151 - „Danke für alles"

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Polina's Sicht

Ich öffnete meine Augen und sofort fiel mir etwas auf. Warum ist das hier so leise? Ich stand auf, auch wenn mein Körper sich anfühlte wie tonnenschwerer Blei.

Ich machte mir schnell einen Dutt und trat aus meinem Zimmer, weiter in den Flur. Warum ist hier niemand? Ich ging weiter zum Speisesaal, ebenfalls keine Menschenseele. Wollen die mich verarschen? Wo sind denn alle?

Ich seufzte und holte mir etwas zu essen. Kann doch nicht sein, das die alle weg sind? Ich biss von meinem Brot. Ich gucke nachher mal bei Mama im Büro.

Gedacht, getan. Nach meinem Frühstück bin ich zu Mama's Büro gegangen. Ich hatte angeklopft, jedoch keine Antwort bekommen. Ich trat ein und erblickte das übliche Chaos.

Jedoch stich mir etwas ins Auge. Ein Zettel, welcher verdächtig auf einem Buch lag. Ich ging hin, nahm ihn und laß ihn.

„Hey Polina! Hanji hatte dir auch einen Zettel geschrieben, jedoch hat sie den verloren. Wie dem auch sei, wenn du das sehen solltest, wovon ich ausgehe, denn ich lege diesen Zettel verdächtig auf ein Buch, sind wir wahrscheinlich weg. Es ist gerade 03:00 Uhr und jeder ist bereit zum los reiten. Wir müssen spontan zu unserem letzten Stützpunkt, da wir da einiges vorbereiten müssen. Wir wissen nicht, wie lange wir weg bleiben werden, wahrscheinlich ein - bis drei Wochen. Hanji und ich haben dich lieb & hoffen, das du dir nicht zu große Sorgen machst und das alles gut überbrückst. Wir werden uns beeilen! Moblit.
P.S. Hanji hat dir Geld da gelassen zum Einkaufen.. Irgendwo unter den Büchern in der linken ecke oder rechte.. Keine Ahnung mehr.."

Ich seufzte. „Toll.." Ich legte den Zettel zurück und machte mich daran, das Geld zu suchen. Dann kann ich ja heute Frau Weber besuchen gehen.. Als ich das Geld gefunden hatte, ging ich damit in mein Zimmer und verstaute dieses Sorgfältig in meiner Kommode.

Ich machte mich fertig, nahm mir etwas Geld und ging raus zum Stall. Ich holte Shila aus ihrer Box, sattelte sie und dann ging es auch schon los.

Ich ritt ungefähr 30 Minuten bis in die Stadt und dann nochmal 10 Minuten zu ihr nach Hause. Dort angekommen stieg ich von meiner Stute und band sie an den Zaun, holte aus meiner Tasche einen Apfel, welchen ich ihr gab und ging anschließend zur Tür.

Ich klopfte an und es dauerte etwas, bis mir die Tür geöffnet wurde. „Ah, hallo Polina, komm doch rein." „Hallo Herr Weber." Während ich dies sagte, trat ich ein.

Herr Weber und ich redeten noch kurz, ehe ich zu Amira ins Zimmer ging. Noch immer war sie an's Bett gefesselt. Als sie mich erblickte, lächelte sie mich schwach an. „Polina, wie schön dich wieder zu sehen." Ich setzte mich neben sie. „Hallo Amira, wie geht es dir?"

Sie atmete tief durch, da das sprechen ihr wohl kraft kostete. „Den Umständen entsprechend.." Sie setzte sich mit etwas mühe auf und lehnte sich mit den Rücken an das Bett.

„Und wie geht es dir?" Ich lächelte. „Ganz gut zurzeit." Sie musterte mich skeptisch. Es fiel ihr schwer, eine bestimmte Mimik zu machen, da ein Viertel ihres Gesichts gelähmt war. „Gesundheitlich.. Was bedrückt dich?"

Ich musste leicht lächeln. Sie sah immer genau, wie es einem Menschen wirklich ging, egal wie sehr man seine Fassade aufrecht hatte. Sogar Levi durchschaute sie bei jedem mal, wo sie ihn gesehen hatte.

„Es ist gerade einiges los beim Aufklärungstrupp, was mir ein paar Sorgen bereitet.." Sie schaute etwas besorgt. „Darf ich wissen.." Sie atmete wieder tief durch. „..was genau los ist?" Ich überlegte kurz, ehe ich ihr erzählte, was los war.

Hier und da lief mir eine Träne über die Wangen, doch sie war für mich da, wie sie es immer war.

„T-Tut mir leid.." Ich wischte mir meine letzte vergossene Träne weg. „Eigentlich wollte ich dich damit jetzt nicht zusätzlich belasten." Ich lachte etwas unsicher. „Alles gut, ich höre dir gerne zu und bin für dich da." Sie seufzte. „Außerdem finde ich es toll mitzukriegen, was außerhalb des Hauses passiert, auch wenn das leider keine guten Neuigkeiten waren. Aber ich bin an das Bett gefesselt und mein Mann bleibt nur zuhause, um für mich da zu sein. Wir beide kriegen schon garnicht mehr mit, was außerhalb passiert."

ʜᴇᴀʟ ᴍᴇ.. || Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt