𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟣𝟧

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Der Tag war gelungen, sehr sogar. Wir hatten fast den ganzen Tag im Park verbracht, waren spazieren. Hauptsächlich hatte ich mich beim Spazieren mit Yoongi unterhalten, Jungkook mit Taehyung und Hoseok mit Jin.

Ich war zufrieden.

Während der Busfahrt über, ging ich die witzigen Momente des heutigen Tages nochmals durch, musste deswegen lachen, während ich der Sonne beim Untergehen beobachtete. Jungkook hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt. Er schien müde zu sein. Wäre ich auch, hätte man mich wie Taehyung gejagt. Zugegebenermaßen war es lustig, die beiden so rumalbern zu sehen.

"Jungkook?", gab ich leise von mir, sodass er, wenn er am schlafen wäre, nicht aufgeweckt werden würde. "Hm?", entkam es ihm müde.

Ich richtete meinen Blick zu ihm, lächelte leicht. "Was geht eigentlich bei dir und Taehyung?", wollte ich dann wissen. Daraufhin war er wieder hellwach. Nichts von seiner vorherigen Müdigkeit war übrig geblieben, nachdem er auch aufgerichtet hatte. Mit großen Augen sah er in die meine. "Was soll schon sein?", quickte er, was mich schmunzeln ließ.

"Ist doch offensichtlich", grinste ich. "Und warum fragst du dann?", fuhr er mich an.

Ich zuckte mit den Schultern und wartete darauf, dass er erzählen würde, was los war. Seufzend lehnte er sich zurück in seine Sitz, begann dann zu sprechen: "Ich weiß, dass er... sagen wir mal, einen Crush auf mich hat. Schließlich ist der nicht gerade unauffällig, bei seinen ganzen Blicken und Flirts. Aber mich überfordert das Ganze. Was ist, wenn er mich bald damit konfrontiert? Ich hab doch gar keine Ahnung von sowas. Er ist nett, ja. Und dieses beschützerische mag ich auch total. Aber wenn ich nicht das selbe für ihn empfinde, dann wird er verletzt sein. Und ich verletze Menschen nunmal ungerne"

"Kook, du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen. Was sein soll, wird sein. Und wenn er verletzt sein wird; was ist schon dabei? Er kann ja jederzeit jemand anderen finden. Mach' dir keinen Stress und lass es auf dich zukommen. Wenn du einen Rat brauchst, dann kannst du mich ruhig fragen", entgegnete ich, woraufhin er verstehend nickte und seinen Kopf wieder auf meine Schulter legte.

✧.*

Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich, je näher ich meinen Zuhause kam. Unbewusst verschnellerte ich meine Schritte. Vor der Haustür kramte ich hektisch nach meinem Schlüssel, warf die Tür fast schon auf.
Meine Schuhe ließ ich an, als ich das Haus betrat. Gerade war es mir wichtiger zu wissen, ob auch wirklich alles okay war.

Gedämpfte Schluchzer errichten meine Ohren. Genau diesen folgte ich ins Wohnzimmer.

Ich erstarrte bei den Anblick, der mich mir bot.

"Mama? Mama!", rief ich völlig durcheinander. Sie lag am Boden, rührte sich kein Stück. Nur das Heben und Sinken ihrer Brust zeigte mir, dass sie noch lebte. Mie saß neben ihr, weinend, hielt ihre Hände.

Mir waren die Tränen auch schon in die Augen getreten, während ich mich auf die beiden stürzte. "Mama ist einfach umgefallen und hat danach nicht mehr mit mir geredet", weinte meine Schwester. Benommen holte ich mein Handy aus der Tasche, rief den Notarzt.

Egal, wie wenig wir alle das wollten. Es wäre das Beste, wenn sie im Krankenhaus behandelt werden würde. Vor allem aber tat ich das, weil ich nicht damit umgehen konnte. Aus Überforderung also.

Nachdem ich aufgelegt hatte, gab ich mein bestes um sie auf die Couch zu befördern, wobei Mie mir sogar half.
Sie war doch zu jung für sowas!
Ich wollte genau das verhindern. Verhindern, dass sie solche Sachen mitansehen musste. Doch ich hatte versagt.

Als Bruder, aber auch als Sohn.

Wäre ich Zuhause geblieben, hätte weniger an mich gedacht. Ich hätte an meine kranke Mutter denken sollen. Sie konnte alleine nicht zurecht kommen und ein siebenjähriges Mädchen konnte auch nicht viel ausrichten.

Verbittert begann ich zu weinen. Dabei legte Mie ihre kleinen, teddy ähnlichen Hände auf meine Wangen und wischte meine Tränen weg. "Nicht weinen, Hyung. Du bist doch strak, sowie Yoongi Hyung gesagt hat"

Stumm nickte ich, zog sie dann in meine Arme, um meinen Kopf in ihre Haare zu vergraben. Dieser süße, vertraute Geruch beruhigte mich wieder etwas.

Dass ausgerechnet meine kleine Schwester mich tröstete, war etwas Besonderes. Schließlich sollte es doch umgekehrt sein.

𝙏𝙞𝙧𝙚𝙙 ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt