Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]

Kapitel 6.1

Die restliche Woche verging wie im Flug. Der Unterricht war nur so an mir vorbeigerauscht. Am spannendsten war der Geisterkunde Unterricht am Mittwoch gewesen. Madame Petit unsere Lehrerin in diesem Fach war eine quirlige Frau mit ausgefallener Kleidung. Als würde sie direkt aus einer anderen Epoche stammen.

Sie hatte die Stunde damit begonnen uns von den verschiedenen Geisterarten zu erzählen. „Es gibt drei Arten von Geistern. Zum einen wären da die Seelen oder auch Gestaltlosen genannt. Sie sind die schwächsten Geister und damit leicht zu kontrollieren und heraufzubeschwören." „Warum werden sie Gestaltlos genannt?", hatte daraufhin jemand gefragt. Madame Petit hatte sich daraufhin in ihren Schaukelstuhl gesetzt und einen Moment lang geschwiegen. Ganz so, als erwartete sie, wir würden die Antwort selbst herausfinden.

Doch nach einigen Sekunden des Schweigens hatte sie schließlich geantwortet: „Diese schwache Art von Geistern besitzt keinen Körper. Es ist lediglich die Seele eines verstorbenen. Sie sind nichts weiter als eine schwebende Kugel aus reinem Licht. Von ihnen geht keine große Gefahr aus, doch bitte ich sie alle eingehend, selbst diese Art von Geistern nicht zu unterschätzen. Die zweite Art sind die Shivers oder auch Gestaltwandler. Sie besitzen im Gegensatz zu den Seelen einen Körper, den sie nach belieben verändern können. So können sie ihre Erscheinung in jeden Menschen verändern. Das macht es ihnen leicht die Lebenden in die Irre zu führen und ihre Körper in Besitz zu nehmen. Seien sie also immer vorsichtig. Zum Glück kann man recht einfach herausfinden ob ihr Gegenüber lebt oder nicht. Shivers können nicht sprechen und ihre Körper sind leicht durchsichtig. Und trotzdem gibt es immer wieder Hexen und Hexer die auf diese Geister hereinfallen. Kommen wir aber nun zur letzten und gefährlichsten Geistergruppe. Poltergeister!"

Allein der Name hatte mir eine Gänsehaut verpasst. In vielen Filmen und Serien galten Poltergeister ebenfalls als sehr gefährlich. Klang nicht gerade beruhigend, dass es sie auch im wahren Leben gab. „Poltergeister richten großen Schaden an, sind sie erst einmal außer Kontrolle. Sie sind wesentlich mächtiger als die zwei anderen Arten. Ihre Stärke reicht so weit, dass sie sich in den meisten Fällen sofort losreißen, sobald sie heraufbeschworen wurden. Nur ebenso mächtigen Magiern gelingt es einen Poltergeist richtig zu bändigen!" An der Stelle hatte sie einen warnenden Blick auf uns gerichtet: „Ich warne sie eindringlich die Finger von Geistern zu lassen, die ihnen Kräftemäßig überlegen sind. Denn ist ein Geist, egal welchen Ranges, erst einmal außer Kontrolle, ist es sehr schwer ihn ins Jenseits zurück zu schicken!"

Gerade ihr letzter Satz hatte mir den ganzen Tag in den Ohren gelegen und meine Angst vor Geistern nur weiter geschürt.

Am Donnerstag in der dritten und vierten Stunde war unser Vdg Unterricht gewesen. Vdg war die Abkürzung für Verschließung des Geistes, denn anscheint hatten die Lehrer keinerlei Kreativität besessen diesem Fach einen passenderen Namen zu geben. Wirklich viel zu tun hatten wir in den zwei Stunden nicht gehabt. Mrs. Patters, eine Frau die eine erschreckende Ähnlichkeit mit meiner alten Klassenlehrerin Mrs. Hutson aufwies, erklärte uns in einem ausschweifenden Vortrag, was uns in ihrem Fach alles erwarten würde. An sich ganz interessant, doch war ich mehr daran interessiert das ganze in der Praxis auszuprobieren. Lennox sollte nicht länger in meinem Kopf herumschnüffeln. Doch damit musste ich wohl oder übel auf die nächste Woche warten.

Heute am Freitag hatte der Tag gleich mit einer Doppelstunde Sport begonnen. Zu meiner Freude hatte ich in Bennett einen Gleichgesinnten gefunden. Er war mindestens genauso unsportlich wie ich. Zu zweit hatten wir uns durch die Stunden gequält, wobei Mr. Smith vergeblich versucht hatte uns zu motivieren. Nach Sport hatten jeweils eine Stunde Englisch und Geschichte angestanden.

Da Mrs. Pomperton unsere Geschichtslehrerin allerdings anderseits verhindert gewesen war, hatte die vierte Stunde nicht stattgefunden. Demnach hatten wir bis zu unseren letzten Stunden am Nachmittag frei.