Die nächsten zwei Tage verlaufen ebenfalls so ab.
Früh aufstehen, frühstücken, Zelte sauber machen, Trainieren bis zum Nachmittag, dann sich frisch machen und Abendessen.
Am fünften Tag des Spieles, haben wir dann unsere Herausforderungen.
Auf einem Zettel aufgeschrieben steht unsere Aufgabe und diese ist perfekt für uns.
„Ihr müsst durch den Wald eine Pferde Kutsche verfolgen ohne das sie euch bemerken, wenn sie euch bemerken habt ihre diese Runde verloren. Ihr seit das fünfte Team, Startbeginn 12:00 Uhr." Liest Timo zu Ende und ich lächle.
„Das ist perfekt, aber die Mittagssonne wird uns müde machen." Gebe ich zu bedenken, Timo sieht mich fragend an.
„Seit wann macht uns die Mittagssonne was aus, es ist unser Vorteil. Es wirft kaum Schatten." Sagt er und das gebe ich ihn recht.
„Denk einfach an Vaters Taktik, dann gehen wir da ohne Probleme durch." Ich stimme Timo zu, mir diesen Trick und der vielen Übungen konnte ich durch den Flur laufen und zu Timo gelangen. Eins mit der Umgebung werden und sich still bewegen.Die Zeit verging schnell und schon stehen Timo und ich am Start und warten bis das Startsignal folgt.
Ich bin froh das ich keinen Lord sehe und auch keinen Killian, den ich die letzten zwei Tage kaum gesehen habe. Nur Miriam geht mir auf die Nerven und sieht mich mit vernichtenden Blicken an, ich denke würde es nach ihr gehen wäre ich schon längst wegen Hochverrates gehängt worden.
Das ertönen eines Schusses holt mich zurück in die Realität und ich folge langsam Timo. Wie gehen in den Wald hinein, neben dem Hauptweg entlang, krauchend und kaum mit einem Ton.
„Ich sehe sie." Gibt mir Timo Bescheid, ich nicke und lasse Timo vor laufen um über den Hauptweg auf die andere Seite zu gelangen. Meine Schritte sind völlig lautlos, meine Atmung ruhig und meine Sinne sind geschärft. Ich sehe die Kutsche vor mir, wie sie den Hauptweg entlang fährt und die Soldaten vorne sitzen.
Auf der anderen Seite angekommen, hole ich mit schnellen, kleinen Schritten auf und bin mit Timo wieder auf einer Höher.
„Ganz ruhig hinterher." Seine Hände tauchen hinter einem Busch auf und ich nicke ins nichts. Ich tauche wieder ein in den Wald, werde eins mit ihr. Nehme jeden einzelnen Stein, Stock und Kleintier wahr. Ich bete das Timo es genauso hin kriegt und wir ohne Probleme der Kutsche folgen können.
Ich bleibe stehen da die Kutsche stehen bleibt und die Soldaten aufstehen um herum zu gehen. Ich lege mich flach auf den Boden, meine Hände verstecke ich unter dem Sand, mein Gesicht lege ich auf den Boden und meine schwarzen Haare überdecken meine Haut. Bloß nicht auffallen.
„Wir können weiter!" Höre ich jemanden rufen, doch ich bewege mich keinen Zentimeter. Ich warte darauf das ich die Pferde höre die mit ihren Hufen auf den Boden traben, doch sie setzen nicht ein. Ich höre nichts außer meinen eigenen Atem, wage es aber meinen Kopf ganz sachte anzuheben. Die Männer stehen noch an der Kutsche und scheinen zu warten, schauen sich ab und zu nochmal um. Ich versuche Timo auf der anderen Seite zu entdecken, doch ich sehe nichts außer Büsche und hoffe das es von der anderen Seite genauso aussieht.
Aber es scheint so den die Kutsche fährt mit den Soldaten weiter, ich krieche unten am Boden weiter und kommen ohne gesehen werden ins Ziel. Dort wartet schon der Prinz höchstpersönlich und einige andere Spieler, die wahrscheinlich dachten das Timo und ich es nicht schaffen würden.
„Glückwunsch, ihr seit eine Runde weiter." Ich lächle zu Timo, dieser Zwinkert mir siegessicher rüber. Danach versteinere ich mich da Killian auf mich zu kommt, ich habe erst an ihn gedacht und das ich ihn kaum gesehen habe.
„Glückwunsch, ich hatte zwar gehofft das ihr raus fliegt. Aber anscheinend könnt ihr doch etwas." Sagt er und entfernt etwas aus meinem Haar, das aussieht wie ein Blatt. Danach entfernt er sich wie die restlichen Teams vom Ziel und Timo und ich bleiben zurück.
„Nur noch wenige Schritte, dass schaffen wir." Ich nicke als Antwort, das war nun nicht wirklich nicht anspruchsvoll für uns.Drei Tage später, werden wir früh geweckt um eine drei Tägige Wanderung zu machen. Als Soldaten muss man lange Wege gehen können ohne Schlaf, kaum Essen und mit schweren Gepäck.
Wir sind einen halben Tag unterwegs und einige laufen schon langsamer als am Anfang, die Gespräche werden leiser und als die Dunkelheit einbricht ist jeder in seine Gedanken versunken. Ich konzentriere mich im Dunkeln um mich einigermaßen zu orientieren damit ich die Gruppe nicht verliere und im nirgendwo lande.
„Wir harren für drei Stunden hier aus!" Ruft der Beauftragte für diese Wanderung aus, alle suchen sich einen Platz und machen die Augen zu. Doch nicht ich, ich beobachte die Umgebung und nehme jede Bewegung im Wald auf. Ich war schon einige Nächte und Tage wach gewesen ohne Schlaf, doch in einem Wald mitten in der Nacht zu sitzen, das ist etwas Neues. Daher bin ich überrascht als auch Timo neben mir die Augen schließt, ich lehne mich gegen ihn um wenigstens zu versuchen die Augen zu schließen. Doch sobald ich etwas höre sind meine Augen offen, jedes knacken, jeder Windzug der durch die Bäume geht, hält mich wach.Eure Soli 💕
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Silent Thief
AdventureZwei Geschwister, ein Plan. Die Zwillinge Claire und Timo, die zu Meisterdiebe erzogen worden sind, haben ihren Vater auf grausame Weise verloren und wollen nun seinen letzten Wunsch in Erfüllung bringen. Die Krone des Königs. Ob sie den Plan ihr...