Ohne dich

Kapitel 13 - Jaime

Ich höre es an meiner Tür klopfen. Ich bin schon seit einer Stunde wach, liege jedoch noch immer unter der Bettdecke und schreibe mit meiner Mutter. Ohne ein „herein" betritt Matts mein Zimmer und versucht mir die Decke zu entziehen.

„Du musst langsam mal aufstehen", lacht er mich aus. Wissentlich, dass ich darunter nichts als Unterwäsche trage, versuche ich mich mit all meiner Kraft zu wehren, doch es ist zu spät. Ich beobachte wie seine Kinnlade herunterfällt und er mich von unten nach oben mustert. Er hat mich doch auch schon im Bikini gesehen – wo genau liegt jetzt der Unterschied? Ich stehe hastig auf und versuche ihm die Decke wieder aus der Hand zu nehmen, doch er hält sie hoch in die Luft.

„Hattest du auch gestern Abend nichts an?", fragt er interessiert. Ich rolle daraufhin nur die Augen. „Verdammt Jaime, wieso in aller Welt hast du denn nichts gesagt?", fragt er während er sich auf die Lippen beißt.

„Raus jetzt!", rufe ich lachend und zeige auf die Tür. Er lässt die Decke zu Boden fallen, hält die Hände hoch in die Luft und verlässt rückwärts laufend und spielerisch meinen Raum, wobei er den Blick nicht von mir abwendet.

Ich ziehe mir ein Nachtkleid über, nur um dann durch den Flur ins Bad zu laufen. Ich spüre wie das lauwarme Wasser auf meine Haut prasselt, während ich den Tag gestern Revue passieren lasse. Ich gehe jeden Körperkontakt gedanklich durch, bis ich bemerke, wie mein Körper darauf zu reagieren scheint. Begierde durchströmt meinen Körper und meine Hand bewegt sich Zielsicher auf meinen Intimbereich zu. Es klingt verrückt, aber ich hatte es mir vor diesem Tag tatsächlich noch nie selbst gemacht. Und das alleine der Gedanke von Matts Küssen und seiner Hand auf meinem Oberschenkel diese Reaktion in mir ausgelöst hat, lässt zu Wünschen von Antoines Fähigkeiten übrig.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und drehe das Wasser noch weiter auf in Hoffnung, dass das Geräusch vom fallenden Wasser mein Stöhnen übertönt. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, wie Matts Gesicht vor meinem ist, und wie seine und nicht meine Hand immer und immer wieder in mich eindringt. Nach 15 Minuten und dem besten – und zugegebener weise auch ersten – Höhepunkt den ich je hatte, öffne ich meine Augen und schaue mich keuchend, als auch beschämt um. Kein Grund beschämt zu sein, das ist völlig normal, sage ich mir selbst. Es fühlt sich komisch an, dass es dabei um Matts ging. Wie er es wohl finden würde? Vermutlich gut, denke ich, während mir ein kichern entfährt. Ich drehe die Stärke des Wassers etwas runter und versuche mich wieder auf das Wasser auf meiner Haut zu konzentrieren als auch meine Atmung wieder zu regulieren.

Nach einigen Minuten lief ich zum Badeschrank und wühlte zugegebener weise etwas unachtsam in seiner Haarmasken-Sammlung herum und nahm mir eine heraus. Ich massierte diese in mein Haar und schaute mich während der Einziehzeit der Maske in seinem Bad um. Es ist nicht super ordentlich, aber auch keineswegs durcheinander. Und ich habe das Gefühl, dass es nicht seine Mama war die das Bad geputzt hat, ansonsten wäre es vermutlich noch sauberer, aber es wurde aufjedenfall gesäubert seit meiner Ankunft. Der Gedanke, dass Matts vermutlich sein Bad, vielleicht für mich, geputzt hat, lässt mich nicht los.

Nach meiner ziemlich erfolgreichen Dusche schreite ich in mein Zimmer und ziehe mir einen bequemen Jogginganzug an, um dann anschließend ein Workout auf einer Isomatte zu machen, welche ich in dem Schrank gefunden hatte. Das Workout dauerte zwar eigentlich 20 Minuten, ich schaffte jedoch nur 15 und versuchte mit meiner Leistung trotzdem zufrieden zu sein. Ich lag nach den Übungen noch eine Weile auf dem Rücken und bemerkte, dass ich wohl erst nach dem Sport hätte duschen sollen.

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