Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]

Kapitel 11.2

Der Abend war unglaublich schön geworden. Meine Eltern und Chai waren ganz froh, mich wieder zu sehen und so hatten wir bis spät in die Nacht auf dem Sofa gesessen und Gemeinschaftsspiele gespielt. Wir saßen gerade beim Frühstück, als meine Mutter mich nach meinen heutigen Plänen befragte. „Ich wollte mich mit Liv treffen. Um drei im Park."

Die Vorfreude sie wiederzusehen, versetzte mich in äußerst gute Laune. Bis drei Uhr waren es noch sechs Stunden. Wie sollte ich nur die Zeit bis dahin Todschlagen? „Ihr werdet dann bestimmt abends zusammen Essen gehen, oder?", erkundigte sie sich. Es stimmte das Liv und ich früher oft zusammen zu Abend gegessen hatten, wenn wir den Tag miteinander verbracht hatten. „Vielleicht. Wir haben noch nicht genau besprochen, was wir zusammen unternehmen wollen."

Sie nickte und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Stille trat ein und ich konnte deutlich an den Gesichtern meiner Familie erkennen, dass sie etwas beschäftigte. Wir hatten uns zwar am Abend zuvor bereits ausgiebig unterhalten, nur waren die Themen eher belanglos gewesen. Mit keinem Wort hatten wir die Zauberschule erwähnt. Doch jetzt sah ich, wie sie mir immer wieder neugierige Blicke zuwarfen. Vor allem meine Mutter beäugte mich eingehend, während sie immer wieder an ihrer Tasse nippte.

„Wieso fragt ihr nicht einfach, anstatt mich weiter so anzustarren", sagte ich und musterte die drei. Ertappt blickte jeder von ihnen in eine andere Richtung. „Ihr könnt ruhig fragen", fügte ich nach einigen Momenten des Schweigens hinzu. Chai räusperte sich, sagte aber nichts. Auch mein Vater starrte lieber auf seinen Teller, anstatt das Wort zu ergreifen. Schließlich war es meine Mutter, die zaghaft zum reden ansetzte. „W-Wir haben uns gefragt wie dir die Schule gefällst. Hast du schon Freunde gefunden und was lernt ihr so im Unterricht?"

Ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Sie alle waren brennend daran interessiert mehr über meine neue Schule zu erfahren. Egal wie sehr sie sich zu Beginn dagegen gesträubt hatten. Und auch wenn Chai und mein Vater so taten, als würde es sie nicht großartig interessieren, so kann ich doch ihre neugierigen Blicke auf mir spüren. „Die Schule ist toll. Ich habe bereits eine Menge über die Zauberei gelernt, auch wenn ich mich bisher noch nicht so gut angestellt habe." Nervös lachte ich auf, ehe ich fortfuhr.

Ich erzählte ihnen von den Unterrichtsstunden in Aurenkunde, berichtete ausführlich über meine Magische Begabung und sprach über die normalen Fächer, die ebenfalls unterrichtet wurden. Sofort wirkte meine Mutter erleichtert. Die Tatsache, dass ich auch normalen Unterricht hatte, schien ihre Meinung zu meiner neuen Schule zu verbessern. „Und deine Freunde?", erkundigte sie sich mit fröhlicher Stimme. Ich begann ihnen von Bennett und Novalee zu erzählen, doch entschied Lennox vorerst aus meinen Erzählungen zu streichen. Sie waren nicht gerade gut auf ihn zu sprechen gewesen.

Doch hoffentlich würden sie ihre Meinung ihm gegenüber irgendwann ändern. Er war zu einem wichtigen Freund für mich geworden.

...

Liv saß an unserem Stammplatz im Park, als ich gegen drei Uhr eintraf. Nervös blieb ich stehen. Auch wenn sie unserem Treffen zugestimmt hatte, hatte ich Angst vor ihrer Reaktion. Sie war sauer, das war mir bewusst. Enttäuscht dass ich ihr nichts von meinem Schulwechsel erzählt hatte. Ich atmete tief ein und aus. Jetzt gab es kein zurück mehr. Meine beste Freundin starrte auf ihr Handy, tippe etwas ein und sah schließlich auf. Sie entdeckte mich. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Liv sprang auf die Füße und kam auf mich zu. Im nächsten Moment befand ich mich in einer festen Umarmung. „Ro, ich bin so froh dich wiederzusehen", schluchzte sie an meine Schulter. Ich war verwirrt, hatte ich doch mit einer völlig anderen Reaktion gerechnet. Und doch stand sie hier, mit Tränen in den Augen, froh darüber mich zu sehen. Erleichterung breitete sich in mir aus. Sie war nicht mehr sauer. Glücklich erwiderte ich die Umarmung.