Kapitel 16

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Huhu erstmal :D
ATMEN, ATMEN!! NICHT UMFALLEN! WTF über 3K leser?!?! O.O WOOOOW DANKE LEUTE ♥♥

Sorry fürs lange warten. :D isch hoff es gefällt euch :)

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Der Pirat schleppt mich zum Käpt'n. Immernoch gehen mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Ich bin unfähig, diese zu ordnen.

"WARUM STÖRST DU MICH UM DIESE UHRZEIT? WEIßT DU NICHT DASS ICH GESCHLAFEN HABE???", brüllte es von innen.

"Käpt'n. Wir haben etwas, dass dir gefallen könnte.", ruft der Pirat neben mir.

Schon höre ich, wie das Holzbein auf dem Boden aufschlägt.

"WAS gibt es so unbedingt wichtiges, dass du mich weckst?!", maulte der Käpt'n.

Der Pirat streckt meine Figur aus. Der Käpt'n bekommt große Augen. Er greift nach ihr und mustert sie genau. "Ist... ist sie das?", flüstert er vor ehrfurcht.

"Ich denke schon.", sagt der andere.

"Wir haben sie gefunden!", flüstert er und grinst.

Ich bin immernoch völlig verwirrt. WAS zum Teufel haben sie gefunden?? Was geht hier gerade ab? Und wozu brauchen diese Piraten die Figur meines Vaters??

Vor lauter denken und grübeln habe ich nicht gemerkt, dass der Käpt'n mich etwas gefragt hab. Der Pirat neben mir brüllt mich an:"ANTWORTE IHM!! Wo hast du diese Figur her??"

"Von... von meinem Vater. Er hat sie mir geschenkt!", antworte ich.

"Und von wem hat er sie bekommen?"

"Von... von... einem Mann, der schwarz angemalt war."

Der Käpt'n lacht plötzlich auf. Verwirrt schaue ich auf.

"Weißt du, wer dieser schwarz angemalte Mann war?"

Ich schüttle den Kopf.

"Er war der König von einem Land weit im Süden. Einmal, als er noch jung war, brach er auf, um zu Fischen im Meer.
Doch der Wind und die Wellen trieben ihn weg vom Land. Viele Tage trieb er auf dem Meer herum. Bis er plötzlich an eine Insel kam. Sie war verlassen. Kein Mensch war dort zu sehen. Doch es gab viele Tiere. Der König der Tiere war ein großes Tier mit einem Rüssel und gefährlichen Stoßzähnen.
Da sich aber der König geschworen hatte, keinem Tier etwas zu tun, ernähte er sich von den Früchten.

Eines Tages wurde ein Schatz angespült. Es waren goldene Teller, Besteck, Becher, Schmuck und Edelsteine.

Als der König alt war, dankte der König der Tiere dem Mann, dass er sie am leben gelassen hat und gab ihm einen seiner Stoßzähne. Der Mann schnitzte daraus eine Figur und sagte:"Wenn jemand diese Figur findet und sie zurück auf die Insel bringt, dem wird der Schatz geschenkt. Doch sollen sie nicht alleine kommen: 13 Jünglinge sollen sie für den König der Tiere opfern. Erst dann wird ihm der Schatz gegeben. "

Tja, Junge. Verstehst du jetzt, was wir vorhaben?"

Ich wäre am liebsten zusammengebrochen. Sie brauchen uns, um uns später umzubringen. Na klasse. Und ich habe ihnen gerade das letzte Puzzelteil gegeben. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Das darf doch alles nicht wahr sein!

Ich wünsche mir, dass ich die Augen gleich wieder aufmache und ich in London bin. Meinetwegen auch bei meiner Mutter oder Narbengesicht.

Langsam öffne ich sie wieder und muss enttäuscht feststellen, dass dies nicht so ist. Vor mir steht immernoch der einäugige Pirat mit dem Holzbein. Dieser hat mich womöglich völlig vergessen. Er läuft langsam auf und ab. Die Arme hinter den Rücken verschrenkt.

Unsicher stehe ich da und versuche mich am besten nicht zu bewegen.

"Hm.", sagt er. Er geht zu einer Schale und holt einen grünen Apfel heraus. Er gibt ihn mir.

"Deine Belohnung heute. Ich danke dir. Du hast uns viel Zeit gespart. Morgen hast du dienstfrei.", sagt er.

Ich nehne den Apfel an.

"Nein. Bitte, ich möchte nicht weniger arbeiten wie die anderen.", sage ich leise.

Er schaut mich kurz irritiert an. Dann überlegt er wieder. "Hm. Wenn du es so willst, dann bist du morgen in der Küche eingeteilt. Bring Jack wieder zu den anderen.", befiehlt der Käpt'n.

Als wir uns gerade umdrehen, sagt er:"Halt. Noch etwas. Damit du das endlich lernst, mir niemals zu wiedersprechen, muss ich das tun."

Er holt mit der Hand aus und schlägt mir in den Bauch. Einmal. Zweimal. Dreimal. Beim vierten mal schlägt er mich an die Schläfe, sodass ich für kurze Zeit wegtrete. Den Apfel habe ich aus der Hand fallen lassen. Benommen merke ich, wie der Pirat mich auf dem Arm trägt. Dann sacke ich zusammen und bin völlig weggetreten.

Erst als es dunkel ist, erwache ich in meiner Zelle. Mein Bauch schmerzt. Es ist kalt, denn es regnet draußen. Langsam schaue ich mich um. Neben mir schläft Math ruhig. Die anderen schlafen auch ruhig vor sich hin.

Halt. Nein! Nicht alle.

"Will. Bist du noch wach?", wispere ich in meine Nebenzelle.

Ein Brummen wird erwiedert. Erleichtert atme ich auf. Wenigstens lebt er noch.

Doch als unsere Blicke sich treffen, zerspringt mein Herz in Millionen Einzelteile. In seinem Blick spiegeln sich Wut und Enttäuschung.

"Was... ist los?", frage ich unsicher.

"Du fragst mich ernsthaft, was los ist?? Ist das dein ernst? Du hast uns gerade unser Todesurteil unterschrieben! Sie haben die Figur! Wir sind so gut wie tot!!!", brüllt er beinahe.

Jedes einzelne Wort schneidet einen Ritz tiefer in mein Herz. Ich habe ihn verletzt. Er ist sauer auf mich! Und ganz ehrlich: ich verstehe ihn. Ich bin ihm nicht böse.

"Es... es tut mir leid!", wispere ich.

"ES TUT DIR LEID?? Ach wirklich? Du bist jetzt bestimmt ihr Liebling! Was hast du bekommen? Ein leckeres Abendessen??", zetert der drauf los.

"WILL! Hör auf! Ich habe ihnen gesagt, ich will nicht weniger arbeiten als ihr! Dafür hat er mich geschlagen!! Denkst du wirklich, ich mach das mit absicht?! Ich wusste nicht, warum wir hier sind! Aber du schon! Und du hast es mir verschwiegen! Also müsste ich eigentlich böse auf dich sein!! BIN ICH ABER NICHT! Ich will hier weg, genauso wie du, genauso wie ihr alle hier!! Vielleicht bin ich die... der einzigste, der an eine Flucht glaubt!! Hör bitte auf mich anzuschreien! Kannst du mich denn nicht verstehen?", unterbreche ich ihn bestimmt.

"Verstehen? Was denn verstehen?", fragt er.

Ich stöhne auf. Tut er gerade so oder ist er gerade so dumm?

"Tzz.", macht er und dreht sich damit um. Sein blutiges Hemd am Rücken ist zu sehen.

Ich schaue durch das kleine Loch in meiner Zelle. Es tröpfelt noch ein wenig. Die Piraten singen oben und feiern. 
Sie singen immer wieder das eine Lied:

Wo die Schätze sind.
Wo das Meer zu Ende ist.
Wo die Insel ist.
Wo der König der Tiere ist.
Wo die Figur, geschnitzt aus Zähnen ist.
Dort ist auch Reichtum.
Dort ist Ansehen.
Dort holen wir uns den Schatz. Dort holen wir uns den Schatz.

Mit der Melodie falle ich in einen sehr unruhigen Schlaf.

Die PiratenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt