Kapitel 18

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Nachdem Mitsuha mit Mikey Essen war, hatte er sie wie versprochen unverletzt nach Hause gebracht. So leise wie sie konnte, lief die Braunhaarige in ihr Zimmer was nicht viel genützt hatte. Denn wartend auf ihrem Bett sass ihre Mutter welche sie streng ansah.

"Wo warst du?" Stumm sah Mitsuha ihre Mutter an und biss sich auf die Lippe. Wenn sie jetzt sagen würde, dass sie mit Mikey unterwegs war, würde sie ausrasten. "Draussen." "Und mit wem?", kam die Frage gleich. "Uhm..alleine?"

"Mitsuha ich weis, dass du nicht alleine draussen warst. Denn du wärst früher nie nach draussen." Leise atmete Mitsuha aus. Ja, das hätte sie selbst wissen sollen. Zu glauben, dass ihre Mutter das abkaufen würde war dumm. "Mit Emma."

Fragend sah ihre Mutter zu ihr. "Emma? Gehört sie zu dieser Gang?" "Nicht wirklich. Sie ist nur die Schwester eines Mitgliedes davon.", sagte Mitsuha und wollte sie da nicht belügen. "Mitsuha, du weist, dass dein Vater nicht will, dass du dich mit dieser Gang triffst."

Irgendwie klang ihre Mutter überhaupt nicht wütend. Hatte sie was genommen oder hatte Mitsuha sie einfach nur falsch eingeschätzt. Ihr blieb eigentlich nichts anderes übrig, als ihr alles zu beichten.

Langsam setzte sich Mitsuha neben sie auf das Bett. "Ich weis, dass er das nicht will aber..sie alle sind meine Freunde..", murmelte das Mädchen. "Ich hatte nie welche, so sehr ihr euch das auch gewünscht habt. Alle in der Schule haben mich ignoriert und gehasst. Und das nur weil wir reich sind. Ich habe es euch immer verschwiegen weil ihr unbedingt wolltet, dass ich Freunde habe. Aber auch in der Privatschule wurde ich verachtet."

Stumm wurde Mitsuha angesehen. Ihre Mutter wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Hatte sie tatsächlich nie gemerkt, wie schlecht es ihrer Tochter ging? "Alle in der Gang sind sehr nett zu mir. Mit ihnen kann ich lachen und reden, was ich vorher nie getan habe. Baji hat es geschafft mich aus dieser Stille zu holen."

"Baji?", kam die Frage, weswegen Mitsuha lächelte. "Mein..also er ist mein Freund..", murmelte sie leise. "Wie, du hast ein Freund!? Warum sagst du uns nichts?" "Weil er zur Gang gehört.."

Mitsuha konnte den stechende Blick auf sich spüren. Jetzt würde ihre Mutter sicherlich ausrasten. "Macht er und deine Freunde dich glücklich?" Überrascht über diese Frage sah Mitsuha ihre Mutter an. Auf ihren Wangen war eine leichte rote Farbe zu erkennen. "Ja, sie machen mich glücklich!", lächelte Mitsuha und sah zu, wie ihre Mutter auf stand.

"Ich heisse es zwar nicht gut, dass du dich mit Gangs beschäftigt. Aber ich weis, dass sie untere Motorräder kaufen und dich anscheinend herzlich aufgenommen haben. Eigentlich habe ich mir gewünscht, dass du dir Freunde suchst welche dir ähnlich sind. Aber da kann man wohl nichts machen." Mitsuha's Herz schlug schneller. Hies es, dass ihre Freunde nun akzeptiert wurden? "Ich werde mit deinem Vater reden Mitsuha. Aber lass dir eines von mir sagen. Wenn einer von ihnen dich nur versucht zu verletzen, wird dafür bestraft."

Leise lachte Mitsuha. "Keine Sorge, sie passen auf mich auf." Verstehend nickte die Frau und verlies das Zimmer. Einige Minuten sass Mitsuha reglos auf ihrem Bett ehe sie fast vor Glück los schreien könnte.

Das stille Mädchen Baji FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt