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Weil ihr euch so über das erste Kapitel gefreut habt, gibt es gleich das Zweite :)

"Mara!", quietschte Linda, sprang von ihrem Stuhl auf, dass dieser nach hinten umkippte und fiel Mara um den Hals. Mara schloss beide Arme um ihre Freundin. "Hey Süße. Ich freue mich so für dich." Die Freundinnen lösten sich voneinander und sahen sich beide mit Tränen in den Augen an.
Sie konnten nicht fassen, die jeweils andere nach so langer Zeit endlich wiederzusehen. Sie wischten sich gegenseitig die Tränen aus dem Gesicht und dann begrüßte Mara die anderen jungen Frauen.

"Du siehst fantastisch aus. Was machen die reichen Araber?", fragte eine der Freundinnen. "Danke.", lächelte Mara aufrichtig. "...und keine Ahnung. Ist mir auch egal.", zuckte sie dann noch mit ihren Schultern. "Hat es immer noch keiner geschafft?", hakte Linda nach, die wusste dass Mara bei Männern schwierig war, seit ihr Ehemann tödlich verunglückt war.

Ab und an flirtete sie mal, wenn sie in einer Bar oder in einem Club in Dubai war, aber mehr lief dann auch nicht. Um mehr mit einem Mann zu machen, brauchte Mara das gewisse Etwas, was ein Mann ausstrahlen musste. Sie konnte nicht beschreiben, was dieses Etwas war, doch es musste einfach da sein. Sie hatte auch schon die ein oder andere Einladung zum Essen von Geschäftspartnern aus der ganzen Welt bekommen, die sie aber stets ablehnte. Geschäft bleibt Geschäft, alles andere würde nur zu Problemen führen.

Mara schüttelte ihren Kopf. "Nein. So wird es wohl auch vorerst bleiben.", lächelte sie. "Womanizer regelt.", klinkte sich eine weitere Freundin ein und alle am Tisch verfielen in schallendes Gelächter. Mara zeigte mit dem Zeigefinge in ihre Richtung und zwinkerte. "Genauso ist es. Ach, den Rabbitvib nicht zu vergessen. Der Spaß ist zwar immer nur von kurzer Dauer, aber da weiß ich wenigstens was ich habe.", lachte sie.

Die jungen Frauen genossen ihr Mittagessen und machten sich am Nachmittag auf den Weg zum nächsten Event.

„Ist das nicht die Schule, in der du Poledance gelernt hast?", fragte Linda an Mara gewandt, welche ihr lächelnd zunickte. „Und heute lernst du es auch."
Sie betraten alle gemeinsam die Tanzschule, wo schon Maras ehemalige Lehrerin wartete. „Hallo Heike.", lächelte Mara ihr entgegen und umarmte sie kurz. „Schön dich zu sehen, Mara-Maus. Du siehst grandios aus. Wer ist denn die Braut?", wurde sie von der toughen Frau mittleren Alters begrüßt. „Wie schön, dass ihr da seid. Zieht euch erstmal um und dann fangen wir an."

Mara zog ihre Pole-Short und das passende Top dazu an und schaute kurz in den Spiegel. Sie liebte es, die knallig bunten Farben an ihrer gebräunten Haut zu sehen und grinste kurz vor sich hin.

„Mara? Willst du uns zeigen, was du noch kannst?", fragte Heike, nachdem sie sich alle gemeinsam etwas gedehnt und aufgewärmt hatten. „Gerne.", antwortete die hübsche Schwarzhaarige und ging auf eine der Stangen zu. „Dein Lieblingslied an der Stange?" Mara nickte. „Ja, wie immer." Heike nahm ihr Handy, welches mit der Musikanlage verbunden war und I see red von Everybody loves an outlaw ertönte.

Mara lief erst um die Stange, hielt sie dann mit einer Hand fest, ließ ihren Po lasziv kreisen und ihre freie Hand über ihren Körper wandern. Breitbeinig ging sie vor der Spinning zu Boden und räkelte sich, zog sich wieder hoch und strecke ihren Po dabei in die Höhe. Der Refrain begann und Mara begann zu zeigen, was sie konnte.

Sie baute einfache und auch schwere Figuren mit ein, die zugegeben auch nicht ganz ungefährlich waren. Sie ließ sich an der Stange hinabgleiten, räkelte sich und umspielte sie, um sich dann wieder nach oben zu schwingen oder in der eigenen Achse zu drehen.

Ihre Freundinnen waren außer sich, als das Lied endete. Sie wussten das Mara Poledance gelernt hatte und sie kannten auch die eine oder andere Figur, wenn Mara sie ihnen früher zu Hause mal gezeigt hatte, doch niemand, außer ihrem verstorbenen Mann, hatte jemals gesehen, welch erotische Seite Mara an den Tag legen konnte.

Sie begannen damit, wie man sich festhält und am besten Grip hat, um nicht abzustürzen. Dann übten sie ein paar Drehungen und die ersten kleinen Anfängerfiguren. Schlussendlich wurde eine kleine Choreo daraus, die sie kurzerhand mit dem Handy filmten.

„Wir werden morgen alle sterben vor Muskelkater.", jaulte Anne, als sie sich wieder umzogen. „Und wir sind noch nicht mal fertig. Die eigentliche Partynacht liegt noch vor uns.", lachte Indra, Lindas Schwester und Trauzeugin.

„Linda? Abendessen darfst du aussuchen.", sagte Mara zur zukünftigen Braut. „Was wohl? Döner! Wie immer vor dem Feiern.", rief sie. Mittlerweile waren alle gut angeheitert, als die kleine Gruppe an dem Dönerladen auf dem Kiez ankamen. „Man, was ist denn hier überall los? Kommt mir das nur so vor, oder ist es noch voller als sonst?", fragte eine der Freundinnen entnervt. „Vielleicht rennt wieder irgendein Promi hier rum." Indra bestellte 6 Döner, Kräuter und ohne Zwiebeln.

Mara schaffte ihren Döner mal wieder nicht und stand von der Mauer auf dem Kiez auf. „Mädels wo treffen wir uns dann?" „Wieso? Wo willst du hin?", fragte Linda. „Die Polesachen ins Hotel bringen und mich umziehen. Mein Hotel ist nicht weit.", antwortete sie. „Dann treffen wir uns wieder hier, oder?", schlug die Trauzeugin vor und alle anderen bejahten dies.

Mara lief zügig zu ihrem Hotel, begab sich auf ihr Zimmer, riss sich die Klamotten vom Leib und sprang schnell unter die Dusche. Dann zog sie den schwarzen Body Meghan von einer beliebten Unterwäschekette an, dazu eine schwarze High Waiste Leggins in Lederoptik, schwarze Stiefeletten mit einem kleinen Absatz und ihre schwarze Lederjacke.

From Dubai with LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt