Kapitel 50

2.3K 55 6
                                    

Zu Hause angekommen rammte Blake stinkwütend den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn rum. Ich hatte drin grad mal eine Minute, vielleicht auch weniger, um meine extrem hohen High Heels aus zu ziehen und meine Jacke abzulegen. 

,,Ab auf dein Zimmer Amy, wir werden gleich nachkommen. Und zieh bis dahin dieses schreckliche Nuttenkleid aus, ich möchte das nie wieder an dir sehen oder auch nur ein Kleid, was die selbe länge und Ausschnitt hat." In seinen Augen funkelte es gefährlich, weshalb ich schnell feststellte, dass es keinen Sinn hatte ihm jetzt zu widersprechen. Widerwillig begab ich mich also auf den Weg in mein Zimmer, eigentlich hatte ich ja eher weniger Lust, jetzt noch mit den Jungs über meine Lügen zu streiten, allerdings werde ich fa wohl wirklich nicht drum rum kommen.

Gerade hatte ich das wunderschöne Kleid von meinen Schultern gestreift und ordentlich auf einen Stuhl gelegt, da kamen Max, Blake und Phil auch schon, natürlich ohne anzuklopfen, in mein Zimmer herein. 

Ich konnte bei keinem der drei in irgendeiner Weise den Blick deuten, sie waren einfach wie versteinert. Max spähte zu meinem Kleid auf dem Stuhl herüber. Keine Ahnung was er sich davon erhoffte, vielleicht dass es verschwinde.

,,Gib mir das Kleid mein Engel, das wirst du nicht mehr brauchen. Nie wieder," er sagte dies zwar in einem ruhigen Ton, allerdings war mir sehr wohl bewusst, dass er in so einer Situation keine Widerworte dulden würde.

Traurig blickte ich auf den Boden und übergab ihm schließlich mein Kleid. Er zerknüllte es in seiner Hand und schloss seine Faust fest darum. Es entstand langsam, aber sicher eine seltsame Stille im Raum, die ich schließlich zerbrach: ,,Wollt ihr nicht mal was sagen, wenn nicht, dann ist da die Tür."

,,Du hast hier gar nichts zu melden mein Fräulein, wie kannst du es wagen uns so dreist zu belügen. Wir dachten du wärst sicher bei deiner Freundin zu hause und ihr hättet da mit was weiß ich Spaß. Aber nein, stattdessen vergnügst du dich mit diesem Spasten in der Küche. Ich, beziehungsweise wir wollen nicht, dass du mit anderen Jungs intim wirst, warum verstehst du das nicht?" Blake schrei mich schon fast an, so wie er es immer tat, wenn das Thema Jungs auf den Tisch kam.

,,Wieso nicht, ich bin f*cking 16 Jahre alt, ich darf ja wohl selbst entscheiden wen ich wann küsse. Und nenn mir doch mal bitte einen Grund, warum ich nicht mit anderen Jungs intim werden sollte, willst du, dass ich für den Rest unseres Lebens ausschließlich mit euch Körperkontakt habe, ja? Ihr glaubt es wahrscheinlich nicht, aber ich habe mich wirklich in Niclas verliebt und das schon vor einiger Zeit, wenn ihr mich von ihm trennt, dann denkt bitte immer daran, wie es wäre, wenn jemand euch eure Freundinnen vorenthalten würde. Das würdet ihr doch auch nicht einfach so hinnehmen."

,,Wir wollen dich doch bloß beschützen. Ich würde es mir nicht verzeihen, wenn jemand dir dein Herz bricht und ich nur tatenlos zugesehen habe. Ich hab dich so lieb Amy, du wirst für immer mein kleiner Engel bleiben, egal wie alt du bist. Aber gut, wenn du lieber deine eigenen Fehler machen möchtest, versuch ich dir da nicht im Weg zu stehen. Aber was ich nicht dulden werde, bis du 18 bist, ist, dich in solchen Kleidern auf Partys zu lassen. Du wirst jedes mal einen Alkoholtest machen und wenn die Promille zu hoch ist, wars das mit Party, haben wir uns verstanden." 

Wow, das ging ja mal viel leichter als ich gedacht habe, irgendwie musste er sich auf dem Weg in mein Zimmer beruhigt haben. Aber so wie ich das jetzt verstanden habe, darf ich mit Niclas zusammen sein und auf Partys gehen, solange die Kleider nicht zu kurz sind und nicht zu viel Alkohol fließt. Mit dieser Erkenntnis viel ich ihm in die Arme und flüsterte ein leises 'Danke', in sein Ohr.

,,Amy baby, ich gehe dann mal wieder rüber zu Charlotte, die fragt sich sicher schon wo ich bleibe," mit diesen Worten verließen er und Phil mein Zimmer.

,,Magst du mal wieder hier schlafen, das haben wir so lange nicht mehr gemacht, gefühlt ist es schon 10 Jahre her?" Bittend sah ich ihn an, woraufhin er lächelnd nickte.

Er zog sich wie immer bis auf die Boxer aus und gab mir sein t-shirt. So machten wir es ja bekanntlich immer. Mit einem schlechten Gefühl, weil wir das Bad vergessen hatten, legte ich mich ins Bett und spürte kurz darauf auch schon wie sich die Matratze hinter mir senkte und Blake von hinten seine Arme um mich legte und mich fest an sich zog. Ich hatte dieses Gefühl so sehr vermisst, diese Geborgenheit, wie ich sie in den Armen meiner Brüder immer wieder fand. Diese gab es nur an einem anderen Ort, das wurde mir gerade jetzt erst richtig vor Augen geführt, denn dieser Ort, waren die Arme von Niclas.

6.7.2022 geschrieben

Meine 8 Brüder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt