Kapitel 25

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"Ein Anruf für dich!", brüllte einer der Wärter und holte Draken somit aus seiner Todeszelle. Stumm lief er mit dem Wächter mit und fragte sich, wer ihn überhaupt anrief. Er hatte seit Jahren keinen Kontakt zu jemanden geknüpft.

"Hallo?", ging er leicht genervt an sein Telefon. "So genervt wie immer Kenny.", sprach eine sanfte Stimme. Draken kannte diese Stimme doch. "M..Mitsuha?" "Ich will dich nicht lange stören Kenny und habe wenig Zeit."

Draken ballte seine Hände zu Fäusten. Warum rief ihn jemand von Bonten an!? Er wollte hier nicht raus und damit nichts zutun haben. Aber er kannte Mitsuha. Sie würde nicht einfach so anrufen. Irgendetwas wollte sie doch von ihm.

"Was willst du?" "Ich möchte mich entschuldigen Kenny. Ich habe vieles getan, was man nicht wieder gut machen kann. Ich habe Emma, Hina, alle aus Toman, ja auch dich hintergangen. Seit Baji tot ist, hatte ich niemanden mehr, wer mich beschützt. Baji hat mich aus meiner Stille geholt und.." Mitsuha brach ab. Ihre Tränen liefen ihr schon über die Wangen.

"Ich habe von Mikey das Angebot bekommen, zu ihm zu kommen, zu Bonten. Er sagte mir, dass er mich beschützen würde, für mich da sei. Deswegen habe ich die Motorräder, Autos und alles andere an ihn und verschiedene Gangs verkauft um Geld zu bekommen. Ich dachte, ich könnte Baji so vergessen aber es geht nicht. Kenny ich kann alles was ich getan habe nie wieder gut machen."

Leise atmete Mitsuha aus. "Ich hätte früher handeln sollen. Tetta Kisaki hat jeden beeinflusst. Wenn ich..damals Baji schon aufgehalten hätte, dann wäre er vielleicht noch am leben." Draken schluckte leise. Mitsuha wollte gar nicht bei Bonten sein? Sie wollte einfach nur Baji vergessen.

"Hör zu Kenny. Du bist ein guter Mensch, deswegen habe ich dich angerufen. Ich habe Mikey einen Brief hinterlassen und habe der Polizei ein Geständnis zugeschickt. Ich habe unseren Freunden auch Videos zukommen lassen, welche ich vor ein paar Tagen vorbereitet habe. Ich habe ihnen alles verraten was ich weis und mich bei ihnen entschuldigt. Aber ich..ich kann nicht ins Gefängnis ich..ich will zu Baji.."

Draken verstand in welcher Situation Mitsuha gerade war und drückte seine Hand fest um das Telefon. "Mitsu.."

"Mitsu-chan!", rief kein anderer als Mikey. "Tue es nicht!" Draken konnte in diesen Moment nur noch hören wie ein Handy auf den Boden knallte und plötzlich die Verbindung unterbrochen wurde. Draken wusste in diesem Moment, dass Mikey zusehen musste, wie Mitsuha vor seinen Augen starb.


"Dieser Anruf kam vor etwa zwei Tagen.", beichtete Draken, weswegen Naoto jetzt wusste, warum er darüber noch nichts über ihren Tod gefunden hatte. Takemichi war seinen Tränen nahe. "Du bist immer noch eine Heulsuse.", schmunzelte Draken.

Als die Besuchszeit um war, drehte sich Draken nochmals um. "Ich habe das von Hina gehört. Ich rate dir, Tokyo zu verlassen.", sagte Draken, ehe er durch die Tür verschwand. Takemichi sah zu Naoto, welcher wohl das Selbe dachte. Wenn Mitsuha Baji vor dem Tod retten würden, dann würde alles anders verlaufen. Dann würde Mikey davon absehen, Bonten zu gründen. Takemichi wusste nun, was zutun war. Dieses Mal musste er nicht Draken vor dem Tod retten, sondern Baji. 

Das stille Mädchen Baji FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt