Am nächsten Tag wollte ich nicht zum Frühstück. Ich hatte keinen Plan wie ich mich Snape gegenüber verhalten sollte. Außerdem war die Nacht furchtbar aber wie sollte es auch anders sein mit nur zwei Stunden Schlaf.
„Hey Harry. Konntest du mit Sirius sprechen? Was hat er gesagt?" fragte ich den Braunhaarigen in der großen Halle. „Erzähle ich dir später im Gemeinschaftsraum." „Ist gut." „Ella, kommst du mit in die Bibliothek?" warf Hermine ein. „Klar!" Ich packte meine Sachen und folgte ihr. Je früher ich von hier wegkam desto besser. Snape war noch nicht hier und ich wollte ihm auch nicht begegnen. Es verwunderte mich sehr, dass sich das gestern in Snapes Gemächern so gut anfühlte. So sollte es doch gar nicht sein. Ja, ich mochte ihn aber das wars auch schon. Wie konnte es also erneut zu einem Kuss kommen? Gut, ein Kuss war vielleicht etwas untertrieben. Oh mein Gott, was dachte sich Professor Dumbledore? Ich in Snapes Gemächern, völlig überfordert und mit einem roten Fleck, der übrigens immer noch zu sehen war, auf meinem Schlüsselbein. Wie peinlich. Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn. „Stimmt was nicht Elenore?" „Was? Oh, nein alles gut..." schnell hörte ich auf zu sprechen, weil Snape direkt auf uns zu kam. „Ella?" Flüsterte sie. „Weißt du, i-ich hab was beim Frühstück vergessen. Ich werde es schnell holen." „Quatsch, wir haben doch kontrolliert ob wir alles dabei haben." „W-Wirklich? Ganz sicher?" Noch auffälliger gings ja wohl auch nicht mehr. „Was ist denn auf einmal los mit dir?" besorgt sah sie mich an. Snape kam immer näher auf uns zu. Mein Körper begann leicht zu zittern. Ich bewegte mich keinen Zentimeter. Er ging mit gleichgültiger Miene an uns vorbei und erst als Snape nicht mehr zu sehen war holte ich tief Luft. „Alles in Ordnung?" „Was? Oh ja nein mir gehts gut ich hab nur... mir ist nur etwas kalt." sagte ich leicht lächelnd. Hermine sah mich nur misstrauisch an, kommentierte es aber nicht weiter. Ob das jetzt wohl immer so ablaufen würde?
Auf das Buch vor mir konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren. Den ersten Satz habe ich bestimmt schon zum 10. Mal neu angefangen. Immer wieder wanderten meine Gedanken zu ihm. Severus Snape. Seine schwarzen Haare, seine Haltung die arrogant und hochnäsig aber doch auch recht elegant war, seine kaum vorhandene Mimik und seine bedachte Ausdrucksweise. „Miss Jones?" „Elenore." Professor McGonagall und Hermine holten mich wieder in die Realität zurück. „Tut mir leid Professor, was gibts denn?" Gottseidank konnte sie keine Gedanken lesen. Oder etwa doch? Nein bestimmt nicht. Hoffentlich. „ Professor Dumbledore möchte Sie in seinem Büro sprechen." „Jetzt?" Mein Herz begann doppelt so schnell zu schlagen. Würde er mich fragen was ich zu später Stunde bei Snape verloren hatte? Wie würde ich antworten? „Ja jetzt oder ist das ein Problem?" fragend sah sie mich an. „Oh neein... nein überhaupt nicht. Ich mache mich sofort auf den Weg." „Gut." In Windeseile packte ich meine Sachen. „Vergiss das DA Treffen nicht." „Weißt du Hermine... ich habe irgendwie das Gefühl das es bei Dumbledore länger dauern könnte. Fangt bitte ohne mich an ja?" „Ist gut." Vor der Bibliothek trennten sich unsere Wege.„Herein." ertönte Dumbledores Stimme nachdem ich an seine Tür klopfte. „Sie wollten mich sprechen Professor Dumbledore?" „In der Tat. Setz dich bitte." Leichte Angst machte sich in mir breit. „Wie geht es dir Elenore?" fragte er lächelnd. „Gut, danke Sir." antwortete ich leicht verwirrt. „Möchtest du ein Zitronenbrausebonbon?" „Bei denen kann ich nicht nein sagen danke." Meine dezent zitternde Hand wanderte zu der Schüssel voll mit Zitronenbrausebonbons. „Das sind die Besten nicht wahr?" „Da haben Sie vollkommen recht Sir." entgegnete ich mit der Süßigkeit im Mund. Plötzlich ging die Bürotür erneut auf. „Sie wollten mich sprechen Schulleiter?" Meine Augen weiteten sich ein Stück als ich Snapes Stimme erkannte. „Ah Severus, komm doch rein." Mir wurde heiß und kalt zugleich, ich konnte auf einmal nicht mehr ruhig sitzen. Naja eigentlich wollte ich aufstehen und das Büro unverzüglich verlassen. Snape stockte kurz als er mich erblickte aber ließ sich nichts weiter anmerken und lehnte sich an eine Säule neben Dumbledores Schreibtisch. „Wie ihr euch beide denken könnt seid ihr aus einem bestimmten Grund hier." „U-Und welcher wäre das Sir?" Fang jetzt bloß nicht an zu stottern Elenore!! „Das Schuljahr ist für dich Elenore bald zu Ende und ich habe mir etwas fürs nächste Jahr überlegt." „Dies ist, zu meinem Bedauern, Miss Jones letztes Schuljahr Albus." warf der Schwarzhaarige ein, wobei er ‚zu meinem Bedauern' sehr sarkastisch betonte. Professor Dumbledore entging diese Bemerkung nicht und er schenkte Snape ein mahnendes Lächeln. „Mal abgesehen von dieser sarkastischen Bemerkung hat Professor Snape recht. Ich schreibe bald meinen UTZ." sagte ich zu Dumbledore und schenkte Snape keinerlei Beachtung. „Keine Sorge Elenore das ist mir vollends bewusst. Ich weiß, dass du für Harry wie eine Schwester bist und habe deshalb nach einer Möglichkeit gesucht wie du während seiner letzten 2 Jahre in Hogwarts in seiner Nähe bleiben kannst und vielleicht sogar ein Auge auf ihn werfen könntest, vorausgesetzt du nimmst meinen Vorschlag oder viel eher meine Bitte an." „Albus, wenn es das ist was ich denke dann kann das nicht dein Ernst sein." warf Snape entsetzt ein. „Der Orden und ich bitten dich, solange Harry noch zur Schule geht, als Lehrerin zu arbeiten." Der weißhaarige sah mich hoffnungsvoll an. Schockiert über diese Bitte spuckte ich mein Zitronenbrausebonbon aus und blickte automatisch zu Snape. Das Entsetzen stand ihm wie ins Gesicht geschrieben. Dumbledore sah dem fliegenden Bonbon recht amüsiert hinterher und reichte mir erneut die Schüssel mit den Bonbons. Überfordert nahm ich noch eines. Einerseits war ich froh, dass mich der Schulleiter nicht wegen gestern ansprach aber andererseits wusste ich nicht ob dieses Gespräch besser war. „Das ist keine gute Idee Albus." „Ich glaube Professor Snape hat recht Sir. Ich und Lehrerin?" „Ich weiß, dass das ziemlich überraschend kommt aber denk doch mal an die vielen Vorteile." „Ich sehe keinen einzigen Vorteil." warf Snape ein. Mal abgesehen von dieser völlig absurden Idee finde ich die Tatsache, dass es Snape sehr zu stören scheint, doch ganz witzig. Vielleicht sollte ich das Angebot annehmen, einfach um ihn zu ärgern. „Wie genau stellen Sie sich das vor?" „Keine Sorge du würdest Harry und deine anderen Freunde nicht unterrichten. Wir dachten an die 1. und 2. Klassen. Du würdest Erfahrungen im Unterrichten sammeln und diese könnten dir für dein Leben sehr nützlich sein. Zusätzlich hat Harry dann immer noch eine Bezugsperson die ihn im Ernstfall auch beschützen kann." „Ich weiß nicht Sir... Mal angenommen ich gehe Ihrer Bitte nach, welches Fach würde ich denn ‚unterrichten'?" neugierig wartete ich auf seine Antwort. „Zaubertränke." „Was??" Platzte es aus Snape heraus während ich erneut mein Bonbon ausspuckte. „Ja, deine Noten sind ausgezeichnet, du beherrscht dieses Fach nahezu und du würdest die Schüler, wenn sie in die 3. Klasse aufsteigen, gleich auf Severus vorbereiten." „Auf keinen Fall Albus." meckerte der Schwarzhaarige. „Angst ich würde besser unterrichten Professor?" frech grinsend sah ich ihn an. Sein Blick schnellte zu mir und wenn Blicke töten könnten dann wäre ich spätestens jetzt gestorben. „Denk an Harry Elenore." sagte Dumbledore. Ja ich wäre in seiner Nähe und könnte ihn immer beschützen aber Snape würde mir das Leben wahrscheinlich zur Hölle machen wobei wenn ich genauer drüber nachdenke dann konnte es nicht schlimmer sein als die letzten Jahre. „Gut, ich werde es versuchen." gab ich schüchtern von mir. „Wunderbar! Ich werde den Orden gleich informieren." sagte Dumbledore erfreut. „Das kann nicht Ihr ernst sein Miss Jones." fauchte Snape und verließ hastig das Büro des Schulleiters. „Vielen Dank Elenore, Du darfst jetzt gehen. Wir werden zu einem anderen Zeitpunkt die Einzelheiten besprechen." „Ist gut." sagte ich lächelnd und verschwand aus seinem Büro. Snape wartete vor der Treppe auf mich und ich sah die Diskussion schon kommen.
Professor Dumbledore - Sicht:
Als Elenore und Severus mein Büro verlassen hatten entfernte ich die ausgespuckten Bonbons von Elenore und lauschte an der Tür, da ich wusste, dass die Beiden nicht um eine Diskussion herumkommen würden. „Sind Sie noch ganz dicht Jones?" „Was denn?" „Wie kommen Sie auf die hirnrissige Idee hier zu unterrichten?" „1. Wo sollte ich ihrer Meinung nach sonst unterrichten? Und 2. Bin ich auf gar keine Idee gekommen." „Spätestens bei meinem Fach hätten Sie nein sagen müssen. Sie haben nicht das Zeug dazu dieses schwierige Fach lehrreich zu unterrichten." „Glauben Sie mir Professor, ich bin auch nicht begeistert davon aber so ist es nun mal. Außerdem bin ich davon überzeugt Ihnen Konkurrenz machen zu können." „Jetzt machen Sie sich lächerlich Jones." „Oh ich denke eher, dass es genau umgekehrt der Fall ist." „Werden Sie nicht frech!" „Wer hat denn angefangen mich hier blöd von der Seite anzudiskutieren?"
Die Stimmen wurden mit jedem Satz leiser, was bedeutet, dass die zwei gerade die Treppen hinuntergingen. Amüsiert schüttelte ich leicht den Kopf. Das war bestimmt nicht die letzte Diskussion.Ella - Sicht:
„Wer hat denn angefangen mich hier blöd von der Seite anzudiskutieren?" „Zügeln Sie Ihre Zunge Miss Jones." „Aha aber so wie Sie mit mir reden ist ok oder wie darf ich das verstehen?" „Exakt." Mitten im Gang blieb ich stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich bemerkte erst jetzt, dass wir bereits einen guten Weg hinter uns haben. „Tja, wenn es um die Hierarchie geht dann sind wir ja bald auf Augenhöhe Professor." Dieser Satz verließ so provokant wie möglich meinen Mund. „Möglicherweise sind wir das bald aber jetzt, 30 Punkte Abzug für Gryffindor." süffisant lächelte er mich an. „Oh sparen Sie sich Ihr überlegenes Grinsen. Wenn ich mich nicht irre, darf ich als Lehrerin ebenfalls Punkte abziehen. Auch bei Slytherin." Er kam bedrohlich nahe auf mich zu. Ich ging Schritt für Schritt zurück bis ich mit dem Rücken an der Wand anstand. Snape stand dicht vor mir, berührte mich aber nicht. Trotzdem spürte ich diese Gewisse Wärme und auch Geborgenheit. Da war auch schon wieder dieses Gefühl von heiß und kalt zugleich. „Versuchen Sie es ruhig." hauchte er mir ins Ohr und entfernte sich wieder von mir. Wir hielten Augenkontakt als wäre es der Finale Kampf. Wer zuerst wegsieht hat verloren. „Ella da bist du jaaaa..." ertönte Rons Stimme im Gang. Dem letzten langgezogenem Wort zu Urteil bereute er überhaupt den Mund aufgemacht zu haben. Snape und ich sahen gleichzeitig zu ihm rüber. Ron hielt in seiner Bewegung inne. Glaubte er etwa Snape würde ihn nicht wahrnehmen? Meine Aufmerksamkeit galt wieder dem Schwarzhaarigen welcher mich allerdings nur herablassend von oben bis unten beäugte und wortlos davonzog. „Elenore! Es ist etwas schlimmes passiert." sagte Ron aufgebracht. „Was ist los Ron?" fragte ich nachdem Snape in einem anderen Gang verschwand. „Umbridge hats rausgefunden. Sie ist mit Harry und ein paar Anderen aus dem Ministerium und sogar dem Minister in Dumbledores Büro." „Scheiße wirklich?" „Ja, sie hat auch die Liste auf der alle Namen stehen gefunden." „Mist..." fluchte ich und rannte zurück ins Büro des Schulleiters. Erst als ich das Wort Askaban hörte öffnete ich die Tür. Das die Tür geöffnet wurde erregte nur Dumbledores Aufmerksamkeit. Harry versuchte sich aus Percys Griff zu befreien während Umbridge und der Minister auf den Schulleiter einredeten. Letztendlich bemerkte mich Kingsley der mir aber nur deutete mich ruhig zu verhalten. Der Weißhaarige zwinkerte mir zu ehe Fawkes über ihm flog und die zwei komplett in Flammen aufgingen. Das Feuer war hell und ähnelte einer Explosion. So ziemlich jeder wurde mit voller Wucht zu Boden gerissen doch ich duckte mich rechtzeitig und hielt mir die Hände schützend vors Gesicht. „Aber eines müssen Sie zugeben Herr Minister. Dumbledore hat echt Stil." sagte Kingsley als er dem Minister auf die Beine half, erntete aber nur böse Blicke aller Anwesenden. „Was soll das? Sie müssen ihn suchen lassen Cornelius." sagte Umbridge entsetzt. Ich sah, dass Percy mehr oder weniger bewusstlos auf dem Boden lag. Jetzt oder nie. Ich versuchte Harrys Aufmerksamkeit auf mich zuziehen und dies funktionierte sehr gut. Still und vorsichtig bahnte er sich seinen Weg zu mir und wir verschwanden augenblicklich aus dem Büro. „Elenore woher wusstest du..." setzte Harry an während wir durch die Schule liefen. „Ron." unterbrach ich ihn. „Es war Cho..." sagte er enttäuscht als wir im Gemeinschaftsraum ankamen. Was jetzt wohl auf uns zukommen würde?
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Seelenverwandte?
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um die 16 jährige Elenore Jones. Sie ist im 6. Jahr, beliebt, fleißig und hat noch dazu ein Händchen für Zaubertränke. Allerdings hat sie ein Geheimnis. Welche Rolle wird Severus Snape in der ganzen Geschichte spielen? H...