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Ich habe einen Menschen umgebracht.
Dieser Gedanke und das Bild vom blutigen Chris hält mich wach und lässt mich die Schmerzen vergessen. Die Ärzte nähen meinen Oberschenkel und bitten mich um Bettruhe, doch daran kann ich nicht denken. Ich stehe auf und versuche meinen Bruder ausfindig zu machen, wenig überrascht treffe ich ihn in seinem Zimmer.
„Wie konntest du das tun." Sage ich ohne jegliche Emotion und hoffe das ich einfach nur ein großen Denkfehler habe und Timo nichts mit dem tot von Chris zu tun hat.
„Sie haben auch nicht fair gespielt." Er sitzt mir mit dem Rücken zu gewandt, ich humple zu ihm und sehe ihn erschrocken an.
„Es war nie die Rede davon ein Menschenleben zu opfern." Sage ich laut und Timo zischt.
„Schrei doch noch lauter." Sagt er sauer.
„Soll es ruhig jeder wissen! Wie konntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren?" Frage ich ebenfalls sauer.
„Wir haben einen Plan, Claire. Sie haben dich verletzt und die Chancen standen schlecht, ich habe das getan was der Plan war." Die Mixtur geben beim letzten Wettkampf, wenn die Chancen schlecht für stehen.
„Ich dachte wir reden über so etwas, du hättest mir sagen sollen was du Chris antuen willst." Meine Knie zittern.
„Und dann? Du hättest niemals 100 Prozent gegeben, hättest du gewusst das wir ihn vergiften." Und wieder liegt es an mir.
„Warum denkt eigentlich jeder aus dieser Familie das ich nichts schaffe?!" Frage ich ihn sauer.
„Wir wissen das du es schaffen kannst, aber die Gefahr ist einfach zu hoch gewesen da wir versagen." Erklärt Timo ruhig.
„Doch du würdest natürlich nicht versagen, der große Timo der seine eigene Pläne schmiedet und sein eigenes Spiel spielt, ohne irgendjemand einzuweihen." Meine Stimme zittert vor Aufregung.
„Ich gehe nicht meinen eigenen Weg, ich halte mich einfach an den Plan. Das Chris gestorben ist, war nicht vorhersehbar." Sagt er entschuldigt, doch ich kann es ihm nicht abkaufen.
„Ich kann dich nicht mehr ansehen, ich bin viel zu enttäuscht von dir, dass dir ein Menschenleben so egal sein kann." Ich verlasse das Zimmer und humple durch die Gänge, meine Sicht verschwimmt durch die Tränen. Immer wieder sehe ich Chris, der seine Augen verdreht und mir entgegen fällt. Sein Blut an meinen Körper und mein hilfloser Versuch ihn zu retten.
Ich lehne mich, für eine kurze Pause gegen die Wand und hole ein paar mal tief Luft, immer mehr Tränen laufen über meine Wangen.
Lucien wird uns die Schuld geben und das sind wir, wie soll ich jemals wieder in sein Gesicht schauen, mit dem wissen das ich schuld bin an dem tot seines Schützling. Ich Rutsche die Wand hinunter und verstecke mein Gesicht hinter meinen Händen und versuche meine Gedanken zu kontrollieren.
„Brauchen Sie Hilfe?" Fragt jemand fremdes.
„Nein, nur meine Ruhe." Sage ich immer noch aufgebracht und die Person verschwindet mit schnellen Schritten.
Ich schüttle wütend meinen Kopf, ich verstehe einfach nicht wie Timo dieses Risiko eingehen konnte und wieso ich den entscheidenen Treffer machen musste? Ich kriege es einfach nicht erklärt wie er mit einem Menschenleben so umgehen kann, Chris wollte diesen Sieg mehr als wir. Er hat sich eine Zukunft vorgestellt, wollte eine Familie aufbauen und alt werden. Und jetzt? Liegt er blutleer in irgendein Zimmer, Eltern die um ihn trauen, ebenso wie seine Freunde und Bekannte.
„Claire Sie können hier im Flur nicht weinen." Ich brauche einen Moment um die Stimme einzusortieren und als ich weiß wer es ist, schaue ich hoch zu Lord Lucien. Ich weiche seinen Blick schnell aus und wische meine Tränen schnell weg, danach versuche ich wieder aufzustehen.
„Entschuldigung." Ich will schon wieder gehen, doch er stellt sich vor mich.
„Sie müssen mit mir kommen, wir müssen herausfinden was passiert ist." Sagt er mit strenger stimme, ich schaue unsicher hoch.
„Aber Sie haben doch alles gesehen." Meine Stimme zittert, wie soll ich ihnen sagen was passiert ist, ohne zu weinen?
„Kommen Sie." Seine Stimme hat jegliches Gefühl verloren und mein Herz bricht. Wenn ich ihn bis hier hin nicht verloren habe, dann ab heute.
Ich folge den Lord, auch wenn er keine Rücksicht nimmt das ich langsamer bin als er und wir kommen in ein Raum wo einige Soldaten, Generelle und der Prinz steht. Ich versuche letzterem Blickkontakt aufzunehmen, um herauszufinden ob er wusste was Timo vor hatte. Doch er meidet meinen Blick und ich setze mich auf einen Stuhl, der mir hingestellt wird und ich fühle mich wie eine Verbrecherin.
Vielleicht weil ich auch eine bin.

Eure Soli 💕

Silent Thief Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt