Kapitel 2.1

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Die Goldriverhigh Academy? Nie davon gehört. Misstrauisch beäugte ich diesen Lennox: „Was soll das für eine Schule sein?" „Die Goldriverhigh Academy ist ein magisches Institut für Hexen und Hexer!", sprach er in einem Ton, als hätte mir die Antwort klar seien sollen. Perplex starrte ich ihn an. Magisches Institut für was?

So langsam ahnte ich mit was ich es hier zu tun hatte. Dieser Junge musste nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Ein klarer Fall von Geisteskrankheit. Weiter nach hinten ausweichend ließ ich ihn nicht aus den Augen: „Es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit um mir diesen Schwachsinn anzuhören!"

Ich wirbelte herum und wollte davonlaufen, doch Lennox stand plötzlich vor mir. Wie hatte er das gemacht? Er hatte sich nicht einmal bewegt, als ich mich umgedreht hatte. Ob er—Nein, nein das konnte auf keinen Fall sein. Es gab keine was auch immer. Das war Fiktion, reiner Aberglaube. Nur Dinge die man in Büchern oder Filmen fand, aber nicht im echten Leben. Dies hier war die Realität.

Dieser Lennox musste aus der Irrenanstalt ausgebrochen sein. Oder aber er sollte sich dringend einmal von einem Arzt untersuchen lassen. Hexen und Hexer, dass ich nicht lachte. „Du willst mich auf den Arm nehmen, oder? Hier ist irgendwo eine Kamera versteckt, habe ich nicht recht!" „Keine Kamera. Weißt du Roselle, ich meine das Tod ernst." So wie er mich ansah glaubte ich ihm das sogar.

Allerdings würde ich ihm nicht glauben, was auch immer er noch sagen würde. Besser ich verschwand endlich von hier. „Würde es dir etwas ausmachen mir aus dem Weg zu gehen?", sagte ich ohne ihn dabei anzusehen. Ein seufzen entfuhr seinen Lippen, als er mir einen zusammengefalteten Zettel hinhielt. Misstrauisch beäugte ich das Papier und sah dann schließlich auf. Grüne Augen, musterten mich eingehend. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen er war ein wenig genervt von mir.

„Was soll das sein!", blaffte ich ihn an. „Wonach sieht es denn aus? Das nennt man Papier!" Jetzt war ich diejenige die Genervt war. Ich rollte die Augen: „Das sehe ich selber! Ich meinte was steht dort drauf!" Lennox Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück, als er mir den Zettel in die Hand drückte und sich zum Gehen wandte: „Ließ das, wenn du zu Hause bist. Meine Nummer habe ich unten drauf geschrieben.

Wenn du dich beruhigt hast, ruf mich an!" Die letzten Worte unterstrich er mit einer Handbewegung, als hielte er sich einen Hörer an die Ohren. Eingebildeter Trottel. Ganz sicher würde ich das, was auch immer auf dem Zettel stand nicht lesen. Ich würde nach Hause gehen und ihn einfach ignorieren. „Du kannst deinen Zettel gleich...", begann ich, doch von Lennox fehlte jede Spur. Wie machte er das bloß? Plötzlich auftauchen und wieder verschwinden. Fast so wie—Stopp, daran durfte ich nicht einmal fünf Sekunden denken. Es gab keine Zauberei.

Den Zettel zerknüllend machte ich mich auf den Heimweg. Ich nahm mein Handy aus der Tasche, glücklicherweise befand es sich noch in meiner Jackentasche und schrieb Liv kurz eine Nachricht das ich nach Hause gehen würde. Sie würde Mrs. Hutson schon irgendwie besänftigen.

Seufzend ging ich den Kopfsteingepflasterten Weg entlang, hinüber zum Hyde Park. Zwar wollte ich so schnell wie möglich nach Hause, doch entschied ich mich dazu einen kleinen Umweg zu nehmen. Nur für den Fall sollte dieser Lennox noch in der Nähe sein. Kaum dachte ich über diesen seltsamen Jungen nach, kroch mir der Geruch von Erdbeeren in die Nase. Unwillkürlich sah ich mich nach allen Seiten um, doch war von ihm keine Spur zu sehen.

Was hatte das alles zu bedeuten und was sollte das Gerede von dieser Academy? Hexen... Frustrierte raufte ich mir die Haare. Das waren alles nur irgendwelche Hirngespinste, die dieser Lennox hatte. Etwas, womit ich mich ganz sicher nicht beschäftigen wollte.

„Roselle, was machst du denn schon zu Hause?", fragte meine Mutter verwundert, als ich zur Haustür hereintrat. Kurz berichtete ich ihr von meinem Besuch auf der Krankenstation und das es mir immer noch ziemlich schlecht ging, weshalb ich die Schule früher verlassen hatte. Danach bat ich sie mich ein wenig in Ruhe zu lassen, damit ich mich ausruhen konnte. Glücklicherweise kam sie meiner Bitte nach und ich vermutete, dass mein zerzaustes Aussehen meine Ausrede unterstützte.

Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt