110 - Außer Puste

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Polina's Sicht

Ich rannte so schnell ich konnte. Ein Park! Schnell rannte ich dahin und versteckte mich hinter einer Bank. Ich versuchte mein Atem wieder zu kontrollieren, was aber ziemlich schwer war, da ich einen Kilometer am Stück gerannt war.

Ich habe Angst.. Hilfe.. „Polina? Wo bist du?" Ich hielt die Luft an, um keine unnötigen Geräusche von mir zu geben. „DA BIST DU!" Er griff über die Bank und wollte mich packen, ich jedoch schrie auf vor schreck, wich aus und rannte weg.

Er war mir nah auf den Fersen. Ich rannte durch die Straßen, bog hier und da ab, doch ich schaffte es nicht, ihn abzuhängen.

Ich bog wieder in eine Straße ein und versteckte mich hinter mehreren Mülltonnen. Scheiße.. Ich kann nicht mehr..

Ich schaute mich um. Eine Sackgasse.. Das wars für mich.. Ich kauerte mich vollkommen zusammen. Tränen liefen über meine Wangen und ich hörte seine Schritte immer näher kommen. Ich machte mir nichtmal die Mühe, leise zu atmen, da ich bereits abgeschlossen hatte.

Die Regentropfen, die auf mich herab prasselten, ignorierte ich vollkommen. Ich will das nicht.. Levi.. Ich will bei dir sein.. Ich liebe dich.. Ich werde dich vermissen..

„AH!" Ich zuckte zusammen und wurde plötzlich umarmt. Mama? Ich machte die Augen auf und tatsächlich, es war Mama. „Alles wird gut.. Ich bin da.." Sie drückte mich fest an sich, was ich erwiederte.

Ich schaute um die Ecke und sah, wie Levi meinen Vater auf den Boden drückte. Levi.. Nun kamen auch Moblit und Erwin zum vorschein. „LASS MICH LOS DU PENNER!"

Mama drehte mich zu ihr, damit ich ihn nicht sehen musste. „Levi, wir übernehmen ihn und bringen ihn weg. Geh' du zu Polina."

Mama ließ mich los und lächelte mich an, kurz danach erblickte ich Levi neben ihr stehen. Er nahm mich ebenfalls in den Arm und ich krallte mich fest an ihn. Immer und immer mehr Tränen liefen über mein Gesicht.

Ich spürte, wie Mama mich und Levi in den Arm nahm. So verweilten wir. Als wir uns lösten, legte mir Mama einen Umhang um, damit ich nicht halb nackt rumlaufen musste und mich wärmen konnte. „Kommt.. Wir gehen nach Hause.."

-

Ich setzte mich auf das Bett. Mama setzte sich neben mich und hielt meine Hand, während Levi ein paar Sachen zusammen suchte, um meine Wunden zu versorgen.

Ich trug meine Unterwäsche, sprich Ungerhose und Bh. Zudem eine kurze Schlafhose. Ich hatte viele Schürfwunden, an den Knien und an meinen Ellenbogen.

Levi kniete sich vor mich und fing an, vorsichtig meine Wunden sauber zu machen. Es brannte ziemlich, weshalb ich Mama's Hand fest drückte.

Als Levi fertig damit war, trug er eine Salbe auf und klebte noch ein Pflaster drauf. Das gleiche tat er beim anderen Knie und an meinen Ellenbogen.

Als alles getan war, räumte er alles weg. „Es wird Zeit zum schlafen.. und du musst dich ausruhen.." Mama schaute zu Levi. „Wir bringen sie ins Bett, das wäre das beste."

Er stimmte zu und die beiden brachten mich zu Levi ins Schlafzimmer. Levi trug mich, da ich nicht laufen konnte. Nicht wegen den Schmerzen, sondern weil ich unter Schock stand und am ganzen Leibe zitterte.

Er legte mich vorsichtig ins Bett und ich kuschelte mich sofort in die Bettdecke, da ich noch immer fror.

Mama setzte sich neben meine Beine und strich mir über die Wange. „Ach meine kleine.. das alles hätte niemals passieren dürfen.."

Danke Mama.. Sie stand auf, doch ich hielt sie schnell an der Hand fest. Geh nicht.. Ich hörte, wie Levi seufzte. „Ich denke, es wäre besser, wenn du hier schläfst." Mama schaute Levi etwas unglaubwürdig an.

ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt