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Mara wusste, dass er sie jetzt nicht einfach alleine über den Kiez gehen lassen würde, also nickte sie nur stumm. 

"Welches Hotel?", fragte Marten. "Mövenpick.", antwortete sie knapp.  "Ist ja wirklich gleich ums Eck. Warum schläfst du im Hotel?" "Ehrlich gesagt mag ich die Ruhe. In den riesigen Städten der Emirate und auch hier in Hamburg ist so viel los, da bin ich gerne mal allein."

Marten schien leicht irritiert, zumindest verriet das sein Gesichtsausdruck. "Versteh mich nicht falsch. Ich liebe meine Familie und meine Freunde. Wirklich, aber ich mag einfach auch gerne meine Ruhe haben. Ich bin an das Alleinsein gewöhnt. Da sind wir auch schon.", erklärte Mara, als sie bereits auf das Hotel zugingen. 

"Vielen Dank für den netten Drink und dass du mich noch begleitet hast.", bedankte sie sich lächelnd bei dem Riesen mit den unzähligen Tattoos und den blauen Augen. "Kein Problem. Vielleicht sieht man sich nochmal, bevor du wieder in die Emirate fliegst.", lächelte er ebenfalls und sah in ihre Augen. "Vielleicht.", gab Mara zur Antwort und verschwand auch schon durch die automatische Tür, welche in die Lobby führte.  

Marten sah ihr nach und Mara spürte seinen Blick auf sich. Es war ihre Absicht gewesen, sich bei ihm zu bedanken und dann im Inneren des Hotels zu verschwinden.
Sie wusste, dass ihm die Frauen zu Füßen lagen, doch Mara war für noch keinen Mann leichte Beute gewesen, dennoch fühlte sie sich wahnsinnig von ihm angezogen. Bei dem Gedanken wie er ihr auf Weg zur Bar die Hand auf den Rücken gelegt hatte, spürte sie ein wohliges Gefühl an jener Stelle. 

Bei Marten hatte sie nun den Jagdinstinkt geweckt. Er wollte sie wiedersehen bevor sie wieder in die Emirate flog.
Nur selten hatte er eine so schöne Frau einfach auf ihr Zimmer gehen lassen. Wenn er genauer darüber nachdachte, war das eigentlich noch nie vorgekommen.
Er fand sie interessant, wortgewandt, erfolgreich und scharf. Dass sie in ein paar Tagen wieder tausende Kilometer weit weg sein würde, war ihm dennoch ganz recht, denn er war nie der Freund davon gewesen, eine Affäre länger am Laufen zu halten. 

Mara ging auf ihr Zimmer. Es war bereits 3 Uhr morgens und sie nahm eine erfrischende Dusche, bevor sie sich ins Bett legte.
Natürlich wusste sie wer er war, hatte ihn aber nie persönlich kennengelernt. Es gab viele Geschichten über ihn und er war des Öfteren in der Zeitung zu sehen gewesen, wegen irgendwelchen Gewaltdelikten. Mara war noch nie jemand gewesen, die einen Menschen nach so etwas beurteilte. Sie machte sich lieber selbst ein Bild von einem Menschen. 

Sie dachte wirklich immer, dass er ein arrogantes Arschloch sei, doch an diesem Abend hatte er ihr das zumindest nicht gezeigt. Er war überraschend nett und zuvorkommend. Außerdem fand sie ihn wahnsinnig attraktiv. Sie würde lügen, wenn sie das Gegenteil behaupten würde.
Martens Gestalt war beeindruckend. Die vielen Tattoos, die perfekt gestylten Haare, die tiefblauen Augen, das schiefe Grinsen mit seinen Grübchen, die breiten Schultern und seine ziemlich eindrucksvolle Größe. 

Schon immer fand sie große Männer gut. Ihr verstorbener Mann war selbst 1,92 m groß. Wenn Mara mit ihren Freundinnen unterwegs war und sie die Männer beäugten, hatte sie ihren Standpunkt oft klar dargestellt.
Unter 1,85m würde bei mir keiner eine Chance haben. Hatte sie immer gesagt. Dass Marten dies nun bei weitem übertraf, ließ sie vor sich hin träumen.

Sie fand es schön, wenn sich ein Mann für einen Kuss nach unten beugen und sie sich ihm entgegenstrecken musste.
Seine großen Hände würden bestimmt auch eine Gefühl der Geborgen- und Sicherheit geben, genauso wie seine starken Arme.
Nicht auszudenken, was er mit seinen Fingern auslösen könnte.

Bevor Mara sich beim Gedanken an irgendwelche Intimitäten erwischen konnte, welche schon seit sehr langer Zeit kein Mann mehr bei ihr hervorgerufen hatte, schlief sie auch schon ein.

Währenddessen war auch Marten in seinem Bett gelandet. Es war lange her, dass er sich so mit einer völlig fremden Frau unterhalten hatte.
Er rief ihr Bild vor sein inneres Auge. Er sah ihren Katzenblick, ihre Lippen, ihr Dekolleté und ihren ganzen Körper beim Tanzen vor sich.
Erregung machte sich in seinem Körper breit und er beschloss, sie noch in den nächsten Tagen wiederzusehen, sobald seine Zeit dies zuließ.

From Dubai with LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt