Kapitel 7.2

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Am Ende unseres Trainings hatte ich es immerhin geschafft eine Erbsengroße Lichtkugel entstehen zu lassen. Trotz des geringen Erfolges war Lennox zufrieden mit mir. Geschaffen, aber froh gingen wir zurück in die Schule.

Schnurstracks eilte ich, soweit es in meinem geschaffenen Zustand möglich war, die Treppe nach oben in den zweiten Stock. Ich brauchte dringend eine Dusche und etwas zu essen. Wegen unserem Training fühlte ich mich total ausgehungert. Zum Glück würde es bald Abendessen geben. Ich schwang die Türen zum Aufenthaltsraum auf und entdeckte Bennett, der alleine auf einem der Sofas saß und über seinen Hausaufgaben brütete. Bei unserem Eintreten blickte er auf und winkte uns zu sich. Als er mein verschwitztes Gesicht und die strubbeligen Haare bemerkte, zog er eine Augenbraue hoch: „Was ist denn mit dir passiert?"

Genervt deutete ich auf meinen Begleiter: „Lennox hat sich als richtiger Drill Sergent entpuppt! Stell dir vor ich musste Runden laufen, Liegestützen und Sit-Ups machen!" Bennett hob gespielt geschockt die Hand an den Mund und gab einen keuchenden Laut von sich. Es sah aus als bekäme er gerade einen Herzinfarkt. Vielleicht ein bisschen zu theatralisch?

„Ich bin geschockt. Wie kannst du jemanden wie uns..." Er machte eine ausschweifende Bewegung auf sich und mich, ehe er fortfuhr: „...nur zum Sport drängen!" „Jemanden wie euch?", fragte Lennox, jetzt ebenfalls die Augenbraue erhoben. „Na Anti-Sportfans!", meinte Bennett empört. Angesichts seines Gesichtsausdruckes konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Anti-Sportfans traf es bei uns beiden sehr gut. „Euch zwei ist nicht zu helfen. Vielleicht solltest du nächsten Samstag einfach mitkommen Bennett!"

Bennett winkte ab und widmete sich wieder seinen Hausaufgaben zu, in der Hoffnung Lennox möge ihn nicht weiter mit dem Thema Sport belästigen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Lennox gemacht, der sicherlich nicht lockerlassen würde. Da mich ein Gespräch über Sport rein gar nicht interessierte, vor allem aufgrund der letzten Stunden, entschied ich in mein Zimmer zu gehen und meine Sachen fürs Duschen zu holen. Hoffentlich war eine der Duschkabinen frei. Oftmals wurden sie alle Stundenlang von irgendwelchen Mädchen belegt, die es nicht für nötig hielten sich zu beeilen. Ich verstand einfach nicht, wie man so lange beim Duschen brauchen konnte.

Schnell schnappte ich mir Handtuch, Shampoo und Wechselklamotten, ehe ich hinüber in den Mädchenwaschraum ging. Dieses Mal schien das Glück mir hold zu sein, denn alle Kabinen waren leer. Ich zog mich in eine der Kabinen zurück und verschloss die Tür hinter mir. Dann entledigte ich mich meiner Kleidung und stieg in die Kabine.

Das warme Wasser prasselte von oben auf mich herab und löste ein wohltuendes Gefühl in meinem Körper aus. Schon lange war ich nicht mehr so fix und fertig gewesen. Es tat unheimlich gut unter dem Wasserstrahl zu stehen und seinen Gedanken freien lauf zu lassen. Leise vor mich hin summend schäumte ich meine Haare ein. Ich schloss die Augen und genoss es, wie das Wasser das Shampoo aus meinen Haaren wusch. Schade das es hier keine Badewanne gab. Ich hatte gerade so Lust auf ein Schaumbad. Dabei ein gutes Buch in der Hand und ich könnte mich so richtig entspannen.

Mein Magen meldete sich mit einem lauten Knurren und riss mich in die Wirklichkeit zurück. Meinen Hunger hatte ich beinahe wieder vergessen. Seufzend entfernte ich die letzten Reste des Shampoos aus meinen Haaren, ehe ich mir mein Handtuch schnappte, um mich abzutrocknen. Dann schlüpfte ich in frische Kleidung und verließ mit meinen Sachen den Raum. Mein Föhn lag noch in meinem Zimmer, doch ich entschied sie später nach dem Abendessen zu trocknen. Jetzt brauchte ich erst einmal etwas zu essen.

Nachdem ich meine Sachen auf meinem Bett abgelegt hatte, suchte ich den Aufenthaltsraum nach meinen Freunden ab. Sie saßen noch immer auf derselben Couch auf der ich sie zurückgelassen hatte. „Wollen wir zum Abendessen gehen?" „Gerne!", rief Bennett und klappte sein Buch zu. Lennox musterte mich eingehend: „Du willst doch nicht mit nassen Haaren herumlaufen, oder? Es wird langsam kalt draußen und du holst dir noch eine Erkältung!" Er stand vom Sofa auf.

Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt