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Wir werden früh geweckt, zum Frühstück gescheucht und dann zum gemeinsamen Aufwärmen verdonnert. Ich stehe zwischen Timo und der Frau, die von Lord Lucien ausgesucht worden ist. Sie hat blondes Schulter langes Haar, Sommersprossen und grüne Augen. Eigentlich eine sehr ansehnliche junge Frau, wäre da nicht die Narbe die über ihre Wange und über ihr rechtes Auge geht. Ich kann mir gut vorstellen das sie dadurch rechts ein bisschen eingeschränkt ist mit ihrer Sicht und setze mir als Plan sie weiterhin zu Beobachten , sie ist nicht die erste auf meiner Liste. Gestern beim Abendessen habe ich mir zwei weitere Frauen heraus gesucht die gefährlich aussehen, aber eine Schwachstelle hätten. Timo und ich habe uns dann stumm über unsere Pläne ausgetauscht, Timo hat ebenfalls sich welche herausgesucht die er beschatten wird. Nur so wissen wir die Schwachstellen und wenn alles nichts hilft, habe ich in meiner Tasche in einem Stift eine kleine Mixtur die uns hilft.
Ich bin nicht überrascht als ich Miriam ebenfalls auf der Fläche sehe und kontrolliert ob alle ordentlich mit machen.
Sie hat heute einen strengen Blick aufgelegt, mit ihrem hohen Zopf sieht sie wie eine Soldatin aus und ihre Kleidung zeigt wie stark sie ist. Das sie vor allem zur Gefahr werden kann, ich Wechsel mit Timo einen Blick aus, der unvermeidlich sagt das wir auch Miriam auf unsere Liste setzen. Sie ist vielleicht nicht aktiv im Spiel beteiligt, doch auch sie kann gefährliche Fäden ziehen, die uns den Sieg erschweren oder nicht möglich machen.
Als Miriam bei uns vorbei läuft macht sie ein genervten laut und ich sehe sie ebenfalls genervt an, unsere Blicke streifen sich kurz. Sie ist wütend auf uns, das verstehe ich. Wir haben ihren Lord angelogen und uns in dieses Spiel geschmuggelt, aber sie weiß auch wie clever es war von uns. Und wie viele plus Punkte wir schon beim König gemacht haben, durch diese Aktion.
„Jeder macht jetzt mit seinem Nachbarn der nicht aus seiner Gruppe ist, einige Übungen!" Brüllt der Soldat über die Trainingsfläche, ich drehe mich zu Luciens vielleicht bald Soldatin und lächle freundlich.
„Ich bin Claire und du?" Frage ich freundlich, sie lacht kurz auf.
„Ich weiß wer du bist, alle wissen wer du und dein Bruder sind. Ihr seid unverdient hier." Sagt sie ärgerlich.
„Ich wollte eigentlich nur wissen wie du heißt, aber gut. Timo und ich haben es uns einfach verdient hier mit zu spielen, wir waren einfach kreativ und mussten uns nicht einkaufen." Sage ich lächelnd zurück.
„Nicht reden, Mädchen. Sondern auch Arbeiten!" Sagt ein Mann beim vorbei laufen und sieht uns ermahnend an, ich schaue ihn hinter her und treffe auf Luciens grün stechende Augen. Ich kehre ihm schnell den Rücken zu, um mich zu konzentrieren.
„Ich bin Melissa, mein Partner heißt Chris und wir haben uns nicht eingekauft, wie du es so schön nennst. Wir haben uns Lord Lucien vorgestellt und mussten uns unter Beweis stellen." Erklärt Melissa und ich tue unbeeindruckt.
„Dann ist eure Lord wohl dumm." Sage ich nur, Melissas Blick verdunkelt sich.
„Rede nicht so über mein Lord." Zischt sie und ich lächle frech, beobachte ihre Körperhaltung, lege dann meinen Kopf schräg.
„Oh, hast du dich etwa verguckt in den kleinen Lord?" Frage ich herausfordernd, ihre Wangen färben sich leicht rot. Aber nicht wegen Scham sondern wegen ihrer Wut, sie greift mich mit einem Schlag ins Gesicht an. Ich greife nach ihrer Faust, kurz vor meinen Gesicht, um ihr den Arm zu verdrehe und mich hinter ihr zu stellen.
„Das war taktisch nicht klug." Flüstere ich in ihr Ohr, während sie schreit. Ich lasse sie los und trete einen Schritt zurück, sie dreht sich blitzschnell um, nur um direkt einen neuen Versuch zu starten. Ich weiche ihrer Faust aus und schlage ihr dabei mit meiner Faust gegen die Rippen, gehe an ihr vorbei um ihr dann einen Tritt gegen die Kniekehle zu geben. Melissa stürzt nach vorne, trifft mich mit ihrer Faust gegen die Wange und ich schlucke den kurzen Schmerz hinunter und stelle mich aufrecht hin.
Ich weiß genau das Lucien uns beobachtet und will Solidarisch Melissa die Hand hinhalten, um ihr hoch zu helfen. Doch sie spuckt mir vor die Füße, ich sehe gelangweilt auf die Stelle.
„Das sollte eine Lady nicht machen, wenn sie Interesse an einen Lord hat." Sage ich zu ihr.
„Ach nein? Stattdessen ihn lieber anlügen?" Fragt sie mich gehässig.
„Zumindest habe ich seine Aufmerksamkeit." Ich zwinkere ihr zu, drehe mich dann weg um mir etwas zu trinken holen.

Eure Soli 💕

Silent Thief Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt