𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟥𝟤

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Wie auch immer ich diesen Schultag mit Yoongi überstanden hatte, begab ich mich auf den Weg zu Dahee. Und das alleine, schließlich wollte ich mich meinen Gedanken hingeben, ausnahmsweise. In meinem Kopf ging alles um Yoongi. Irgendwas machte er mit mir und es verwirrte mich. Er rief ein aufregendes Gefühl in mir hervor, von dem ich nicht wusste, dass es existierte. Aber ich wollte mehr davon. Zwar war es fremd, dennoch hatte es was schönes an sich. Zudem wollte ich unbedingt wissen, was es war. Dieses ständige Herzklopfen, welches mich in einer unbekannten Art glücklich machte.

Musste ich mehr Zeit mit Yoongi verbringen, um meine Fragen im Nachhinein beantworten zu können? Oder war es etwas, das vergehen würde? Ich wollte nicht, dass es vorbei geht. Worauf sollte ich mich sonst so freuen, wenn ich zur Schule ging?

Leise schloss ich die Haustür auf, wollte nicht, dass mich jemand beim Nachdenken stört. Aber das war wohl irrelevant, als ich meine Tante reden hörte. Anscheinend am Telefon.

"Ich glaube es immer noch nicht, Saejin. Wie konnte ich das machen?"

Meine Neugier überragte den Willen nachzudenken, und so begab ich mich auf den Weg zur Küche, in der Dahee sich befand.
Dabei versuchte ich so leise wie möglich zu sein.

"Du redest es so harmlos, aber verstehst nicht, dass ich zwei Kindern ihre Mutter genommen habe!"

Ich zog meine Augenbrauen kraus, verstand nicht, was sie damit sagen wollte, bis sie weitersprach: "Ich wusste doch, dass sie ein schwaches Imunsystem hat und trotzdem hab' ich sie darum gebeten, sich um mich zu kümmern, während ich die Grippe hatte. Weißt du wie sehr ich das bereue?"

Es hämmerte so unangenehm in meiner Brust, dass ich meine Hand darauf legte, versuchte mich in dieser Weise zu beruhigen. Es brachte aber nichts, als ich die nächsten Worte hörte.

"Natürlich hätte ich nicht wissen können, dass sie es so schlimm aufnimmt und im Krankenhaus landet. Aber dennoch war meine Absicht keine gute. Ich wollte, dass sie angesteckt wird, damit ich auf ihre Kinder aufpassen kann, nur um auch mal das Gefühl haben zu können, wie eine Mutter zu sein. Und jetzt, wo der Tag gekommen ist, habe ich versagt. In nicht einmal 24 Stunden! Ich hab' das arme Mädchen geschlagen, Saejin, nur, weil ich so wenig Geduld habe und sie meinte, mit Jimin rausgehen zu wollen. Und ich wollte unbedingt mal eine Familie haben. Es ist wohl einfach nicht mein Ding und jetzt?"

Ihre Stimme hörte ich nur noch gedämpft. Ich nahm sie war, aber verstand nicht, was sie eigentlich sagte. Interessieren tat es mich jedoch sowieso nichts, als mir klarwurde, worüber sie eigentlich geredet hatte.

Ich wusste nie, dass das die tatsächlichen Emotionen waren, von denen ich gedachte habe, sie in ihren Augen zu sehen. Ich hatte immer recht, verstand aber nicht, warum. Aber jetzt machte alles Sinn. Nun verstand ich, warum sie immer so schuldbewusst geschaut hatte.

Sie war für das Alles verantwortlich. Für das Leiden meiner Mutter, sowie für meines und das von Mie. Selbst von meinem Vater. Dieses ganze Jahr all die Verantwortung getragen, nur wegen dem Egoismus meiner Tante. Und sowas nannte man Familie.

Gekränkt begab ich mich nach oben, um nach meiner Schwester zu schauen, um sichergehen, dass auch alles gut war.

Ich öffnete die Tür leise, nur einen Spalten um rein sehen zu können. Mie saß auf dem Bett, malte anscheinend was in eines ihrer Malbücher aus.

"Darf ich reinkommen?", lächelte ich sanft. Ihr Kopf drehte sich abrupt in meine Richtung, bevor sie nickte. "Guck mal, Jimin, ich hab' das für dich gemalt!", sagte sie aufgeregt und hielt mir ihr Malbuch vor's Gesicht, woraufhin ich ein wenig zurückwich, mich dann wieder näherte.

Auf dem Bild war ein Schloss zu sehen, im Turm eine Prinzessin und unten, vor dem Tor, ein Prinz. Ein typisches Märchen, welches jeder kennt.

"Das bin ich und das bist du. Du rettest mich.", erläuterte sie, zeigte mit ihrem kleinen Finger auf die abgebildetes Figuren. "Und warum?"
"Weil du mir sonst auch immer hilfst und mich immer retten würdest.", erklärte sie, nachdem sie sich an mich gelehnt hatte.

Ein schlechtes Gefühl breitete sich in mir aus, obwohl ihre Worte so süß waren und mich auch irgendwie berührten.

"Natürlich, du bist doch meine kleine Schwester.", antworte ich und begann sie an den Seiten zu kitzelt, worauf ihr Gekicher laut im Raum zu hören war. Auch ich musste etwas lachen und ließ damit von ihr ab.

Ganz unerwartet warf sie dann ihre Arme um mich, umarmte mich fest, murmelte leise: "Hab' dich lieb" "Ich dich auch, aber sei ehrlich, ist was passiert?", sprach ich, weswegen Mie ihren Kopf fester an mich presste; so, Sorge in mir hervorrief.

"Hat Tante Dahee was gemacht?", fragte ich schließlich.

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hah, ich lebe ja noch :D
;; um diese Story zu beenden ;)

𝙏𝙞𝙧𝙚𝙙 ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt