Kapitel 6: Tengen und seine Ideen

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„Alles gut Misaki?" fragte Tanjiro nach einer Weile, nachdem ich nur auf die Decke starrte, meinen Kaffee trank und mich beruhigte. Ich sah zu Tanjiro mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. „Ja wieso?" sagte ich mit einer sehr gelassenen Stimme. Die drei Jungs starrten mich an, „Wir haben dich noch nie so lang lächeln sehen, und seitdem du wiedergekommen bist, hast du kein einziges Wort gesagt" meinte Tanjiro ich atmete tief durch. „Ach weißt du, ich bin einfach glücklich" meinte ich, während ich den LETZTEN Schluck von meinen Kaffee nahm, mein Lächeln schwand. „Oder auch nicht" fügte ich hinzu, und stellte die Tasse enttäuscht auf meinen Nachttisch ab.

„Das nenne ich Stimmungswechsel" sagte Zenitsu und ich sah ihn nur Böse an, aber ich erwiderte nichts auf diese Aussage. Natürlich könnte ich ihm seine Heulphasen vorhalten, aber ich entschied mich dazu, dass es besser wäre, wenn ich nicht darauf rumhackte. Ich ließ mich in mein Bett fallen, legte meinen Polster auf mein Gesicht und hoffte auf ein Wunder. Der restliche Tag verging relativ schnell, ich holte mir insgesamt noch drei weitere Kaffees obwohl zwei davon mit Milch waren, spazierte durch den Garten und machte Pläne wie ich bestmöglich Flüchten könnte. Pläne die ich wieder hinschmiss. Zenitsu, Tanjiro und Inosuke schauten mich immer wieder besorgt an, weil ich entweder grinste wie eine Verrückte oder so böse und ungut dreinschaute, wie jemand der gerade all sein Geld verspielte. So oder so war ich wohl gerade eine Verrückte. Ich legte mich früh schlafen, und am nächsten Tag sah die Welt schon besser aus.

Ich verdrängte die Tatsache das Tengen später kam, legte mich draußen auf eine Liege, mit einem kühlen Getränk in meiner Hand und entspannte mich einfach. Dies hielt aber nicht so lang an, wie ich hoffte, denn meine drei Gefährten besuchten mich und wollten mich mit zum Training schleppen, Inosuke schrie mich, mal wieder, komplett nieder, und ich wartete einfach nur ab, bis er fertig war, damit ich sagen konnte: „Mir wurde gesagt das ich von diesem Training ausgenommen bin, jaja ich bin besser als ihr... hach schönes Gefühl!" das letzte wurde mir zwar nicht gesagt aber hey ein bisschen Spaß muss sein. Inosuke wollte bei diesen Worten schon meine Liege umstürzen, während ich schnell aufsprang und mich neben ihm platzierte, die Liege entschied sich dazu etwas wegzufliegen und mein schönes Getränk landete voll auf Inosuke. „Hast du es vergessen? Ich sagte ich bin besser als ihr hihi" meinte ich stichelnd, die drei starrten mich einfach nur an „Ach Leute, das ist doch nur ein kleiner Scherz" ich lächelte sie an, aber sie gingen einfach an mir vorbei. „Dann halt nicht" schrie ich ihnen hinterher. Ich holte die Liege zurück und platzierte sie wieder an der exakt gleichen Stelle und danach holte ich mir etwas Neues zu trinken. Auf den Weg zurück zu meiner Liege sah ich das Tengen dort stand, ich drehte mich zurück, um die Uhr zu sehen „11 Uhr huh, das versteht ihr also unter Nachmittag" sagte ich und schlürfte an meinem Getränk.

„Ah du!" hörte ich jemanden schreien, jemanden der vermutlich Tengen hieß, ich drehte mich wieder Richtung liege und deutete auf mich. „Ja du! Eh wie war dein Name noch gleich?" ich zog eine Augenbraue hoch und seufzte. „Misaki, mein Name ist Misaki" ich versuchte so höflich wie nur möglich zu klingen. „Genau! Misaki Hanabo, richtig?" meine Kinnlade fiel ungewollt auf... und der Protz nennt mich seine Frau.

„Naja fast, Hanato nicht Hanabo" meinte ich nur. „Wie auch immer, mitkommen!" sagte er nur und nahm meine Hand, während er Richtung Eingang ging. Er ging relativ schnell, oder es kam mir nur so vor da er echt lange Beine hatte und somit auch größere Schritte machen konnte. Wir gingen in das Krankenzimmer was man mittlerweile nicht mehr „Kranken"-zimmer nennen konnte. Och Mensch, was kommt jetzt?

„So zuerst brauchst du neue Garnitur, zieh das hier an" er warf mir Gewand zu was sich kurzerhand als ein Kleid herausstellte. „Du erwartest jetzt nicht ernsthaft von mir das ich gegen Dämonen in einem Kleid kämpfe, oder?" sagte ich als ich das Kleid begutachtete. „Es ist kurz keine Sorge, außerdem kämpft Mitsuri auch mit einem Kleid, du kriegst das schon hin" meinte er nur gelassen während ein Auge von mir anfing zu zucken. „Ich verliere hier meinen Verstand, wer glaubst du eigentlich wer du bist!? So etwas von mir abzuverlangen!" Tengen verschränkte nur seine Arme und schaute auf mich herab.

„Ich bin ein Hashira so gesehen steh ich über dir, ich stehe auch wortwörtlich über dir da ich mindestens 30 cm größer bin als du... jedenfalls wäre es nett, wenn du mir gegenüber etwas respektvoller sein könntest." Er blickte nur auf mich herab mit einen leichten Grinser, „Komm mir jetzt nicht mit Respekt!" antwortete ich während ich anfing mich umzuziehen. Man ist das demütigend, ich drehte mich übrigens von ihm Weg, so kurze Info nebenbei. Nachdem ich das Kleid fertig anhatte, schaute ich in den Spiegel, es war grün und rot... aber kein schönes grün und auch kein schönes rot.

„Das ist hässlich" meinte ich frustrierend. „Also ich find es steht dir" ich sah in der Spiegelung Tengen der seine Daumen hochhielt und einfach nur sehr glücklich drüber war, während mein Gesicht... naja etwas nicht ganz so begeistert war. „Ich zieh das sicher nicht draußen an, ich sehe furchtbar aus..." ich zupfte etwas an dem Kleid herum, „außerdem ist es ZU kurz..." fügte ich noch hinzu und drehte mich zu Tengen damit ich den Anblick von mir selbst nicht mehr ertragen musste.

„Aber die Farben passen zu deinen Haaren..." er fuhr durch meine dunkelbraunen Haare, welches im Verlauf nach unten einen orangenen Ton annahm, er nahm auch meine komplett orange gefärbte und geflochtene Strähne in die Hand und schaute mich einfach nur an. Wie ein kleiner Hunde Welpe... naja ein sehr großer Hunde Welpe.

„Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber du hast echt keinen modischen Geschmack." Ich schaute ihn bemitleidend an vorauf er nur das Gesicht verzog. „Na gut, ich mach dir einen Vorschlag, wir gehen Kleider kaufen" meinte er. Es wurde kurz still und ich sah ihn skeptisch an, akzeptierte aber.

Nur hatte das Einkaufen gehen eine kleine... Konsequenz für mich. Denn ich musste auch zustimmen das ich mir die Nägel genauso lackierte, wie er, damit man „erkennt", dass ich zu ihm gehörte oder so. Er macht es einen echt nicht einfach ihn zu mögen. Wir saßen also beide am Boden des Raumes und er holte Nagellack raus, er hatte das sicher schon im Vorhinein geplant...

Er nahm meine Hand in seine und fing an meine Nägel zu lackieren, natürlich wieso auch nicht. Mit meiner anderen Hand nahm ich mein Getränk was ich neben mich platziert hatte und schlurfte daran, mit einem eher gelangweilten Gesicht. Tengen hingegen sah überglücklich aus. Ich seufzte kurz auf. Hätte man mir vor paar Monaten gesagt das ich in genau dieser komischen Situation landen würde, dann hätte ich denjenigen vermutlich ausgelacht... und hätte vermutlich nicht aufhören können zu lachen. Nun ja, hier bin ich. Die >Frau< von Tengen Uzui, am Boden des Schmetterlingsanwesens und lasse mir die Nägel lackieren. Ich habe es wirklich weit gebracht in meinem Leben. Muss ich schon zugeben.

Mein Bruder würde mich jetzt wahrscheinlich auch auslachen, aber so richtig. Oh, und er würde Tengen so toll finden... Miko würde ihn als Vorbild nehmen. Was zumindest von meinem jetzigen Stand nicht das beste Vorbild wäre. Ehe ich mich versah, war Tengen fertig mit meinen Nägeln, und das auf beiden Händen. Ich schaute auf meine Hände, ich musste zugeben es sah eigentlich sehr akzeptabel aus. Ob ich ihm das sagen sollte? Mhm... noch nicht.

Er half mir auf, nachdem er aufstand, zufrieden mit sich selbst. 

Midnight Sun - Tengen x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt