24. [60] sergio ramos x cristiano ronaldo

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Für JoJack7
| 60 | „Wusstest du immer, dass du gehen würdest?"
***

SERGIO

Cristiano im Sommerurlaub zu treffen war alles, aber nicht meine Intention gewesen. Eigentlich war so ziemlich das Gegenteil meine Intention gewesen: Jeden Gedanken an den Portugiesen auszuschließen, auf, dass ich ihn endlich vergaß. Das mir dieser Plan auch jetzt minder gesagt völlig misslang, wie all die Jahre zuvor, daraus musste ich wohl kein Geheimnis machen.
„Wechselst du im Sommer wieder?", fragte Isco neugierig und schlürfte an seinem Drink. Es war erst zehn vor sechs und der Jüngere hatte sich schon viel zu viel eingeschüttet, als, dass wir heute keine Aufgabe mit ihm haben würden.
Ich war gemeinsam mit Isco, Nacho, Keylor und Marcelo um Urlaub auf den Kanaren. Bestimmt nicht das ausgefallenste Ziel, aber für alle in kürzester Zeit leicht erreichbar und Zeit war gerade das, woran es mir mangelte.
Ich hatte mich noch immer nicht ganz in Paris eingerichtet, was vermutlich auch daran lag, dass Frankreich niemals meine Heimat werden würde und hatte dementsprechend noch allerhand zu tun, denn nach diesem Sommer würde ich gerne aufhören aus Kisten zu leben. Zudem war ich noch mit meiner Familie in Sevilla im Urlaub und hatte noch einen einzelnen Urlaub mit meinem Bruder geplant. Außerdem vermisste ich einfach das spanische Temperament, dem es bei den teils spiessigen Franzosen wirklich mangelte.
Teneriffa sollte Erholung sein, aber jetzt hatten wir Cris getroffen und der Urlaub neigte sich dazu das genaue Gegenteil zu sein.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, als Cris und ich auf einmal einsam am Tisch saßen, der bis eben doch noch gefüllt war. Verwirrt blickte ich mich um.
„Wo ist denn der Rest?", fragte ich sofort nervös. Cris schob sein Wasserglas auf dem Holztisch hin und her und murmelte mit etwas kratziger Stimme: „Isco muss mal für kleine Jungs, Nacho traut ihm den Weg nicht alleine zu. Keylor ist ins Hotel, er möchte mal seine Familie anrufen und Marcelo ist an der Bar eine neue Runde holen!"
Ich nickte. Drei von vier Personen schienen in absehbarer Zeit zurückzukehren und ein paar Minuten alleine mit Cris, wenn überhaupt, würde ich schon überbrücken können.
Oder auch nicht. Dieser Gedanke stieg mir in den Kopf, als ich Cris intensiven Blick auf mir spürte, der sich förmlich in meine Haut brannte. Ich schaffte es nicht ihn anzusehen und so starrte ich einen kleinen Fleck auf dem Tisch des Strandcafés an.
Um die Situation zu erläutern, warum Gesprächsthemen gerade das letzte war, was Cris und ich hatten, trotz mehr als einem Jahrzehnt als Teamkameraden: Wir waren ein Paar. Ein Paar gewesen.
Es war so einfach und so kompliziert wie ich es sagte.
Fünf von diesen zehn Jahren waren wir ein Paar gewesen und die fünf Jahre davor waren wir praktisch ununterbrochen umeinander herumgetänzelt, bis Cris irgendwann der mutige von uns beiden war, um zu fragen, ob wir auf ein Date gehen wollten/sollten oder es vielleicht auch mussten, um das Prickeln zwischen uns endlich auszukosten. Und von da an war alles ein Selbstläufer gewesen. Bis heute war Cristano die echteste Beziehung, die ich je geführt hatte und auch die längste und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es auch für immer so bleiben würde.
Egal wer kam, Cris war immer besser.
Aber Cris hatte sich irgendwann entschieden zu gehen, mich zurückgelassen und damals war alles in Scherben zerfallen. In Scherben, die ich noch immer dabei war wieder zu einem Bild meiner Person zusammen zu pflücken. Ich war so viele Jahre später noch immer dabei wieder der Mensch zu werden, der ich bei Cris war, der Freund, der ich für alle war, die Führungsrolle, die ich einst verkörpert hatte. Ich wusste, dass ich niemals mehr genau dieser Mensch sein würde, denn als Cris ging hat er einen wesentlichen Teil von mir mitgenommen, aber ich wollte wenigstens ansatzweise wieder so werden. Ich wollte mich wieder als Sergio Ramos identifizieren können und nicht als die zurückgebliebenen Brocken von diesem.
„Warum redest du nicht mit mir?", hörte ich Cris fragen. Die Frage an sich klang für mich so surreal, dass ich unüberlegt aufsah.
Wir waren nicht im Schlechten auseinander gegangen.
Im Guten dafür umso weniger.
„Du willst reden?", fragte ich düster. Cris zuckte mit den Achseln.
„Warum nicht? Ich bin offen für jedes Thema!"
Das hätte er lieber nicht gesagt, denn ohne meine Worte noch einmal zu überdenken, sprudelte eine Frage aus meinem Mund, die mir seit seinem Wechsel damals noch nach Turin auf den Lippen lag: „Wusstest du immer, dass du gehen würdest?"
Jegliche oder zumindest ein überwiegender Teil der Farbe wich aus seinem Gesicht und er schluckte schwer, aber für mich gab es kein Stopp mehr: „Du wolltest reden, also reden wir: Wusstest du immer, dass Real nur eine Station war? Wusstest du immer, dass ich nur eine Etappe war?
Ich muss das wissen, war ich für dich immer nur eine Phase? Hattest du schon immer unser Ende vor Augen? All die Jahre, als ich mit für immer gespielt habe, war es für dich nie ein für immer? Hab ich mich so in der Echtheit unserer Beziehung getäuscht, denn wenn ja, dann muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass du noch ein weit größeres Arschloch bist, als manch alberne Zeitung behauptet!"
Cris sah mich an, sein Blick flog über mein Gesicht und ich schmolz mehr oder minder dahin.
„War ich nur eine Phase?", hauchte ich gebrochen.
„Du warst niemals eine Phase, Sese", stellte Cris klar, mit zwar leiser Stimme, aber dennoch fester. Cris konnte schon immer mit leiser Stimme eine ganze Kabine unterhalten, wenn ich aus lautester Kehle schreien musste. Mir gefiel, dass er mich Sese nannte. Es erinnerte an eine längst vergessene Zeit. In Paris tat das keiner.
Ich blinzelte einige Tränen weg und sah zur Seite, bemerkte in diesem Moment Marcelo, der ein großes Tablett zu uns balancierte.
„Hab ich was verpasst?", fragte er verwirrt bei der düsteren Stimmung. Ich schüttelte meinen Kopf und drückte mich vom Tisch hoch.
„Ich bin heute müde, ich geh ins Hotel!"
Auch, wenn Marcelo sichtlich verwirrt aussah, hatte er natürlich nichts dagegen einzuwenden und stellte sich mir dementsprechend nicht in den Weg, als ich ins Hotel zurückkehrte.
Mir war die gute Laune vergangen, die Lust auf den Urlaub umso mehr, denn so wie ich den Rest kannte, würden sie den restlichen Urlaub auch mit Cris verbringen. Verübeln konnte ich es ihnen nicht einmal, schließlich konnte ich nicht erwarten, dass sie auch fünf Jahre später Rücksicht auf unsere Trennung nahmen. Das Leben musste weitergehen. Meines tat es nicht.
Das Hotel lag direkt am Strandcafé, war abgelegen und doch nicht allzu weit, um die Stadt nicht zu Fuß erreichen zu können. Dementsprechend schnell konnte ich mich dann auch in mein Hotelzimmer verbarrikadieren und sprang erst einmal unter die Dusche. Wir waren seit den Morgenstunden ununterbrochen unterwegs gewesen und meine Haut war verschwitzt und verklebt von der mehreren Schichten Sonnencreme, die ich mir jedes Mal nachgelagert hatte. Die warme Dusche und Tonnen Shampoo taten gut.
Als ich danach aus der Dusche trat, schlüpfte ich in die Boxershorts und war gerade dabei mir meine Haare trocken zu rubbeln, als ich ein Klopfen vernahm. Putzfrau?
Ich trat einen Schritt weiter nach links und konnte schon die Türklinke greifen. Als ich die Tür dann aufschob versteckte ich mich, wegen meines eher waghalsigen Outfits, hinter dieser und spähte heraus. Draußen stand nicht die Putzfrau. Stattdessen stand da Cris.
„Ah gut, dein Zimmer. War mir nicht mehr sicher ob 116 oder 117", meinte er erleichtert und kratzte sich den Hinterkopf. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich. Wir starrten uns für Sekunden verloren an, ehe Cris wieder das Wort ergriff: „Darf ich vielleicht reinkommen?"
„Uhm...", ich sah an mir herunter, dachte dann aber daran, dass Cris mich auch schon nackt gesehen hatte, gab mir einen Ruck und nickte.
„Hab nicht viel an!", warnte ich ihn vor. Cris schmunzelte beim Eintreten, sog dann aber doch scharf die Luft ein, als er meine Definition von nicht viel bemerkte.
„Kenne ich schon alles", wisperte er, weil ich aber nicht wusste, was ich dazu sagen sollte, schwieg ich wieder. Ich schloss die Tür und bat Cris in das geräumige Zimmer.
„Ich hab Wasser im Angebot und eine abgestandene Cola aus dem Kiosk von gestern", bot ich an. Cris entschied sich für ein Wasser, das ich ihm reichte, nachdem er auf der Bettkante Platz genommen hatte.
„Warum bist du da?", fragte ich und sprang in Wien lockere Jogginghose und ein T-Shirt.
„Mich haben deine Worte von vorhin nicht losgelassen, ich... ich konnte das einfach nicht so stehen lassen!", gab Cris zu und sah über seine Schulter zu mir. Er zog die Augenbrauen zusammen und meinte: „Hast du die letzten Jahre wirklich gedacht, dass du für mich nur eine Phase warst?"
Ich hielt in meiner Bewegung mir eine Socke überzuziehen inne. Hatte ich das? Oh ja. Viel zu oft und war auch viel zu oft daran zerbrochen.
Ich setzte mich auf den kleinen Sessel neben dem Bett und sah Cris mit diesem Blick an, wovon er immer behauptet hatte, dass er Bände sprach.
„Sese, du warst mein ganzes Leben, okay? Ich hab keine einzige Sekunde daran gedacht, dass wir nicht für immer sein würden!", stellte er kopfschüttelnd fest. Ich biss auf die Unterlippe und nuschelte dann: „Bis du nach Turin bist, meinst du?"
„Auch damals nicht", gab er zu: „Ich wollte nicht, dass das unser Ende ist, aber dann hab ich gesehen, was eine Fernbeziehung für uns bedeuten würde und dann wollte ich dir das nicht zumuten!", erklärte er.
„Denkst du nicht, dass ich diese Entscheidung eher hätte alleine treffen sollen?"
Cris zuckte hilflos mit den Achseln und drehte sich dann zu mir, dass sich unsere Knie anstupsten, weil alles hier so nah beieinander lag.
„Ich hab mich seither ständig gefragt, was wohl gewesen wäre, wenn ich dir diese Entscheidung überlassen hätte!"
„Ich hätte mich auf eine Fernbeziehung eingelassen", stellte ich klar.
„Und was wäre dann passiert? Wären wir zerbrochen?"
„Wir haben fünf Jahre umeinander herumgetänzelt und die nächsten fünf Jahre eine Beziehung im Schatten der Fußballwelt geführt. Eine Fernbeziehung hätte nicht unser Ende bedeutet. Da hätte eher eine Apocalypse kommen müssen!"
Cris blinzelte einige Male und rieb sich durch die Augen.
„Es tut mir leid, dass ich uns ruiniert habe!", er legte eine Hand auf meine und strich mir mit dem Daumen über dem Handrücken.
„Ich bereue es wirklich jeden Tag seither und wünschte, ich könnte es rückgängig machen!"
Ich beugte mich etwas vor und murmelte dann: „Ich kann es nicht rückgängig machen, aber... also wenn, also wir können auch einfach so tun, als hätten wir uns nie getrennt!"
Cris sah auf, direkt in meine Augen und wie von selbst gab ich zu: „Ich liebe dich noch immer"
Seien Mundwinkel zogen sich nach oben, als er genauso benommen wisperte: „Ich dich auch, Sese!"

Da ich mir gerade einen spontanen Trip in unsere Hauptstadt gegönnt habe, komme ich nicht wirklich zum Schreiben, da ist es ja gut, dass ich den einen Os schon ready habe und ich muss zugeben, dass mir das Couple echt gefällt
Though ich bin immer noch genervt wie Sergio sich die Haare hat wachsen lassen 😂
Ich vermisse seinen Buzzcut, gotta tell u all this 😂
Passend zum Couple

Da ich mir gerade einen spontanen Trip in unsere Hauptstadt gegönnt habe, komme ich nicht wirklich zum Schreiben, da ist es ja gut, dass ich den einen Os schon ready habe und ich muss zugeben, dass mir das Couple echt gefälltThough ich bin immer n...

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