Sein Auto roch gut, er hatte einer dieser Duftbäumchen, welche in unserem Auto nie etwas nützen, da sie von dem Zigarettengeruch meines Vaters übertönt werden. Die ganzen 20 Minuten Autofahrt schwiegen wir, bis wir da waren.
„Ist das Ihr Haus?", fragte ich ihn beeindruckt und zeigte auf ein cremefarbenes Haus gleich links neben dem Auto. Er nickte und stieg aus. Das Haus war groß, aber nicht so groß wie die anderen Häuser der Nachbarschaft. Es sah nach zwei Stockwerken aus und hatte viele Rosen im Garten vor dem Haus. Er lief ohne noch etwas zu mir zu sagen zu der weißen Haustür und klingelte. An der Klingel stand „Midnight". Eine Frau, beinahe so groß wie er öffnete die Tür. Sie hatte einen hellbraunen Bob und dunkelbraune Augen. Ihre strahlend weißen Zähne und ihr glückliches Lächeln empfingen mich freundlich. Sie gab ihrem Mann flüchtig einen Kuss und reichte mir die Hand während er sich an mir und ihr vorbei durch die Tür zwängte.
„Hallo ich bin Louise, komm rein", sagte sie mit beruhigender Stimme.
„Vielen Dank", flüsterte ich leise und trat herein. „Ich bin Jaime", sagte ich und bemerkte wie sinnlos es doch war das zu sagen, niemand hatte gefragt, keiner wollte meinen Namen wissen.
„Das ist ein schöner Name, Jaime."
„Danke."
„Also, hast du hunger? Ich habe Nudelauflauf gemacht."
„Ich.. haben Sie vielleicht ein IPhone Ladekabel?"
„Ja natürlich, gib mir dein Handy ich stecke es schonmal an. Es kann dann aufladen während wir essen.", entgegnete sie mir freundlich.
Ich will garnichts Essen. Ich habe doch schon gegessen. Ich kann doch jetzt nicht wieder essen. Aber wäre es jetzt nicht unhöflich nichts zu essen?
Sie machte mir eine ordentliche Portion auf den Teller und ich fing an sehr eilig zu essen, sie musste gedacht haben, dass ich Riesenhunger habe, denn sie wollte mir sofort mehr geben. Ich lehnte höflich ab, je schneller ich fertig war, desto schneller konnte ich nach meinem Handy schauen.
„Könnte ich jetzt mein Handy nehmen?", fragte ich höflich.
„Klar, rechts und dann auf dem Sofa im Wohnzimmer.", antwortete der Polizist mit vollem Mund. Ich nickte und ging ins Wohnzimmer. Mein Handy leuchtete auf, es ist nicht kaputt, Gott sei Dank. Ich rufe sofort meine Mutter an.
„Jaime? Ist alles gut? Ich war krank vor Sorge!", hörte ich meine Mutter mit zittriger Stimme am Telefon sagen.
„Ja, mir geht's gut. Ich..."
„Wo bist du Jamie? Wo bist du?"
Nachdem ich ihr alles erzählt habe wollte sie mit Louise reden und ich brachte ihr sofort mein Handy.
„Könntest du kurz mit meiner Mutter reden? Sie würde dich gerne sprechen".Ohne zu antworten nahm sie den Hörer an. Ich hörte die Stimme meiner Mutter wie sie ihr sagte das ihr das sehr unangenehm ist, Sie das mit meinem Reisepass jetzt jedoch klärt aber es noch eine Weile dauert. Bittet sie Louise gerade darum das ich hier ein paar Tage bleiben kann? Louise läuft beim Telefonieren ins Wohnzimmer und um nicht so unbeholfen herumzustehen setze ich mich wieder an den Esstisch mit dem Polizisten.
„Wie heißen Sie?", fragte ich ihn neugierig. „Oh Entschuldigung, ich heiß' Charlie", antwortete er und tupfte seinen Mund mit einer Serviette ab. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Charlie und ich schämte mich beinahe dafür, dass ich dachte er könnte mich entführen. Louise war beinahe eine halbe Stunde weg als sie wiederkam und mir mein Handy gab.
„Und?", fragten Charlie und ich synchron.
„Sieht so aus als würdest du noch ein paar Wochen hier bleiben, bis dein neuer Reisepass fertiggestellt ist und ankommt."
„Hier?", frage ich.
„Du kannst ja schlecht auf der Straße schlafen.", sagt Louise. „Deine Mutter hat mir erzählt, dass du Daheim den ganzen Hausalt Zuhause schmeißt. Ein bisschen Hilfe kann ich tatsächlich gebrauchen. Da nehme ich dich doch gerne für ein paar Wochen auf", lacht sie freundlich.
„Dankeschön Louise, ich weiß nicht, was ich sonst gemacht hätte. Ich werde dir helfen wo ich kann!". Sie lächelt mich herzlich an.
„Dann kann ich dir meine Mavie zeigen!", rief Charlie erfreut. Er hatte mir zuvor von Mavie erzählt, es ist sein Boot, mit welchem er am Wochenende oft fährt. Ich habe ihm daraufhin erzählt, dass ich schon immer mal Boot fahren wollte. „Jaa", antwortete ich enthusiastisch.
„Mama?", hörte ich jemanden rufen und hörte wie er die Terassentür, welche zum Wohnzimmer führt zuknallte. „Hier!", rief Louise. „Haben wir noch was zu Essen?", fragte er als er in die Küche stapfte. Schwarzes Haar in einem Mittelscheitel, Haut so eben wie ich noch nie zuvor gesehen hatte und leuchtende grüne Augen blickten mich an. Das ist er also, dachte ich – Matts. Atme ich noch? Merkt er das mein Brustkorb sich nicht mehr bewegt? Fühlt er das gerade auch?„Wer ist das?", fragt er unbeeindruckt und wendet sich den Resten des Nudelauflaufes hin.
Er scheint es also nicht auch zu fühlen.Lasst mich gerne wissen, wie euch mein Kapitel gefällt - in Form eines Kommentars oder eines Votes :)
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Ohne dich
RomanceJaime lebt in Deutschland, Matts in den USA, aber ein Zufall sorgt für ein Aufeinandertreffen. Sie ist auf ihrer Abifahrt in den USA, doch ein unglücklicher Vorfall verlängert ihre Reise, welche ihr ganzes Leben verändern sollte. Matts ist in ein...