärke und der Zusammenhalt eines Teams

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9. Juli 2014, Weskers geheimes Herrenhaus, Dschungel von Madagaskar – Ostafrika

Jessica Sherawat hatte sich Zutritt in das alte Herrenhaus verschafft. Alles war zerfallen und hatte einen ziemlich heruntergekommenen und ekligen Touch.

Die Geheimagentin schlenderte entlang der Regale im Labor und strich mit ihren Fingern über die staubigen Ablagen. Angewidert rümpfte sie die Nase, als sie die anrüchigen Inhalte der Behältnisse begutachtete. Sie flanierte weiter und warf einen Blick auf einen kleinen Beistelltisch, auf dem allerlei rostiges Utensil wie eine Säge, Schere und allerlei lag. Jessica wollte sich nicht einmal ausmalen, wozu dieses Werkzeug dienlich war, aber es bestätigte ihren Eindruck über Albert Wesker. Der Mann war gefährlich, krankhaft und fanatisch gewesen.

„Deshalb sollte man sich immer gut überlegen, wem man sich zum Feind macht und stets auf der Hut sein bei Geschäftspartnern", murmelte die Brünette und legte die rostige Schere wieder zurück auf den Abstelltisch.

Sie konnte sich gut vorstellen, wie Albert Wesker im edlen Speisesaal darüber seine Pläne ausgeheckt hatte und hier unten im Labor seine kranke Ader ausgelebt hatte. Grotesk wie der Prunk und die Abscheulichkeit hier verborgen lagen und im Einklang standen.

Jess hörte ein Geräusch, weshalb sie sich fluchend daran entsann, dass sie keine Zeit zum Schwelgen und Herumplänkeln hatte. Sie eilte zurück zu den Regalen und Tischen. Flugs schnappte sie sich die begehrten Unterlagen und Proben, die Amelia sie beauftragt hatte, zu beschaffen.

„Shit", nuschelte Sherawat, als sie ein leeres Reagenzglas herunterwarf, das zu Bruch ging.

Sie hörte mehrere Schritte und Stimmen in der Ferne.

Konzentrier dich, Sherawat! Du bist Profi! Das kannst du besser!, ermahnte sie sich innerlich und rügte sich selbst dafür, dass sie sich zu viel Zeit gelassen hatte. Das war ein dilettantischer Fehler, den bekanntermaßen lediglich Neulinge im Geschäft machten. Aber sie war kein Neuling mehr auf diesem Gebiet.

Sie verstaute schnell alles und tauchte zwischen den Regalen ab. Sie hielt sich geduckt und versteckte sich in den Schatten, als sie einen Müllschacht erspähte. Die Schritte kamen näher und ein leichtes Schmunzeln huschte über ihre Lippen, als sie eindeutig Redfields Stimme herausfilterte.

„Unser Widersehen muss leider noch ein wenig warten", flüsterte sie zu sich selbst und schlüpfte durch den Schacht, der sich als steiler und tiefer herausstellte, als sie angenommen hatte.

Unsanft landete Jessica in einem anderen Abtei des Labors, das zugleich die Anbindung zu einem Gefängnistrakt mit Zellen sowie weiteren Abzweigungen zu diversen Räumlichkeiten war.

Gequält ächzend richtete sich Jessica auf und streifte sich angeekelt den Schmutz von ihrer Kleidung, als sie direkt neben sich eine halbwegs intakte Leiche erspähte. Es handelte sich dabei um einen dunkelhäutigen Mann, der in einer Hand eine Kettensäge hielt. Die Anwesenheit der Geheimagentin hatte einige Ratten aufgescheucht, die ein wenig am Fleisch des Mannes geknabbert hatten.

Jess seufzte despektierlich. „Bitte sag mir, dass du einfach liegen bleibst und nicht aufstehst."

Vorsichtig erhob sich die Brünette und entfernte sich ein Stück weit. Der Mann blieb zu ihrer Verwunderung reglos.

Dumpf drangen die Stimmen des Hound Wolf Squads durch den Müllschacht zu ihr, was Jessica daran entsann, dass sie schleunigst einen Ausweg finden musste. Dann kam ihr ein Geistesblitz und sie warf erneut einen Blick auf den dunkelhäutigen Mann mit der Kettensäge.

„Wenn ichs mir recht überlege, könnte ich deine Lebhaftigkeit vielleicht doch gebrauchen. Du musst Redfield für mich beschäftigen und ablenken", säuselte sie und sah sich eilig um, nach etwas, dass ihr behilflich sein könnte. Sie fand wonach sie suchte, als sie einen großen Schrank durchstöberte. Sie griff nach einem Glas mit einem konservierten Parasiten, denn der Schrank war voll von Allerlei, darunter auch fragwürdige Chemikalien, andere skurrile Flüssigkeiten und Packungen sowie Dosen, die wie Medikamente aussahen.

Operation Darkness || A Nivanfield Story [Resident Evil] - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt