𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟤𝟫

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Jimin PoV

Es war Samstag, Wochenende, hieß für uns Park Geschwister, dass wir unsere Sachen packen mussten. Ich tat es nur ungern, jedoch musste es wohl erledigt werden.

Und während ich packte, so wenig ich es auch wollte, konnte ich nicht aufhören an den gestrigen Tag zu denken. Aber nicht wirklich an das Schlechte, was geschehen war, sondern eher an Yoongi, welcher mir mit seinen kleinen Gesten eher schöne Erinnerungen beschert hatte.

Gähnend begab ich mich in Mies Zimmer, um nach ihr zu sehen. "Jimin Hyung, soll ich diesen oder diesen Pullover einpacken?", fragte sie und hielt einen dunkelblau glitzernden und einen hell grünen hoch. "Der Blaue ist schöner und ich weiß, dass du Glitzer magst.", lachte ich, während ich auf sie zuging.

"Freust du dich auf Tante Dahee?" Ich setzte mich zu ihr auf den Boden vor ihrer Tasche. Sie zuckte nur mit den Schultern und wandte ihren Blick ab, jedoch entging mir ihr vielsagender Ausdruck nicht. "Also nein?", ging ich noch mal sicher, woraufhin sie den Kopf schüttelte.

"Ich habe das Gefühl sie mag mich nicht.", gab sie zu, während sie mit ihren Fingern spielte.

Ich musste ihr in irgendeiner Art recht geben. Es war nicht so, dass sie Mie oder mich nicht mochte, aber die Eifersucht machte sie wohl einfach fertig. Die Eifersucht auf meine Mutter, weil sie einen Geliebten gefunden hatte und Kinder gebären konnte, während sie immer abgewiesen wurde, obwohl es immer ihr Traum gewesen ist einen passenden Partner zu finden und mit diesem ihre eigenen Kinder zu bekommen.
Eigentlich war es meine Mutter, die stets sagte, sie wolle sowas nicht.

"Das ist doch nicht wahr, Mie.", sagte ich und legte meinen Arm um sie. Mit großen Augen sah sie zu mir hoch, ihre Lippen formten einen Bogen nach unten. "Aber sie interessiert sich gar nicht für uns und guckt uns immer so merkwürdig an."

Sie hatte recht. Sie sah uns schon immer mit einem stechenden Blick an, doch nachdem meine Mutter krank geworden war, ist es schlimmer geworden. Sie hatte ihre Schwester vielleicht zwei mal in dieser schweren Zeit besucht und derweil hatten ihre Blicke, die sie uns schenkte, etwas anderes.
Schuldbewusstsein vielleicht. Jedoch konnte ich mir nie den Zusammenhang erklären. Warum sollte sie so fühlen, wenn sie doch nichts für die ganze Situation konnte?

"Sie ist einfach so, mach dir keinen Kopf. Wenn sie was Böses machen sollte, dann bin ich für dich da. Ich werde deinen Helden spielen, ja?" Sie nickte aufgeregt und schloss ihre Tasche. "Ich bin fertig, jetzt musst du mich ins Wohnzimmer fliegen", grinste sie. "Alles, was du willst.", lachte ich, während ich vor ihr auf die Hocke ging.

Sie sprang auf meinen Rücken, meine Hände hielten sie an den Kniekehlen fest, um ihren Fall zu vermeiden und ich rannte los, ihre Tasche in ihrer Hand.

Angekommen, setzte ich sie wieder auf dem Boden ab und raufte durch ihr schwarzes Haar.

Außer ihrer Haarfarbe, sah sie ganz aus wie meine Mutter. Die selben Augen, die auch ich hatte. Die Nase und die vollen Lippen und dazu noch die hohen Wangenknochen, die sie trotz ihrer puffigen Wangen hatte. Ihren runden Kopf sollte man natürlich auch nicht vergessen.
Alles in einem würde man nicht behaupten, dass wir Geschwister wären, wenn man unsere Eltern noch nie gesehen hat.

"Du machst meine gekämmten Haare kaputt!", schmollte sie und versuchte ihr Haar zu richten. "Jaja, und jetzt warte kurz, ich hole meine Tasche."

Ich lief die Treppen hinauf, ignorierte dabei meinen schwer anfühlenden Magen.
Seufzend nahm ich mir meine Tasche zur Hand und rannte wieder runter.

"Ich will nicht gehen.", meinte Mie. "Ich weiß, aber wir müssen." Eigentlich wollte ich es auch nicht, wirklich nicht. Vor allem, weil mein Bauch nicht aufhörte in einer komischen Weise wehzutun.

𝙏𝙞𝙧𝙚𝙙 ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt