Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]

Kapitel 4.2

„Du hast mich für dein Bett sitzen gelassen?", fragte Lennox beleidigt, als wir in der Mensa beim Frühstück saßen. Ich hatte ganz vergessen, dass er im Aufenthaltsraum auf mich gewartet hatte. „Tschuldige, aber ich musste Prioritäten setzten", murmelte ich zwischen zwei bissen, während Bennett breit grinsend seine Cornflakes löffelte.

Er hatte sich kurzerhand zu uns an den Tisch gesetzt, was aber keinen von uns störte. Ich mochte ihn, auch wenn ich mich anfänglich davor gesträubt hatte mit ihm zu sprechen. Lennox schmollte angesichts meiner ausrede und funkelte mich gespielt beleidigt an.

Bennett beugte sich zu ihm herüber: „Vergiss es. Die Beziehung zwischen einer Frau und ihrem Bett ist was ganz besonderes!" „Wo hast du den Spruch denn her?" „Der stand glaube ich in einem Bericht in der Zeitschrift Good Housekeeping!"

Uns klappte der Mund auf und wir starrten Bennent ungläubig an. „Du ließt Good Housekeeping? Ich dachte das lesen nur alte Frauen!" „Hey, pass auf was du sagst, meine Mutter ließt diese Zeitschrift. Sie lag aufgeschlagen in unserer Küche, also habe ich einen Blick hineingeworfen." Er zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder seinen Cornflakes zu. Good Housekeeping. Meine Mutter hatte die Zeitschrift eine Zeit lang ebenfalls gelesen. Allerdings hatte ich nie einen Blick hineingeworfen.

„Naja jedenfalls schuldest du mir etwas Roselle Ravens!" „Ach und was?", fragte ich stirnrunzelnd. „Als Entschädigung lädst du mich zum Essen ein!" „Wo soll ich dich denn hier zum Essen einladen? Bei der Knusperhexe vielleicht? Warte kurz, ich gehe schnell in den Wald um ihr Lebkuchenhaus zu suchen." Bennett prustete vor Lachen, wobei er Milch über den Tisch spuckte: „Du meinst bestimmt das Gasthaus zur knuspernden Hexe. Das soll ein astreiner Schuppen sein!" Aber das war doch bloß ein Scherz gewesen. Es konnte unmöglich ein—Ich blinzelte irritiert als ich begriff das er in meinen Witz mit eingestiegen war. Manchmal stand ich völlig auf der langen Leitung.

Lennox verdrehte seine Augen: „Sehr witzig ihr zwei, ich könnte mich totlachen. Ich meinte hier in der Mensa zum Mittagessen. Nachher in der Mittagspause! Das wäre dann so, als hätten wir ein Date." Er wackelte mit den Augenbrauen, woraufhin ich ein Würgen von mir gab. Bennett neben mir räusperte sich, ein breites Grinsen im Gesicht: „Ein Date zu dritt? Wie romantisch. So pro offene Beziehung was?" „Wer hat dich denn eingeladen?"

„Komm ruhig dazu Ben sonst geht der dort mir nur auf die Nerven!" Lennox blickte zwischen Bennett und mir hin und her: „Habt ihr zwei euch ernsthaft gerade gegen mich verschworen?" Ein süffisantes Lächeln aufsetzend, legte Bennett seinen Arm um meine Schulter: „Wir aus dem ersten Semester müssen schließlich zusammenhalten."

Das theatralischste Seufzen, was ich jemals in meinem Leben gehört hatte entwich Lennox. Nicht einmal Liv hatte das drauf. „Na schön, dann essen wir eben zu dritt. Aber Ro wird und das Essen an den Tisch bringen!" Wie ein trotziges Kleinkind reckte er triumphierend das Kinn und warf uns einen Blick zu, der offenbar seinen Sieg zum Ausdruck bringen sollte.

Allerdings sah es eher aus als leidete er an massiver Verstopfung. Es war so ulkig, dass wir in schallendes Gelächter ausbrachen, woraufhin sich gefühlt alle Köpfe im Raum zu uns umwandten. Lennox warf einen Blick auf seine Uhr: „Hm, gleich beginnt der Unterricht. Ihr zwei hübschen kommt doch ohne mich klar, oder?" „Keine Sorge wir werden uns schon nicht verlaufen." Während die beiden Jungen sich freundschaftlich neckten, schwirrten meine Gedanken ab zum anstehenden Unterricht. Was uns wohl im ersten Schuljahr erwartete?

Wieso nur hatten wir erst morgen unseren ersten Schultag. Am liebsten wollte ich sogleich loslegen und alles über Magie und meine Fähigkeiten lernen. Doch ich musste mich dafür noch bis morgen geduldigen. „Also dann, wir sehen uns später." Lennox erhob sich, nahm sein Tablett und brachte es hinüber zur Geschirrrückgabe. Da Bennett und ich noch keinen Unterricht hatten, wollten wir noch ein wenig sitzen bleiben und in Ruhe zu Ende Frühstücken.