Kapitel 5

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Mitsuha war erleichtert, als sie endlich zu Hause war. Noch länger hätte sie es nicht bei den Jungs ausgehalten. In ihrem Zimmer blickte sie in den Spiegel und dachte nach. Würde sie anders aussehen, dann wäre es vielleicht einfacher.

Schnell schüttelte sie den Kopf. Nein, es würde sich nichts ändern. Ohne weiter nach zu denken, erledigte sie ihre Hausaufgaben und ging ihren Eltern so gut es ging aus dem Weg. Sie versuchte es zumindest. Zusammen mit ihnen auf ein Geschäftsessen zu gehen, konnte sie nicht vermeiden. Also machte sie dass, was ihre Eltern erwarteten. Höflich sein, nur antworten, wenn sie es musste und sich benehmen.

So kam es auch, dass sie am nächsten Tag müde zur Schule ging und sich trotz allem sich dazu entschieden hatte, einen kürzeren Rock zu tragen, weswegen einige Schüler auf die aufmerksam wurden. Das Essen ging bis in die Nacht hinein, weswegen sie sich einfach am ihren Tisch setzte und vor sich hin träumte. Sie hatte nicht mal wirklich mit bekommen, wie beliebt sie nu werden konnte und einige ihr hinterher blickten. Baji welcher alleine kam, blickte das Mädchen nur kurz an. Für einen Moment kam sie ihm bekannt vor. Was ihm auffiel, war ihr kurzer Rock, welcher ihr unglaublich gut stand und doch wusste er nicht, woher er sie kennen sollte. Immer wieder ging er die Namensliste durch, welche er eigentlich nie kannte. Wie hiess dieses Mädchen nur?

"Mitshua Hoshi, sei aufmerksamer!", schimpfte der Lehrer, weswegen sie leicht zusammen zuckte und Lacher hörte. Nah toll. Baji riss in diesem Moment seine Augen auf, drehte sein Kopf in ihre Richtung und fing langsam an zu erkennen, wer sie war.

"Ich habe gehört sie ist reich." "Natürlich sie ist die Tochter der Hoshi's." Baji erinnerte sich an sie. Sie war damals schon so still. Doch irgendwie schmerzte sein Herz etwas als er daran dachte. Er hatte sie ebenfalls ignoriert und nicht beachtet. Schuldgefühle plagten ihn tief in sein inneres. Sie hatte damals keine Freunde und schien auch jetzt keine zu haben. Warum eigentlich? Sie sah ganz hübsch aus, obwohl, warum hatte er sie damals nie so angesehen? War es, weil sie reich war und er dachte, dass sie sich für etwas besseres hielt? Er erkannte seinen Fehler und würde es am liebsten ungeschehen machen. Wie sie sich wohl all die Jahre gefühlt hatte?

Baji nahm es sich vor bis zum Ende der Stunde zu warten um mit ihr zu sprechen. Vielleicht war es nicht die Mitsuha von damals, so wie er die ganze Zeit dachte. Aber er kannte niemand anderes, der so hies. Und so wie es kam, war sie letzte Schulstunde zu Ende. Wie immer wollte Baji der Erste sein, welcher das Gebäude verlies um sich mit seinen Freunden zu treffen. Doch dieses Mal nicht, denn Mitsuha lief schneller an ihm vorbei als er reagieren konnte.

So schnell Baji konnte, rannte er ihr hinter her. "Hey warte!", rief er, weswegen Mitsuha noch schneller lief. Sie wollte nicht mit ihm sprechen! Doch plötzlich packte Baji ihr Handgelenk um sie aufzuhalten, zog leicht an ihr, weswegen ihr Körper zu ihm gedreht wurde und ihr Haarband sich automatisch löste und ihre langen Haare über ihre Schulter fielen. Es geschah wie in Zeitlupe, als Mitsuha sich leicht um ihre eigene Achse gedreht wurde und ihre Haare um ihr schönes gesicht flatterten.

In diesem Moment war Baji wie erstarrt. Wie konnte es sein, dass Mitsuha so schön war? Ihre Haare wehten um sie herum, während sie ihn mit grossen Augen ansah. "Mitsuha...", hauchte Baji leise und musste zugeben, dass er sich in diesem Moment in dieses Mädchen verliebt hatte. Sein Herz raste bei dieser Schönheit und fragte sich erneut, warum er damals nie mit ihr gesprochen hatte.

Das Mädchen schluckte. Er hatte sie doch noch erkannt. Schnell zog sie ihre Hand zurück, hob ihr Haarband auf um es wieder um ihre Haare zu wickeln. Doch Baji reagierte schnell und packte ihre Hände. "Nein! Lass sie so.."

Mit grossen Augen sah Mitsuha den Jungen vor sich an. "Du..du siehst so ganz anders aus.." Mitsuha wusste nicht was sie sagen sollte. Wie sollte sie diese Worte blos verstehen? "Warum redest du nicht?", fragte er sie direkt, wobei sie rot wurde und weg sah.

Ohne sich zu schämen, hob Baji ihren Kopf hoch, in dem er seine Finger unter ihr Kinn legte. "Warum versteckst du deine Schönheit mit solch einem grässlichen Dutt?"

Ihr Herz raste. Noch nie hatte sie von jemandem ein Kompliment bekommen. Schönheit? Meinte er dieses Wort ernst? "So schüchtern und still wie immer.", lachte er los, was für Mitsuha peinlich war. Doch Baji wollte es wissen.

Sie hatte dieses mal sein Interesse geweckt und dass mit einem komplett anderem Aussehen. Baji wollte wissen, warum sie nur so still war. Er wollte unbedingt wissen, wie sie wirklich war. Denn ihm wurde eines klar. Er hatte nie gesehen oder gehört, wie sie wegen ihres Geldes herum prahlte. Nie hatte er gehört, dass sie sich besser fand als all die anderen Menschen. Baji hatte sie völlig falsch eingeschätzt und als Kind einfach auf die anderen Schüler gehört. Aber dieses eine Mal, wollte er nicht auf Andere hören. Nein, dieses mal wollte er es selbst heraus finden und war froh, dass Chifuyu sie angesprochen hatte. Denn so, hätte er sie heute nicht angesehen.

"Hey Baji.", grinste Chifuyu als dieser auf seinen besten Freund zu kam und ihn abholen wollte. "Wer ist denn dass?", fragte er gleich. Laut lachte Baji. "Das ist die kleine Mitsuha Hoshi aus unserer Klasse!"

"Achso..", murmelte Chifuyu als seine Augen sich weiteten. "Waaas!?"

Das stille Mädchen Baji FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt