42. Ein netter Henry

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Selbst wenn ich mich zu dieser Ansage hätte äußern wollen/können hätte es nicht geklappt, denn kurz danach ertönte ein mir sehr vertrauter Ton -mein Handy. Ich wusste nicht recht ob ich darüber erleichtert sein sollte.

"Hallo?" fragte ich etwas schüchtern in mein Handy.

"Aaaaamy, du wirst es nicht glauben!"

"Sam?" fragte ich verwirrt.

"Natürlich wer denn sonst? Also halt dich fest! Bist du bereit?" Sie klang ziemlich aufgeregt und total glücklich. Sam war wirklich einer der tollsten Menschen die ich kannte und es tat mir irgendwie leid, aber ich hatte gerade garkeinen Kopf für sie. Diese ganze Umgebung und einen ausdruckslosen Josh neben mir, das war irgendwie alles zu viel.

"Amy, all right?" fragte Sam nach.

"Ja klar, was ist los?"

"Alsooo du wirt es mir nicht glauben, aber ich darf in den Herbstferien zu dir! Nach England! Mum hat es mir endlich erlaubt! Was sagst du dazu? Oh mein Gott ich kann das alles garnicht glauben! Das ist doch der Wahnsinn! Wir beide zusammen in England mit all den heißen Kerlen, naja ich hoffe zumindest, dass es da welche gibt... Amy? Du sagst ja garnichts..."

"Ääähm das ist ja super, ähm das ist cool!"

"Willst du mich verarschen? Seit Wochen jammerst du rum, wie schön es doch wäre wenn ich auch in England wäre und jetzt interessiert es dich nen Scheiß? Hast du etwa schon eine neue beste Freundin?"

"Nein hab ich nicht! Dein Anruf ist nur etwas unpassend..."

"Bitte was? Was ist denn soviel wichtiger? Wo bist du überhaupt, es ist mega laut bei dir!" Sam klang sauer was man ihr auch nicht verübeln konnte.

"Aufm Flughafen."

"Wo zum Teufel? Kommst du nach Deutschland?"

"Nein ich fliege nicht!"

"Hä? Amy du sagst mir jetzt was los ist! Ist irgendwer bei dir? Du klingst ziemlich verwirrt und überfordert!"

"Ja Josh!"

"Ihr brennt jetzt aber nicht zusammen durch oder?"

"Nein spinnst du?"

"Ist alles okay bei dir?"

"Nein ganz und garnicht, aber... ach man... ich bin überfordert... kann ich dich später zurück rufen?

"Okay, aber wenn du bis 20 Uhr nicht angerufen hast, ich schwör dir ich find dich!"

"Ist gut! Bis später!"

"Bis später und schön durchhalten! Und egal was es ist, denk daran nichts ist so schlimm wie Herr Brammstein!"

Ich musste lachen. Ja da hatte sie recht. Herr Brammstein ist ein Lehrer von meiner alten Schule, er war wirklich sehr grauenhaft!

"Ach Sam? Ich hab dich lieb!"

"Wäre schlimm wenn nicht!"

Tut... tut... tut ich wollte nicht auflegen, dann müsste ich das Handy von meinem Ohr nehmen und mit Josh reden. Schließlich nahm ich es doch runter und ließ es in meiner Hosentasche verschwinden. Jetzt standen wir da wie zwei verlassende, einsame Kinder und starrten in der Gegend herum. Bloß nicht aneinander ansehen!

Eine Ansage ertönte und nach vielen komischen Sprachen erklang eine deutsche Stimme und informierte uns, dass der Flug in 15 Minuten geht.

Ich sah unschlüssig zu Josh. Man warum musste er das vorhin auch alles sagen? Das brachte alles durcheinander!

Flight in a new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt