Kapitel 3

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Heute bin ich 15 Jahre alt. Mein größter Bruder, Jack, hat die gleiche Arbeit wie einst sein Vater gelernt: Händler auf dem Meer.

Mein anderer großer Bruder, William, ist in der Ausbildung zu eimem Waffenschmied.

Und nun komme ich. Ich nähe an Stoffen herum und trinke Tee.

Jemand klopft an die Türe. Meine Mutter hat mich heute gezwungen, mein rotes Kleid anzuziehen. Ich weiß nicht warum.

Mutter öffnet die Türe. Ich bin in dem Esszimmer und lausche dem Gespräch.

Es ist ein Mann. Die Stimme kommt mir komischerweise bekannt vor. Dann sind Schritte zu hören.

"Elsa. Begrüße unseren Gast.", sagt Mutter.

Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Ich bekomme den Anflug von Panik, als ich den Mann sehe.

Es ist Narbengesicht. Er stinkt nach Alkohol.

Ich mache einen höflichen Knicks. Er sieht mich an und grinst.

"Hallo Elsa. Geht es dir gut?", fragt er.

Ich nicke. Ich bekomme keinen Muks heraus.

"Hat sie ihre Stimme verloren?", fragt er leicht amüsiert.

Meine Mutter rettet mich glücklicherweise aus der misslichen

Lage und greift ein:"Nein, sie ist nur ein wenig schüchtern." Sie kneift mir in die Hüfte. "Wollt ihr einen Tee?"

Narbengesicht bejaht und setzt sich gemütlich hin.

Als alle am Tisch sitzen, fragt Narbengesicht:"Hat sie denn schon einen Ehemann gefunden?"

Ich schüttele den Kopf.

"Hm... eine Schande... so ein schöner Schwan!", sagt er.

Ihre Mutter und er reden noch eine Weile.

Dann steht der Mann auf und verabschiedet sich.

"Auf Wieder sehen, Elsa. Es war wir eine Freude dich kennengelernt zu haben." Er küsst ihr die Hand wie es bei Adelsfrauen so ist.

Am Abend sagt meine Mutter zu mir:"Elsa. Du bist alt genug um zu heiraten. Herr Havington hat sein Interesse ausgesprochen. Seine Frau starb vor ein paar Jahren an der Seitenkrankheit."

Leicht verwirrt sehe ich sie an.

"Mutter, wen meinst du?"

"Den Mann den du heute Mittag kennengelernt hast."

Entsetzt und entgeistert starre ich meine Mutter an.

Narbengesicht?!
Nein bitte nicht er stinkt Meilenweit nach Alkohol und er macht mir Angst.

"Nein! Bitte nicht!", sage ich leise.

"Elsa! Jede Adelsfrau muss einmal heiraten! Ich war sogar noch jünger als du als ich deinen Vater geheiratet hab. Also benimm dich wie eine reife Frau!"

"Das kannst du mir nicht antun!", flüstere ich.

"Fräulein! Benimm dich und sei artig! In zwei Wochen ist deine Hochzeit! Und keine Diskussion!", sagt sie barsch und ruft eine Dienerin herbei.

In zwei Wochen schon?!

Ich habe furchtbare Angst vor der Nacht... der Hochzeitsnacht... wird es wehtun?

Ich renne in mein Zimmer. Ich bin so sauer auf meine Mutter! Wie kann sie mir nur soetwas antun? Mit Narbengesicht!

Sie kennt ihn nicht mal!

Ich bin total unruhig und zittere am ganzen Körper.

Vielleicht ist es für andere Mädchen eine Freude zu heiraten. Aber eben für mich nicht.

Die PiratenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt