I'm Here For You | Niall Horan | Book 1

Kapitel 5

Viel Spass mit Kapitel 5 ;D

PS: Ich wäre sehr froh um Kommentare oder Votes, damit ich weiss, ob es überhaupt jemandem gefällt. Wenn es euch nicht gefällt könnt ihr das auch schreiben! Ich bin auch für Verbesserungsvorschläge offen. ;)

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Kapitel 5

„Du hast mich sitzenlassen." Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage, sie ist jedoch weder vorwurfsvoll noch beleidigt. Es ist einfach eine Feststellung. Ich nicke langsam und vorsichtig.

„Ähh, kennt ihr euch?", Niall scheint die Welt nicht mehr zu verstehen. „Indirekt", starrt mich Zayn immernoch an. Ich kann meine Augen auch nicht abwenden. Ob er sich an den Abend erinnert hat? Ich weiss nämlich immernoch nicht, was damals passiert ist. Er ist auf jeden Fall mein erster und letzter One Night Stand geblieben. Zum Glück hat mich damals niemand erwischt, die Lehrer hätten mich noch umgebracht. Und meine Eltern erst!

Louis kommt um die Ecke und bleibt abrupt stehen: „Ist das so was wie ein Starrkontest?" „Irgendwie ist das unheimlich", flüstert Niall Lou zu und ich sehe aus den Augenwinkeln, dass Lou benommen nickt. Zayn zieht angestrengt die Augenbrauen zusammen, er versucht sich höchstwahrscheinlich zu erinnern.

*Zayns Sicht*

Angestrengt versuche ich mich an damals zu erinnern. Ich sehe alles genau vor mir. Ihre grünen Augen, die mich anstarren, verwirrt. Meine Mom hat angerufen, sie wollte wissen wie es mir geht. Und dann war sie weg. Verschwunden. Ich habe mir damals keine grossen Gedanken darüber gemacht, sie war wahrscheinlich nur verwirrt. Ich war ehrlich gesagt sogar froh, dass sie verschwunden war, denn wie hätte ich reagieren sollen? Das war mein erster One Night Stand gewesen. Doch jetzt steht sie vor mir und wieder weiss keiner von uns was er sagen soll. Und die Jungs scheinen gar nichts zu verstehen. Ist auch verständlich, ich kannte sie damals noch gar nicht. „Wir- wir hatten mal was miteinander zu tun, ist aber schon lange her," Versuche ich zu erklären und löse meinen Blick langsam von ihren Augen. Sie scheint erleichtert zu sein, nicht erklären zu müssen warum wir uns kennen. Doch Lou und Niall lassen nicht locker: „Was hattet ihr miteinander zu tun?" Ich überlege einen Moment und schaue sie dann hilflos an. „Wir haben... zusammen gefeiert. Bei... einer Party," erklärt sie unsicher weiter. Wow, einfallsreich. Mir wäre jedoch nichts Besseres in den Sinn gekommen.

Jetzt erscheint auch noch Liam und fragt verwirrt: „Ihr kennt euch?" „Ja, tun wir." „Was tut ihr?" Harrys Lockenkopf kommt ebenfalls her. „Wir kennen uns von einer Party", erkläre ich zum gefühlten hundertsten Mal. „Ach so, hattet ihr da was miteinander?" Harry wackelt mit den Augenbrauen und setzt sein verschmiztes Grinsen auf. Alle lachen laut los. Gekünstelt lache ich mit, doch sie bleibt stumm und schaut Harry aus grossen Augen an. Ich stosse sie leicht mit dem Ellbogen und sie lacht schnell mit. Doch schon zu spät.

*Jill's Sicht*

Schnell lache ich mit. Doch Lou schaut mich misstrauisch an. Er mustert mich und schaut mir direkt in die Augen. Plötzlich weiten sich die seinen und er ruft laut: „Da lief was?!" Schockiert starre ich ihn an und will den Kopf schütteln, doch Zayn verteidigt uns schon: „Wir waren beide betrunken!" Jetzt starren uns alle vier an. Na toll. Harry zieht die Augenbrauen hoch und meint: „Wiedersehen mit einem One Night Stand?" Die Hitze steigt mir in die Wangen und ich muss tomatenrot anlaufen. Warum muss ich Zayn auch wiedersehen? Warum ausgerechnet hier?

Ich schlucke schwer und schaue wieder zu Zayn. Auch er scheint nicht sehr glücklich über die Lage zu sein, aber für ihn scheint es weniger schlimm als für mich. Er diskutiert wild mit den vier Jungs, ich blende das Gespräch völlig aus und nutze die Gelegenheit um Zayn zu mustern. Seine Gesichtszüge sind härter als damals, seine Haare länger. Ein drei-Tage-Bart ziert sein Kinn. Seine vollen Lippen sind die selben wie früher, ebenso seine langen, dichten Wimpern, die seine braunen Augen umranden.

Plötzlich starrt er mich an. Ich spüre ebenfalls die Blicke der anderen auf mir. „Was?", frage ich sie verwirrt. Wahrscheinlich haben sie mich etwas gefragt. „Warum bist du abgehauen?", fragt Harry sichtlich amüsiert. Nicht dieses Thema! Es wird ja immer peinlicher! „Ich war damals mit der Schule hier. Wenn unsere Lehrer davon erfahren hätten wäre ich tot gewesen!" Die Jungs lachen alle laut los. Auch ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Diese ganze Situation ist sowas von absurd.

„Oh nein! Das Fleisch ist schwarz angebrannt!", ruft Liam plötzlich und ich drehe mich hastig zum Herd um. Und tatsächlich, das Fleisch ist ganz verkohlt. Niall macht ein Gesicht, als wäre gerade jemand gestorben und ich stöhne genervt auf. Dann müssen wir wohl oder übel etwas bestellen. Oh nein! „Dann rufen wir hald bei Nanos an." Nein, nein, nein! Doch Liam läuft schon zum Telefon. „Ähh-", alle schauen mich abwartend an, doch ich weiss nicht wie ich das rechtfertigen soll. Aber ich möchte auf keinen Fall, dass Dave das Essen liefert! Dann kann ich mir eine ganze Woche lang doofe Witze über meine Orientierungslosigkeit anhören. Liam wählt jedoch schon die Nummer und ich höre wie jemand abnimmt. Dave.

„Was wollt ihr Leute?", fragt uns Liam und ich bestelle mir eine Portion Pommes. Ich habe nicht sonderlich Hunger.  

„Ok, auf wiedersehen.", damit legt Liam auf. „In 30min haben wir was zu essen", grinst er uns zufrieden an. Ich werde einfach zufällig ins Bad gehen, wenn er kommt.

Unsicher schaue ich auf die Couch. Die fünf Jungs haben sich darauf breit gemacht, wir schauen einen Film. Ich weiss jedoch nicht, wohin ich mich setzen soll, denn nirgens ist noch ein Platz frei, der mindestens einen halben Zentimeter von einem der Jungs entfernt ist. Ich möchte ja nicht pingelig sein, aber ich kenne sie ein paar Stunden, abgesehen von Niall und Zayn.

„Komm.", meint Harry und zieht mich neben sich aufs Sofa. Jetzt sitze ich eingequetscht zwischen Zayn und Harry. Ich setze mich so gerade wie möglich hin, denn sonst liege ich halb auf jemandem der beiden drauf. Aber das scheint keinen der beiden so wirklich zu stören, denn sie machen sich schön breit. Ich ziehe meine Beine an und schlinge meine Arme darum. So bin ich möglichst 'platzsparend'. Doch Harry lehnt sich in den Ecken der Couch und seine Füsse gleiten unter meine angewinkelten Beine. Wow, genau das was ich vermeiden wollte. Ihm scheint es jedoch nichts auszumachen, so viel Nähe und so gebe ich mich wohl oder übel damit zufrieden. Auch Zayn scheinen meine Bedürfnisse egal zu sein, denn schon in der Mitte des Films liegt sein Arm hinter meinem Kopf auf der Lehne. Ich habe nichts gegen die Jungs, ich mag sie alle. Aber ein bisschen mehr Abstand würde nicht schaden, wenn man bedenkt, wie lange wir uns schon kennen und dazu nimmt, dass Zayn mein alter One Night Stand ist. Doch bevor ich mir noch mehr unnütze Gedanken machen kann, der Film interessiert mich nicht wirklich, klingelt es an der Haustüre.

Erschrocken springe ich auf und murmle: „Ich muss ins Bad." Gut wäre nur, wenn ich wüsste wo das Bad ist. Ich eile also einfach in irgendeine Richtung. Louis ist inzwischen ebenfalls aufgesprungen und geht zur Türe. Doch ich habe Niall übersehen, dessen Beine über die Sessellehne hängen. So tollpatschig wie ich bin laufe ich dagegen, verliere das Gleichgewicht und lande genau vor Daves Füssen. Louis muss ihn kurz reingebeten haben, um das viele Essen abzustellen. Ohh Mist! Ich setze ein gekünsteltes Lächeln auf und stehe so elegant wie es geht wieder auf. „Hallo, Dave." Dieser schaut mich nur aus grossen Augen an. Ich ignoriere die Frage von Niall, ob es mir gut geht und lächle krampfhaft in Daves überraschtes Gesicht. Als er mich erkennt beginnt er lauthals zu lachen. „Was machst du hier auf dem Boden von einer Boyband?", lacht er mich an. Er scheint die Jungs zu kennen. Diese schauen sich schockiert an, sie leben immer noch in dem Glauben, dass ich sie nicht kenne. Ich überspiele es aber schnell, indem ich kurz lache und ihm dann alles erkläre.

Am Schluss habe ich Angst, dass er vor Lachen erstickt. Auch die Jungs beginnen laut zu lachen. Nur ich nicht, ich finde das ganze überhaupt nicht lustig... Natürlich muss auch ich mir ein Lachen verkneifen. 

Doch auf einen Schlag wird Daves Miene wieder ernst. „Der Chef will dich Morgen sprechen.", meint er und auch meine Miene verdunkelt sich. Das heisst dann wohl nichts Gutes.