Kapitel 5

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In der Schule war es heute noch schlimmer als sonst. Schon als ich das Gebäude betrat, wurde ich umringt von Schülern, die mir alle Fragen gleichzeitig stellten.

,,Wird sich dein Aussehen verändern?" - ,,Weiß ich nicht."

,,Was ist, wenn du immer noch Gifte in dir hast?"- ,,Dann muss ich wieder ins Krankenhaus."

,,Bekommst du irgendwelche magischen Kräfte?"- ,,Ich bin nicht Spiderman. Nur ein ganz normales Mädchen das gerade total gestresst ist."

Doch das interessierte keinen. Ich versuchte in mein Klassenzimmer zu laufen, doch die Menge umschloss mich wieder, um irgendwelche dummen Fragen zu stellen.

Ich war so unter Druck, wie sie alle gleichzeitig auf mich einredeten, dass meine Hände wieder mit Zittern anfingen. 

Dann war mir alles egal, ich rannte einfach weg ins Mädchenklo, und schloss mich in einer Kabine ein. Dort stütze ich den Kopf in die Hände, während ich auf dem Toilettendeckel saß.

Das war viel zu viel für mich. Ich wollte nicht wieder da raus gehen. Kam mir so vor als wäre ich jetzt irgendein Promi oder was.

Plötzlich bekam ich wieder dieses komische Gefühl, und spürte dass jemand vor mir stand, nur die Kabinentür trennte uns.

,,Hey, ähm...Es tut mir leid wegen des ganzen Trubels."

Das war Ellis Stimme.

,,Das ist total rücksichtslos von denen. Außerdem könnte dein Körper wieder so einen Anfall bekommen wie gestern. Die sollten echt mal nicht so egoistisch sein."

Wir schwiegen.

,,Hör mal, ich kann es verstehen wenn du jetzt nicht rauskommen willst. Aber ich bin für dich da, und selbstverständlich Bea auch. Alsoooo... Wenn du reden willst, komm zu uns. Und bitte bleib da nicht zu lange drin. Du weißt dass unser Erdkundelehrer Unpünktlichkeit nicht dulden kann."

Dann klopfte sie sanft zwei Mal mit den Fingerknöcheln gegen die Kabinentür, die uns voneinander trennte, und ging aus dem Toilettenraum.

Ich fand es echt lieb von Elli, dass sie sich um mich sorgte. Aber sie wird niemals verstehen, wie ich mich fühlte. Wie seltsam dieses Gefühl war, dass ich spürte, dass mein Körper sich verändert hatte, und es noch weiterhin tat. Selbst Bea wird es niemals verstehen können. Es klang fies aber es war die Wahrheit. Ich musste erstmal mit meinem neuen Körper-ich zurechtkommen. Das neue Gefühl anzunehmen und anzunehmen, dass ich es sofort spürte wenn jemand in meiner Nähe war. Letzteres führte wieder auf die Genmutation zurück. Ich würde es nicht als Superkraft bezeichnen, sondern einfach, dass mein Körper sensibler geworden ist.

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Ich hoffte nur,  es blieb bei dieser einen Besonderheit. Sonst würde ich gar nicht mehr zurechtkommen.

Nach fünf Minuten ging ich aus meiner Toilettenkabine und sah mich im Spiegel an. Ich sah müde und erschöpft aus. Oh man, ich hatte jetzt wirklich keine Lust, wieder raus zu gehen.

Ich lächelte in den Spiegel, doch es sah total aufgezwungen und falsch aus. Also ließ ich es lieber wieder, und ging in den Flur hinaus.

Ein Glück, es rannten nur noch vereinzelt Schüler rum, was darauf hinwies, dass der Unterricht schon begonnen hatte. In dem Moment klingelte es auch.

Ich beeilte mich zum Klassenzimmer zu kommen. Vor der Tür atmete ich durch, und öffnete sie dann. Als ich reinkam waren alle Blicke auf mich gerichtet, alle schwiegen.

,,Ms. Williams. Auch mal da.", sagte der Lehrer etwas gehässig und deutete mit dem Zeigefinger auf meinen Platz neben Bea.

"Setzten.", befahl er.

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