Für xdani3llex
[07.05.2021][1]: „Corona zerstört unsere ganze Hochzeitsplanung. Denkst du nicht, es wäre besser die Hochzeit einfach zu verschieben?"
MATS
Ich ließ ein erschöpftes Pfeifen über meinen Lippen kommen, während ich das letzte Tap auf Google schloss, was noch mein E-Mail Konto anzeigte.
Es war nur Bruchteile von Sekunden später, da spürte ich auf einmal zwei Hände, die sich anfangs auf meine Schultern legten und sich dann langsam nach vorne schoben. Lukaszs Parfüm kitzelte mich in der Nase, Zimt und Muskatnuss, der Geruch der für immer Lukasz gehören würde. Als hätte er ihn einfach für sich reserviert, erinnerte mich Zimt und Muskatnuss, egal ob einzeln oder zusammen und egal wo, an Lukasz - wie tausend andere Dinge mich auch an Lukasz erinnerten, wie Avocado, weil sein Haar immer nach Avocado roch oder wie Polen für mich auch immer sofort Lukasz bedeutete. Eigentlich war es traurig, dass meinen Kopf vom Gefühl jeden zweiten Begriff an Lukash erinnerte, aber ich hatte mich dran gewöhnt. Ich hatte mich voll und ganz damit abgefunden, dass ich dem Polen hoffnungslos verfallen war.
„Geschafft?", flüsterte mir Lukasz ins Ohr, wobei seine zarten Lippen mein Ohrläppchen strichen.
„Mhm", nuschelte ich etwas verträumt und lehnte meinen Kopf zurück, bis ich gegen Lukasz stieß. Die Stuhllehne bohrte sich zwar etwas in meinen Rücken, aber ich war bereit darüber hinwegzusehen.
Ich hatte die vergangenen zwei Stunden damit verbracht ein weiteres Mal allen unseren Gästen für unsere Hochzeit abzusagen. Schon vergangenes Jahr hatten wir die Hochzeit aufgrund von Corona verschieben müssen, damals hatten wir sie auf 2021 datiert, mit der festen Überzeugung, dass Corona dann schon längst der Vergangenheit angehören würde - was es nicht tat, wie so in etwa jede Seele auf diesem Planeten wussten.
Lukaszs Arme lösten sich wieder von mir und er lief um den Stihl, bevor er sich auf meinen Schoß setzte. Ich begann mit einer Hand über seinen Rücken zu streichen, während ich mich vorbeugte und mich an ihn kuschelte, weil Lukaszs Körper besser als jedes Kissen war.
„Ich hab gesagt, dass ich das auch machen kann!", lachte Lukasz halb bemitleidend und strich mir durch meine vermutlich völlig zerzausten Haare.
„Du hast gestern schon so viele Mails verschickt, du kannst nicht alles machen", murmelte ich. Lukasz antwortete darauf nicht, sondern lehnte sich ebenfalls gegen mich.
Für einige Minuten verweilten wir im Genuss der Zweisamkeit und Ruhe, wovon es bei uns vor allem an letzterem eindeutig mangelte. Ständig war irgendetwas zu tun. Wenn es nicht die Hochzeitsplanung war, die aufgrund von Corona noch einmal kompliziert hoch zehn war, dann war es Fußball oder sonst irgendetwas anderes, was uns jegliche Zeit raubte und auf einmal war es zehn Uhr abends und niemand wusste so recht, wo die Stunden seit dem Aufstehen hin waren. Man sollte doch meinen, dass wir wegen Corona weniger zu tun hatten, weil uns Aufgaben wie einkaufen abgenommen und unsere Trainingszeiten eingeschränkt wurden, aber irgendwie schaffte es das Leben dennoch uns auf Trap zu halten.
„Ich hab heute auch mit der Band gesprochen und gesagt, dass wir die Hochzeit in sechs Monaten planen!", ließ ich Lukasz wissen.
„Mhm"
Irgendetwas an Lukasz wenig begeisterten Unterton irritierte mich. Es war so offensichtlich, dass da mehr dahinter steckte, obwohl ich es nicht begründen konnte. Ich hob meinen Kopf aus der gesenkten Haltung und sah zum Blonden auf, seh seinen Blick in die Ferne auf den Kamin gerichtet hatte.
„Alles gut?", wollte ich wissen. Lukasz seufzte leise und fuhr sich durch die Haare.
„Uhm....", er sog seine Unterlippe zwischen seine Zähne und ließ sie dann wieder herausrutschen.
„Babe?", hakte ich erneut nach. Lukaszs Brustkorb hob sich stark, bis er seinen Oberkörper schließlich zu mir wandte und mich fast schon ängstlich musterte. Meine Arme legten sich etwas fester um ihn, mit der Hoffnung, dass er sich dann geborgener fühlte und die Angst aus seinen Augen wich.
„Sollen wir das wirklich für in sechs Monaten planen?", fragte er dann unsicher. Ich zog verwundert meine Augenbrauen zusammen. Lukasz und ich hatten uns erst vergangene Woche dafür entschieden, dass wir in sechs Monaten heiraten würden, wo es jetzt doch Fortschritte mit den Impfungen gibt und man dadurch wieder Hoffnung schöpfen durften.
„Wie meinst du?"
„Ja uhm... keine Ahnung.", nervös raufte er sich die Haare und ich spürte einen Teil seiner Nervosität, der auf mich überging: „Corona zerstört unsere ganze Hochzeitsplanung. Denkst du nicht, es wäre besser die Hochzeit einfach zu verschieben?"
Verzweifelt warf er seine Arme auf den Schoß.
„Aber das tun wir doch!"
„Nein, ich.... ich meine fürs erste Absagen und keine Ahnung, erst einmal allen absagen, der Band, dem Catering, keinen neuen Termin im Schloss machen und auch den Gästen einfach absagen und es nicht immer verschieben"
„Willst du nicht heiraten oder wie?", brummte ich und konnte dabei meinen genervten Unterton nicht unterdrücken, da mir absolut nicht gefiel, was Lukasz mir da versuchte mitzuteilen. Wir waren seit fast zwei Jahren verlobt und langsam wollte ich ihn dann doch gerne meinen Ehemann nennen dürfen und auch einen zweiten Ring an seinem Finger sehen, selbst auch einen an meinem spüren.
„Doch, aber nicht so", Lukasz deutete nach draußen und ich wusste, dass er damit einfach das derzeitige Leben aufzeigen wollte. Ich schürzte meine Lippen und versuchte mir seine Worte schön zu reden, aber es war nicht möglich. Ich fand sie absolut scheiße.
„Ich... Ich möchte heiraten...."
„Das hört sich aber nicht so an", schnitt ich ihm schnippisch das Wort ab. Zeitgleich erhob ich mich vom Stuhl und schob Lukasz von meinem Schoß. Verzweifelt warf er einen Blick zu mir, aber ich ignorierte ihn.
„Mats, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt", rief Lukasz mir nach und er sagte auch noch etwas, aber diese Worte gingen unter, als ich die Tür zu unserem Schlafzimmer zuwarf. Ich ließ mich auf die Bettkante fallen und stützte meinen Kopf in meinen Handflächen.
Ich war zugegeben nicht wirklich überrascht, als sich wenig später die Tür öffnete und ich im Blickwinkel Lukaszs nackte Füße entdeckte.
„Du wirst krank, wenn du ständig barfuß rumläufst!", ließ ich ihn wissen und wusste mittlerweile gar nicht mehr, wie oft ich ihm das sagen musste, da er immer noch nicht aus seinen ständigen Erkältungen lernen wollte. Manchmal hatte ich das Gefühl er tat es extra, damit ich wieder in der Küche rumwerkeln durfte.
„Das ist jetzt doch egal"
Nichts ist egal, wenn es um dich ging
„Es war nur eine Idee, weil ich keine Lust habe, dass wir den ganzen Stress in sechs Monaten wieder haben und zwei Tage durch alle...."
Ich stützte mein Kinn auf meine geballte Faust und erlaubte Lukasz noch ein paar Worte, bevor ich ihn erneut unterbrach: „Weißt du, wie lange ich schon in dich verliebt bin?"
Lukasz verschluckte sich an seinen nächsten Worten, da er so verwirrt von meiner Frage war.
„Was?", gluckste er.
„Elf Jahre", antwortete ich selbst auf meine Frage, da ich mir recht sicher war, dass Lukasz bis vor drei Jahren nicht einmal bemerkt hatte, dass ich auf Kerle stand. Hätte ich ihm in dieser einen Sommernacht nicht geküsst, wäre es ihm vermutlich nie aufgefallen.
„Ich habe mich in dich verliebt, noch bevor ich dich überhaupt kannte. Kubas Fotos von deinem Lachen und die Art und Weise, wie er dich beschrieben hat, haben mein Herz schon höher schlagen lassen und als ich dich 2010 kennenlernte und feststellte, dass du nicht nur in Kubas Erzählungen der perfekteste Mensch bist, den ich je kennenlernen würde, sondern dass dieses perfekte Nicht-Perfekte bei dir völlig real ist, da war ich die so hoffnungslos verfallen, dass ich hätte ganze Bücher damit hätte füllen können, wie nur dein leises hallo am Morgen mein Leben veränderte. Du warst wie ein verdammter Kommeteneinschlag in meinem Leben und als wir vor drei Jahren zusammengekommen sind, habe ich gedacht, dass ich in einem Traum gefangen bin, weil es nicht möglich sein könnte, dass Gott mir dieses Glück schenkt.
Lukasz, ich male mir seit zehn Jahren aus, wie unsere Hochzeit aussehen könnte und für dich scheint ein Jahr mehr oder weniger nicht viel, aber ich habe das Gefühl, dass ich den Verstand verliere, wenn ich noch länger warten muss. Ich möchte nicht länger warten, weil ich es lang genug getan habe und weil ich Angst habe, dass ich dich verliere, wenn ich noch länger warte"
„Du verlierst mich nicht!", funkte Lukasz entschieden dazwischen.
„Woher weißt du das? Du weißt nicht, welche Überraschungen das Leben für uns bereit hält. Vielleicht wird ja jemand vom Auto überwarfen", brummte ich pessimistisch.
„Hör auf an so einen Mist zu denken. Niemand wird überfahren!", stellte Lukasz klar und ich musste selbst feststellen, dass ich mich doch sehr negativ anhörte.
Lukasz setzte sich neben mich auf die Bettkante, seine Arme schlangen sich um meinen Oberarm.
„Ich wusste gar nicht, dass du so lange in mich verliebt bist", wisperte er und ohne zu ihm sehen zu müssen, wusste ich um die Röte, die gerade in sein Gesicht stieg. Ich drehte mich dennoch zu ihn, da ich seine rosanen Wagen unfassbar niedlich fand.
„Dafür hat es aber jeder andere gewusst"
Überrascht zog Lukasz die Augenbrauen hoch.
„Es war offensichtlich, aber du bist nun einmal blind", ließ ich ihn wissen und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Damit Lukasz bemerkte, dass jemand etwas für ihn übrig hielt, musste man wohl ein Schild mit genau dieser Aussage hochhalten.
Ich lehnte meine Stirn gegen die von Lukasz und atmete tief durch.
„Bitte lass mich nicht länger warten, als ich muss", flehte ich, wie ein jämmerliches etwas. Zu was hatte mich Lukasz nur gemacht?
„Okay, es war eine dumme Idee!", antwortete Lukasz sofort. Ich lächelte dünn, etwas breiter, als ich seine Hand spürte, die mir über die Wange strich.
„Wir sind die erste nach Corona Hochzeit!", stellte Lukasz klar, wodurch mein Grinsen noch breiter wurde.
Das hörte sich nahezu genial an!~ 1.621
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Ich fange schon mal an die ersten Wünsche zu posten
Ich hoffe euch gefällt der OS, lasst es mich gerne wissen ❤️
Wer sehnt sich auch auf große Feiern nach Corona? Hochzeiten, Geburtstage,
I FUCKIN MISS IT
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fussball oneshots ; boyxboy ✔︎
FanfictionWeil es noch nicht genug gibt, hier ein weiteres Fußball OS Buch