From Dubai with Love

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Mara arbeitete nicht im Office, nur wenn sie offizielle Meetings mit Kunden hatte. Ansonsten blieb sie im Home Office und erledigte von hier aus all ihre Aufgaben. Sie hatte ein Büro mit Blick auf Dubai Downtown, besser ging es also nicht.

Am Montag stürzte sie sich direkt auf ihre ungelesenen E-Mails. Während sie in Hamburg gewesen war, hatte sie nur extrem wichtige Nachrichten beantwortet. Ihren europäischen Geschäftspartnern kam es sehr zugute, dass sie täglich um 8 Uhr anfing, ganz nach deutscher Manier. Die Araber hingegen empfanden es als Unding, wenn Mara erst am nächsten Morgen antwortete und nicht noch spät abends oder nachts. Als sie nun kurz vor ihrem Feierabend war, widmete sie sich noch einer Mail, die sie sich bis zum Schluss aufgehoben hatte. Sie bekam ein neues Projekt. Ein Musiker hatte in Deutschland ein Parfum auf den Markt gebracht und wollte dies nun auch in Dubai vertreiben. Genau Maras Ding.

Sie antwortete auf die Mail, dass sie sich auf das Projekt freue und ob der Auftraggeber in naher Zukunft in Dubai sein würde, um sich kennen zulernen, sich über seine Vorstellungen zu unterhalten und um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Währenddessen schlief Marten seinen Rausch aus. Er quälte sich allerdings aus dem Bett, um mit Chopper raus zugehen und legte sich dann wieder hin. Er war allein nach Hause gegangen, obwohl er im Club eine hübsche vollbusige Blondine auf dem Schoß hatte, allerdings war es derselbe Club, in dem er Mara das erst Mal traf. Der Alkohol hatte ihn dann doch für ein paar Stunden vergessen lassen. Lust auf die Blondine bekam er trotzdem nicht und jetzt, wo er wieder einigermaßen nüchtern war, kamen seine Erinnerungen an Maras lange schwarze Haare, ihren Blick und ihrem nackten Körper unter ihm wieder.

Auch noch Tage später schleppte er sich zum Training, es brachte allerdings nicht viel, denn er trank und kiffte zu viel. Außerdem ernährte er sich viel zu ungesund.
Er ging den Verpflichtungen im Club, auf dem Kiez und in seinem Tattoostudio nach, war aber nie so richtig bei der Sache. Er war abwesend, in Gedanken und irgendwie nicht mehr er selbst. Warum, konnte er aber nicht erklären. Er wusste nur, dass er so geworden war, seit dem Mara weg war.

Mara. Jeden Tag, wenn der Alkohol und die Wirkung der Joints nachließ, dachte er wieder an sie. Was hatte sie mit ihm gemacht? Hatte sie ihm irgendetwas eingeflößt oder ihn verflucht? Mittlerweile verfluchte er sie, dass sie überhaupt in sein Leben getreten war.
Nein, eigentlich verfluchte er John, dass er sie ihm Club angesprochen hatte. Arschloch, dachte Marten insgeheim.

Sein Handy vibrierte neben ihm auf der Couch, Chopper hob kurz seinen Kopf und Marten nahm sein Handy und sah dass Johannes ihm mehrere Bilder geschickt hatte.
Es waren die Bilder mit Mara. Er antwortete lediglich mit einem Daumen-Emoji und sah sich dann die Bilder an. Er betrachtete Mara, wie schön sie in diesem Kleid aussah, wie sie zu ihm nach oben sah, er sie dann von hinten umarmte und sie ihre Hände auf seine legte. Dann die Küsse.
Sein Handy landete in der entferntesten Ecke der Couch und wieder fuhr er sich mit der flachen Hand durch sein unrasiertes Gesicht.

Im Gegensatz zu Marten war Mara wieder voll und ganz in ihrer Arbeit versunken.
Ihr neues Projekt lief an, da der Kunde gerade in der Stadt war. Er und Mara trafen sich im Office zu einem offiziellen Meeting. Er war Anfang dreißig, groß, schlank und trainiert. Durchaus attraktiv, sehr höflich und zuvorkommend. Sie verstanden sich von der ersten Sekunde an, zumindest auf geschäftlicher Ebene. Er hatte Mara seinen Duft mitgebracht und sie fand beide sehr gut, den für Männer und auch den für Frauen. Die Düfte passten gut zu Dubai und Mara lud ihren Mandanten zur Vorstellung ihrer Vermarktungsstrategie erneut in ihr Büro ein.

Auch Mara hatte die Bilder der Hochzeitsfeier von Linda zugeschickt bekommen. Gefolgt von einer Nachricht: Was sehe ich denn da? 😏😍
Mara bedankte sich lediglich für die schönen Bilder, ging jedoch nicht auf Lindas Frage ein.