𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟤𝟩

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Erzähler PoV

Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten, entschieden sie sich doch rauszugehen.
Vor allem, als Jungkooks Mutter aufgetaucht war und sie darum gebeten hatte. Sie wollte ihren Sohn nicht so sehen, er sollte andere Sorgen haben.

Seufzend ließ Jimin seinen Kopf hängen. Sein Kopf war voll, zu voll. Das Einzige, wonach er sich im Moment sehnte, war Ablenkung. Ablenkung von der Realität. Und eigentlich gab es dafür nichts besseres als eines seiner Bücher. Nur konnte er seinen besten Freund noch nicht alleine lassen. Er wollte es nicht. Er hatte den Gedanken, dass er Schuldgefühle bekommen würde. Diese würden ihn nur noch fertiger machen und das konnte er sich nicht leisten.

"Sollen wir zu mir Nachhause?", fragte Taehyung, welcher im Moment nichts anderes wollte, als die Stimmung aufzulockern. Seine Freunde, die er nur ungern in solch einer Fassung sehen wollte, zuckten mit den Schultern, unschlüssig über die ganze Situation.

Somit machten sie sich auf den Weg. Jeder hing seine Gedanken nach, es war ruhig. Diese Ruhe machte niemandem etwas aus. Nicht einmal Mie, die sonst immer versuchte jeden glücklich zu machen. Sie war beschäftigt damit ihre Umgebung zu beobachten.
Derweil hatte Taehyung einen inneren Kampf mit sich zu führen.

Er wollte etwas tun, irgendetwas, nur um diese Bedrücktheit aus der Luft zu bekommen. Nur schien nichts in seinen ausgemalten Szenarien zu funktionieren. Er war sogar so sehr darauf fixiert, dass er beinahe an seiner Haustür vorbei lief, hätte Yoongi ihn nicht aufgehalten.

"Ich dachte schon, du wärst umgezogen, ohne mir davon zu erzählen.", lachte der Älteste. Taehyung stieg leise mit ein, währenddessen Jimin und Jungkook noch immer in Gedanken zu sein schienen.

Ein Stupser auf seiner Schulter ließ Jimin verwundert aufblicken. "Was ist?", fragte er Yoongi, welcher seine Augen rollte und den Jungen am Arm näher an sich zog.

Jimin schluckte nervös, unsicher über das Ganze. Natürlich hätte er Yoongi eigentlich von sich geschubst, wäre er ganz er selbst. Nur war sein Kopf zu blank dafür. "Vergiss das und lass uns etwas Spaß haben.", wurde ihm ins Ohr gemurmelt. Jimin hätte normalerweise in eine falsche Richtung gedacht, wäre nicht der liebliche Ton da gewesen, der ihm verriet, was der Braunhaarige eigentlich wollte. Und das war ihn aufzumuntern, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Noch immer verwirrt, nickte der Jüngere dann. Und dazu entfernte er sich von Yoongi, als er die enorme Nähe realisierte.
Der Ältere schnaubte deswegen kurz, sagte jedoch nichts weiteres dazu, lächelte den Jüngeren stattdessen leicht an.

Taehyung öffnete die untere Haustür und ließ die anderen vor sich rein, ehe er voraus ging.
Zwei Treppen hochgestiegen, blieb er stehen, schloss die Tür erneut auf.

Lautes, schnelles Klappern war zu vernehmen als die Wohnung betreten wurde. Sofort beugte Taehyung sich lächelnd herunter. Dabei sahen ihn sämtliche Augenpaare verwirrt an, bis ein kleiner Hund angelaufen kam, gerade in die Arme des Schwarzhaarigen.

"Na, hat mich da jemand vermisst?", fragte er spielerisch, während er den Hund kraulte. Dieser gab ein Bellen als Antwort.

"Du hast einen Hund?" Taehyung sah zu Jungkook hinauf, nickte dann. "Und warum wusste ich nichts davon?", wollte er erneut wissen, deutlich beleidigt davon. Sogar seine Arme hatte er vor seiner Brust ineinander verhakt.

"Keine Sorge, nicht einmal ich wusste davon.", sagte Yoongi. Er schüttelte seinen Kopf leicht, starrte weiterhin auf das Fellbällchen, welches sich aus den Armen seines Besitzers befreit hatte. Neugierig musterte es die Gäste, lief dann auf Mie zu. Sie löste sich aus Jungkooks Hand, welche sie den ganzen Weg über gehalten hatte. Kichernd ging das kleine Mädchen in die Hocke und streichelte den Hund, ließ jeden im Raum Herzaugen bei diesem Anblick bekommen.

Es wurde noch besser, als sie begann herzlich zu lachen, weil sie das Lecken im Gesicht so kitzelte. "Guck mal, Hyung!", rief sie unter ihrem Gelächter. Zwar wusste keiner, wen sie meinte, aber das war im Moment egal. "Jungkookie Hyung, komm!", sagte sie dann, als der Hund brav in ihrem Schoß sitzen blieb und sie mit schiefem Kopf ansah.

Besagter ging auf die selbe Höhe, streichelte selber auch durch das weiche Fell, woraufhin der Hund nun auf seinen Schoß kletterte, das Selbe wie zuvor tat. Sein Gesicht ablecken.

Der Junge wusste nicht, ob er sich ekeln oder ob er es süß finden sollte. Letztendlich konnte er sein Lachen so oder so nicht zurückhalten und brachte vor allem Taehyung breit zum lächeln.

Er schien wie ausgewechselt, jetzt mehr er selbst als zuvor, im Krankenhaus, wo er geweint hat, nicht weggehen wollte.

"Yeontan scheint euch jetzt schon mehr zu lieben als mich.", entkam es Taehyung, welcher seine Augen nicht von Jungkook nehmen konnte.

Er hatte sich so viele Gedanken darüber gemacht, wie er alle aufmuntern könnte, dabei war nur sein kleiner Hund nötig, welcher alles vergessen ließ.

Sie verbrachten den Abend gemeinsam auf der Couch, sahen sich eine Familienkomödie an. Zusammen gekuschelt, Mie mit Yeontan in der Mitte. Es war entspannend.

Und für diesen Moment schien wirklich alles okay zu sein.

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Hab das Cover geändert, ich hoffe ihr mögt es so sehr wie ich ;)

𝙏𝙞𝙧𝙚𝙙 ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt