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Als Mara irgendwann wach wurde, spürte sie einen warmen Körper hinter sich. Dann öffnete sie langsam ihre Augen und unter ihrem Kopfkissen ragte ein komplett tätowierter Arm hervor.
Auch Marten regte sich langsam und hauchte Mara einen zarten Kuss auf die Schulter. "Morgen.", sprach er mit rauer Stimme. Mara drehte sich auf den Rücken und sah ihn an. "Guten Morgen.", antwortete sie verschlafen. "Ich muss unbedingt duschen.", schob sie direkt hinterher. "Ich auch." Daraufhin nickte Mara in Richtung Bad. "Sonst gerne, aber ich habe meine Sachen in meinem Zimmer und wir müssen gleich hier raus sein.", antwortete Marten auf ihre Anspielung. 

Mara sah auf seine Rolex. Es war bereits 14:30 Uhr. "Oh Scheiße.", stieß sie aus und setzte sich auf. Auch Marten stand auf und zog schnell seine Klamotten von gestern über. "Wir sehen uns gleich unten. Ich warte auf dich.", sagte er, drückte Mara einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwand auf den Flur.

Sie stand auf, ging ins Bad und schminkte die Reste der letzten Nacht ab. Dann band sie ihre Haare nach oben und  nahm erstmal eine heiße Dusche. Danach putzte sie Zähne, tuschte ihre Wimpern schnell und ging zurück in ihr Zimmer. 

Mara zog Unterwäsche, eine helle Jeans und ein weißes T-Shirt aus ihrem Koffer und zog alles an. Schnell warf sie das smaragdgrüne Kleid, die High Heels und ihre Unterwäsche von gestern in den Koffer. Ihre Kosmetika und die Clutch folgten. Dann schlüpfte sie schnell in schwarze Pumps und verließ ihr Zimmer. 

Auch Marten hatte geduscht, sich umgezogen und kam gerade an der Rezeption an. "Herr von Frieling, ist das ihr  Wagen dort?", sprach der ältere Herr und deutete auf Martens Mercedes. "Ja, ist er.", antwortete er knapp. "Könnten Sie ihn bitte auf den Gästeparkplatz fahren? Er blockiert schon den ganzen Morgen die Lieferzufahrt." Marten nahm die Papiere des Hotels an sich und lief zu seinem Wagen. 

Mara sah Marten geradewegs das Schloss verlassen, als sie die Rezeption erreichte. Auch sie bekam die Unterlagen vom Hotel und drehte sich gerade um. Dabei sah sie Marten, wie er in sein Auto stieg und davon fuhr. So viel dazu, dachte sie sich, steuerte kurzerhand auf das Taxi zu und stieg hinein.

Vor wenigen Minuten hatte sie sich noch gefreut Marten nochmal zu sehen, doch er war einfach gefahren. Hatte er die Aussage, auf sie zu warten nur so dahin gesagt? Letzte Nacht gab sie sich ihm hin, dem ersten Mann seit Jahren. Wahrscheinlich hatte der Alkohol sein Bestes getan und sie zu einer von vielen werden lassen. Sie kannte Marten eigentlich nur flüchtig und doch dachte sie, sie hätte ihn anders eingeschätzt. Wie blauäugig von ihr. Nicht dass sie gleich eine Liebeserklärung erwartet hätte, Gott bewahre, aber Ehrlichkeit hatte sie vorausgesetzt. 

Auch Marten wunderte sich wo Mara blieb. Er wartete nun schon 20 Minuten. Er beschloss nach ihr zu sehen und ging zu ihrem Zimmer. Die Tür stand offen, ihr Koffer war weg und das Zimmermädchen bereitete gerade alles für die nächsten Gäste vor.  

"Marten. Wen suchst du?", erklang Lindas Stimme hinter ihm. "Hey. Weißt du wo Mara ist?", fragte er. "Sie hat mir vor ein paar Minuten geschrieben, dass sie los musste und auf dem Weg zum Flughafen ist.", antwortete ihm die Blondine. "Oh, ok. Danke." 
Damit drehte er sich um und ging wieder zu seinem Wagen. Er hatte ihr doch gesagt, dass er auf sie warten würde. Warum war sie also einfach gefahren?

Linda schien ihm gefolgt zu sein, denn sie rief ihn plötzlich. Er drehte sich um und sie eilte auf ihn zu.
"Pass auf, ich weiß nicht was da zwischen euch läuft, aber ich kenne Mara sehr gut. So wie sie gestern mit dir war, war sie sehr sehr lange mit keinem Mann. Also, beantworte mir eine Frage, Marten: Hast du ihr heute Nacht irgendwie weh getan?" Überrascht sah er sie an. "Was? Nein. Warum sollte ich?" "Weil wir alle wissen, dass du kein Kind von Traurigkeit bist.", legte Linda die Karten offen auf den Tisch. "Was soll das denn jetzt? Ich lasse mich doch jetzt nicht von dir runter machen!", protestierte Marten, atmete dann aber direkt tief durch. "Hör zu. Ich habe ihr gesagt, dass ich unten auf sie warten werde, aber sie kam nicht." Linda sah ihm kurz in die Augen und seufzte. "Ok. Melde dich bei ihr. Mach dich nicht rar und unnahbar.", sprach sie. "Ja...", sagte er nur, kratzte sich am Hinterkopf und stieg dann in seinen Mercedes.

From Dubai with LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt