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"Also, was bringt dich dazu mich zum Essen einzuladen und dann auch noch hier her?", fragte Mara erneut. "Ich fand deine Gesellschaft in der Bar angenehm." Überrascht zog Mara ihre Augenbrauen hoch.
"Was? Hast du erwartet, ich sage sowas wie Ich will dich flachlegen?", lachte Marten. Mara fing an zu schmunzeln. "Nein, aber mit der Antwort habe ich auch nicht gerechnet." "Mit was dann?" "Weiß nicht, wahrscheinlich irgendwas dazwischen. Wie konntest du die Nachricht für mich im Hotel lassen?" 

Belustigt und mit dunkel funkelnden Augen sah er sie an. Sein Blick war tief und Mara hielt ihm nur mit Mühe stand. Sie spürte ein Gefühl in ihrem Körper aufsteigen. Es war ein Gemisch aus Kribbeln und Hitze. 

"Du hast Samstag Nacht vorm Hotel deine Zimmerkarte aus deiner Tasche geholt und da habe ich die Nummer gesehen.", antwortete Marten dann. "Gar nicht mal so doof.", entgegnete Mara mit einem frechen Grinsen, was auch Marten schmunzeln ließ. 

In der Zwischenzeit kamen ihre Getränke und sie bestellten ihr Essen. Mara entschied sich für die Bouillabaisse und Marten für das Ribeye Steak. 

"Kein Fleisch?", fragte Marten. "Doch, normal schon, aber wenn ich in Hamburg bin esse ich mich satt Fisch." "Gibt's in den Emiraten keinen Fisch?" Mara lachte bei der Frage kurz auf. "Doch, klar gibt's da auch Fisch, aber der ist einfach nicht so wie hier." 

Marten sah ihr weiter in die Augen. "Ich weiß, was du meinst. Es schmeckt nicht wie zu Hause." Mara sah ihn schmunzelnd an. "In Hamburg schmeckt alles nach zu Hause." 

"Willst du irgendwann wieder zurück?" "Hmm.", überlegte Mara kurz. "Schwer zu sagen. Bis jetzt nicht. Ich fühle mich dort wohl, das Wetter ist Bombe, ich mag die Menschen, das Essen und die Ruhe, wenn ich in meine Wohnung komme und die Tür schließe." 

"Und du?", fragte Mara kurz. "Was ich? Ich bleibe in Hamburg.", antwortete Marten leicht verwirrt. "Das meine ich nicht. Willst du dein altes Leben zurück?", wurde Mara daraufhin genauer. "Spielst du auf die Strassenbande oder die Angels an?" "Beides.", grinste Mara. 

"Eigentlich nicht. Ein paar einzelne Dinge von früher wären schon nice, aber nicht alles. An und für sich ist mein Leben jetzt besser, als ich es immer erhofft habe." "Klingt gut. Wie bei mir auch.", antwortete Mara. 

Mittlerweile wurde das Essen der beiden gebracht und während sie aßen, sprachen sie auch nicht weiter. Sie sahen sich nur immer mal kurz an und ihre Blicke trafen sich. Mara war fasziniert von Martens Augen. Noch nie hatten sie die Augen eines Mannes so in ihren Bann gezogen. 

"Noch einen Drink?", fragte Marten nach dem Essen. "Gerne.", lächelte Mara.
Zusammen standen sie auf und er ließ ihr den Vortritt auf dem Weg zur Dachterrasse mit Bar. Sie gingen zu einer kleine Lounge und diesmal saßen sie nebeneinander, sahen über die Elbe und den Hafen. 

Mara wurde das selbe Getränk wie vorhin gebracht und Marten bekam eine Cola, schließlich musste er noch fahren. 

"Es ist so schön.", stellte Mara verträumt fest. Marten legte seinen Arm hinter sie und musterte ihr Profil. "Wie so manches hier.", sprach er leise.
Er war Mara so nah, dass sie seinen Atem an ihrem Ohr spüren konnte und sich ihre Nackenhaare aufstellten. Normalerweise lehnte Mara solche Sprüche ab, konnte auch nicht sonderlich gut mit Komplimenten umgehen, allerdings konnte sie auch nicht leugnen, welche Wirkung Marten auf sie hatte. 

"Sprachlos?", unterbrach er die Stille. "Ein wenig vielleicht.", antwortete sie dann doch etwas verlegen. Marten grinste sie schief von der Seite an. "Hätte nicht gedacht, dass dich sowas aus der Bahn wirft." "Bin es nur nicht gewohnt.", gab Mara zu. "Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass du keine Komplimente bekommst.", sagte Marten. "Die von meinen arabischen Geschäftspartnern überhöre ich grundsätzlich.", entgegnete sie daraufhin.

Sie unterhielten sich über belanglose Dinge, während sie ihre Getränke zu sich nahmen. Sie sprachen darüber, auf welche Schulen sie gegangen waren und wie es sein konnte, dass sie sich noch nie gesehen hatten.
Mara erzählte ihm jedoch nicht von ihrem verstorbenen Mann und dass sie nie Interesse an anderen Männern hatte.

"Wollen wir?", fragte Marten zu späteren Stunde und zwei weiteren Drinks später. Mara nickte nur lächelnd.
Marten zahlte den Abend und zusammen verließen sie das Clouds wieder.
Er öffnete ihr wieder die Wagentür um sie einsteigen zu lassen, bevor er sich neben sie setzte. Sicher lenkte er den Wagen durch die Straßen und nach nur wenigen Minuten erreichten sie Maras Hotel.

Marten stieg aus und Mara tat es ihm gleich. "Vielen Dank für die Einladung und den schönen Abend.", bedankte sich Mara und sah nach oben in sein Gesicht. Im selben Moment machte er einen Schritt auf sie zu, legte seine Hand an ihren Hals, beugte sich etwas nach unten und küsste sie.

Mara brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis sie den Kuss erwiderte. Sie hielt sich an seinen Armen fest, doch nur wenige Augenblicke später stemmte sie ihre Hände gegen Marten und drückte ihn von sich weg.

Kurz sahen sie sich an. "Gute Nacht, Marten.", sagte sie dann, drehte sich Blitzschnell um und eilte in das Innere des Hotels.

From Dubai with LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt