"Na? Lust auf ein Wettschwimmen?", fragt Will mich herausfordernd. Ohne dass ich antworten kann, springt er ins Wasser. Schnell springe ich ihm hinterher.
Irgendwann habe ich ihn eingeholt. Lachend schwimme ich an ihm vorbei. Der Junge ist zunächst irritiert, doch er holt mich schnell wieder ein.
Ich nehme all meine Kräfte zusammen und schwimme ein letztes mal an ihm vorbei. Will fängt hinter mir an zu lachen. Ich halte an und schaue nach hinten.Will kriegt sich vor lachen kaum ein. Ich muss mal wieder mitlachen. Sein Lachen ist sehr ansteckend.
Als wir uns etwas beruhigt haben, schwimmen wir an die Felsen und setzen uns auf einen Felsvorsprung. Völlig außer Atem legen wir uns in die Sonne.
Ich bemerke, wie Will mich durchdringend anstarrt. Ich lasse es mir aber nicht anmerken.
"Weißt du eigentlich, wie schön du bist?", sagt er plötzlich in die Stille hinein.
Ich werde schlagartig rot.
Will kichert. "KeinGrund, verlegen zu sein!"
Ich bekomme einen merkwürdigen Ton heraus, das sich so anhört wie ein "Aha".
Er grinst mich breit an.
Dann versucht er, mich am Bauch zu kitzeln. Ich schlage ihm lachend die Hand weg. Doch er hört nicht auf und wir überschlagen uns ein paar mal.Dann ist er direkt über mir. Seine dunklen Augen sehen mich durchdringend an. Die Welt um uns herum bleibt für einen Moment stehen. Seine langen Haare kitzeln mich im Gesicht.
Langsam kommt er mir näher. Ich atme langsam tief ein und aus. Ich vergesse fast zu atmen.
Doch als er seine Lippen auf meine legt, kommt alles wieder hoch. Wie ein lauffeuer breitet es sich in meinem Kopf aus. Mein Kopf schreit förmlich!
Alfred...
Ich winde mich panisch hin und her, in der Hoffnung, Will wird mich loslassen.
"Elsa! Was ist los?", fragt er verwirrt.
Ich schlage um mich. Panisch.
"Elsa! Beruhige dich!", ruft Will. Doch ich höre ihn nicht mehr.
Als ich aus dem Reflex heraus ihn kratze, lässt er mich los. Schwer atmend lehne ich mich an den warmen Stein und komme langsam zu mir.
Will hält sich die schmerzverzerrt die Hand vor das Gesicht.
"Es... es tut mir leid...", stottere ich. Was habe ich nur getan?
"Nein. Ist schon okay. Du warst nicht vorbereitet auf sowas. Entschuldige bitte."
Auf seiner Wange sind 3 lange blutige Striemen zu erkennen.
"Zeig mal her.", sage ich.
"Nein. Lass es gut sein."; winkt er ab. Aber so leicht lasse ich micht nicht abspeisen.
"Zeig schon her, Will!", sage ich mir etwas mehr Druck in der Stimme.
"NEIN!", faucht er.
"Herrgott, Will! Gott verfluche seinen Dickschädel! Zeig endlich her oder es entzündet sich!", sage ich halb genervt, halb belustigt.
Langsam lässt er seine Hand sinken. Ich begutachte die Wunde.
Meine Güte, war das wirklich ich?!
Die Wunde ist nicht tief.
"Wir müssen zurück. Frag meinen V... den Mann, was du drauftun kannst.", schlage ich vor.
"Er ist dein Vater, stimmts?"
Zum Xten Mal frage ich mich, woher Will dass nun wieder ahnt.
Ich nicke langsam. Er will eine Frage beginnen, als wir Stimmen hören.
Will legt den Finger auf die Lippem und blickt um die Ecke des Felsvorsprungs. Ich linze neben ihm hervor.
Dort stehen der unbekannte rothaarige Mann und der Käptn.
Alles kann ich nicht verstehen, doch sie reden über jemanden.
"Du weißt, dass er es nicht mag wenn wir uns verspäten."
"Warum eigentlich? Er kennt sich ja gut mit warten aus!"
"Hm... Das stimmt. Wenn wir den Schatz finden wollen, müssen wir die Kleine erstmal finden. Den einen haben wir ja schon."
Ich schließe die Augen. Meine Muskeln spannen sich an. Völlig verspannt sitze ich da und sehe den Männern zu, wie sie im Wald verschwinden.
"Haben... Haben die von dir gesprochen?", fragt Will geschockt.
Ich nicke langsam. "Ich denke schon. WILL! Sie haben meinen Vater!"
"Ich weiß."
"Wir müssen ihm helfen! Ihn befreien!", sage ich panisch. Ich habe Angst davor, meinen Vater wieder zu verlieren.
"Elsa! Beruhige dich. Wir helfen ihm, aber wir sollten erstmal gucken wo er ist. Los, schleichen wir uns in die Höhle von dem Typen!", schlägt Will vor.
Mir bleibt nichts andres übrig als zuzustimmen.
Er hilft mir den Vorsprung runter und gemeinsam laufen wir schweigend zur Höhle.
Will schaut, ob die Luft rein ist. Niemand ist da. Also gehen wir hinein.
Die Höhle sieht so noch größer aus als ich hier mit Rothaar war.
Plötzlich hören wir ein Geräusch. Es ist ein art Gurgeln. Ich renne fast in die Richtung aus der es kam.
Ein Mann liegt gefesselt auf dem Boden. Als ich sein Gesicht sehe, falle ich fast in Ohnmacht.
Denn dies ist nicht mein Dad der hier liegt.
Sondern mein totgeglaubter Bruder Jack.
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Die Piraten
Historical FictionElsa lebt mit ihren 2 Brüdern und ihrer Mutter in London. Dann wird sie gegen ihren Willen verheiratet. Nach einem Jahr in der Hölle schafft sie es zu fliehen. Doch dann wird Elsa von Piraten entführt... ACHTUNG! Es kommen auch brutale Gewaltszenen...