Goldriverhigh Academy - Erwachen [Slow Updates]

Kapitel 7.1

Mein erstes Wochenende an der Goldriverhigh brach an. Ich nutze den freien Tag um richtig auszuschlafen und nahm mir vor nach dem Aufstehen einfach zu entspannen.

Jedenfalls wollte ich, doch hatte ich die Rechnung ohne Lennox gemacht. Ich saß gerade mit Bennett im Aufenthaltsraum, als Lennox zu uns ans Sofa trat. „Ro bist du bereit?" Oh man, da war ja was. Das hatte ich total vergessen. Bennett sah uns beide verwirrt an: „Bereit wofür? Habe ich etwas verpasst?" „Lennox will mir beim üben helfen. Ich kann mir nicht noch mehr Blamagen im Unterricht leisten und ich glaube das ich es ohne Hilfe nicht so schnell schaffen kann." Bennett nickte verstehend und reckte seinen Daumen in die Höhe: „Dann viel Erfolg euch zwei bei euerm Training!" Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wackelte er übertrieben mit seinen Augenbrauen und blickte mich dabei vielsagend an.

Ich verstand nur Bahnhof. Was wollte er mir damit nur sagen? Vielleicht aber hatte er auch einfach irgendwelche Zuckungen. Sowas kam vor, oder? Lennox ergriff meinen Arm: „Komm Ro, wir gehen in die Sporthalle!" Was wollte er denn dort? Reichte es nicht aus in einen der Klassenräume zu gehen? Er schien meinen fragenden Blick zu deuten, oder aber er hatte wieder einmal meine Gedanken gelesen, da er mit einem Grinsen meinte: „Die Klassenzimmer sind zu klein und nicht geeignet für unser Training." Jetzt war ich nur noch verwirrter.

Wir wollten doch lediglich einige Übungen in der Funktionalen Magie durchführen. Wozu brauchten wir dann so viel Platz? Ungeduldig zog Lennox mich mit sich aus dem Aufenthaltsraum. Völlig perplex ließ ich mich von ihm durch das Schulgebäude, bis hinaus zur Sporthalle zerren. Mir wollte einfach nicht in den Sinn kommen, wieso er ausgerechnet diesen Ort ausgewählt hatte. Vor der Tür blieben wir stehen, als Lennox in seiner Jackentasche kramte und schließlich einen Schlüssel hervorholte.

„Wo hast du den her?", stellte ich skeptisch meine Frage. „Beruhig dich er ist nicht geklaut. Ich habe mit Mr. Smith abgeklärt, dass uns die Turnhalle für zwei Stunden jeden Samstag zur Verfügung steht." Ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er meinen erleichterten Gesichtsausdruck bemerkte. Einen Moment hatte ich befürchtet er hätte etwas getan, was uns wohlmöglich Ärger einbringen konnte. Und ich wollte ganz sicher nicht gleich in meiner ersten Woche hier negativ auffallen. „Und das geht auch wirklich in Ordnung?" „Klar. Er sagte es sei kein Problem, solange wir nichts anstellen." Woran auch immer er gerade dachte, sein Blick gefiel mir ganz und gar nicht.

Lennox steckte den Schlüssel in das Schloss und öffnete die Tür. Während er sie aufhielt, vollführte er eine tiefe Verbeugung: „Nach ihnen Mylady." Ich verdrehte die Augen und schritt an ihm vorbei in den Flur des Gebäudes. Wie ich Sporthallen hasste. Hier wurde der Albtraum vieler Schüler zur Wirklichkeit. Kurz wartete ich bis Lennox wieder abgeschlossen hatte, ehe wir zusammen in die halle traten. Natürlich zogen wir unsere Schuhe aus, da es verboten war mit Straßenschuhen die Halle zu betreten. Vermutlich wegen dem ganzen Dreck von draußen. Ehrlich gesagt konnte ich das gut verstehen. Ich für meinen Teil hätte keine Lust hier ständig sauber machen zu müssen, weil die Leute dauernd mit ihren dreckigen Schuhen durch die Halle liefen. Obwohl es mit Magie sicherlich leicht seien sollte hier für Ordnung zu sorgen.

Lennox räusperte sich und riss mich damit aus meinen Gedanken: „Bevor wir beginnen solltest du einen der Trainingsanzüge anziehen. Dein Kleid dürfte ein wenig unvorteilhaft für unser Training sein." „Wozu das, wir üben doch bloß funktionale Magie." „Um die meisten Zauber ausführen zu können braucht man besonders eins. Konzentration. Ohne die misslingt dir Magie. Um deine Konzentration also zu steigern und deinen Kopf frei zu bekommen, gibt es nichts Besseres als ein wenig Sport zu betreiben."

Mir klappte wortwörtlich der Mund auf bei seinen Worten. Sport? War das sein Ernst? Deshalb also die Turnhalle. Augenblicklich bereute ich es ihn als meinen Lehrnpartner ausgewählt zu haben. Bennett hätte sicherlich nicht von mir verlangt Sport zu treiben. „Muss das sein?", nörgelte ich und machte keine Anstalten zu den Umkleidekabinen zu gehen.